Niedere Geister sind abhängig vom öffentlichen Wohlwollen. * Esther Klepgen*

Das Dumme ist, dass Dumme nicht wissen, was Dummheit ist. *unbekannt*

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Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüthe offen........

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   Im Frühling
Hier lieg' ich auf dem Frühlingshügel:
Die Wolke wird mein Flügel,
Ein Vogel fliegt mir voraus.
Ach, sag' mir, alleinzige Liebe,
Wo  d u  bleibst, dass ich bei dir bliebe!
Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus.
Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüte offen,
Sehnend,
Sich dehnend
In Liebe und Hoffen.
Frühling, was bist du gewillt?
Wann werd ich gestillt?
Die Wolke seh ich wandeln und den Fluss,
Es dringt der Sonne goldner Kuss
Mir tief bis ins Geblüt hinein;
Die Augen, wunderbar berauschet,
Tun, als schliefen sie ein,
Nur noch das Ohr dem Ton der Biene lauschet.
Ich denke dies und denke das,
Ich sehne mich, und weiß nicht recht, nach was:
Halb ist es Lust, halb ist es Klage;
Mein Herz, o sage,
Was webst du für Erinnerung
In golden grüner Zweige Dämmerung?
- Alte unnennbare Tage!


Eduard Mörike 

 

Aus einem Brief, geschrieben am 13.Mai 1828 an Johannes Mährlen.

Ist das nicht ein wundervolles Gedciht, ich mag es sehr.
 
  


Ich bin mit Mörike aufgewachsen und kenne viele seiner Geschichten, Zeicnungen und Bücher.
Meine Oma hat mir immer und immer wieder von Mörike erzählt. Er bezeichnete seine Zeit 

als Pfarrer in Cleversulzbach immer als die schönste in seinem Leben, wenngleich er es mit den

 Bauern dort nicht immer eifach hatte. Es gibt hier ganz interessante Geschichten und ich gehe 

oft auch zu verschiedenen Jahreszeiten den Mörikepfad in Cleversulzbach, der zu jeder Zeit 

ein Erlebnis ist. Zuletzt habe ich ihn mit Brigitte im mai gemacht. Aber ich möchte ihn wieder zur 

Traubenlese laufen.

 

Eigentlich ist das obige Gedicht ein Frühlingsgedicht, aber man muß sich mit Mörike befassen, um ihn zu verstehen. Er war kein einfacher Mensch und hatte auch mit Frauen seine Probleme. Sein Freund war Wilhelm Hartlaub, mit dem er einen regen Briefwechsel betrieb. Er war ein Künstler und wollte dichten und malen und wurde vom Elternhaus gezwungen, Pfarrer zu werden.

Das Gedicht "der Sonnenblume gleich...." gibt ein gutes Bild von der inneren Haltung Mörikes.

Der Versanfang "der Sonnenblume gleich..." zeigt keinen Romantiker oder einen beschaulich-zufriedenen Menschen des Biedermeier, hier zeigt sich ein ganz einfach liebender Mensch, erwartend und vor allem suchend und sehnend.


Es gibt Zeitgenossen z.B. Theodor Storm, Ludwig Uhland, Ivan S. Turgenjew und Ludwig Richter. Sie haben Mörike sehr geschätzt. Leider ist bis auf wenige Gedichte von ihm nichts über die Grenzen Süddeutschlands hinausgegangen. und seine Geschichten sind wenig bekannt, was sehr schade ist. 


Mörike war immer unterwegs, mit staunenden, wachen, liebenden Augen und einem offenen Gemüt.

Wilhelm Waiblinger scheibt in seinem Tagebuch:
  "Sein heitrer Humor, sein Witz gleicht schimmernden Regentropfen in wechselndem Farbenspiele, die das glühende Licht der Sonne durchschauert. Diese Sonne ist sein Herz. Er ist ganz Natur, nie legt er Fremdes in sich hinein... Er ist die Beute des Augenblicks ..."


Ich habe heute Sonnenblumen mit Borretsch, Wilder Möhre und Gerste gewählt. 

Holz passt hervorragend zu so einem Strauß und natürlich noch ein paar Zieräpfelchen. 


Ich habe vor dem Haus ein Sonnenblumenfeld, mit Borretsch, der hier wild wächst und verschiedenen anderen wilden Blumen. Der Bauer hat das Feld dieses Jahr so gelassen und ich habe mir von dort diesen Strauß zum Nulltarif geholt. Da ich den Bauern kenne, habe ich selbstverständlich gefragt, ob ich das darf. Ich brauch künftig nicht mehr zu fragen, es ist genug für alle da auch für die Insekten.


Kommentare

  1. Antworten
    1. Guten Morgen :-)

      Deine Sonnenblumen ein Traum. Ich liebe Sonnenblumen. Ich glaube nächstest Jahr suche ich mir im Garten eine Ecke und versuche es auch einmal. Mir gefielen die Sonnenblumenstreifen an den Feldern letztes Jahr sehr gut.
      Danke für deinen schönen Einlblick.

      LG, Elke

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  2. Guten Morgen Eva,
    ein fröhlich leuchtender Sonnenblumenstrauß dazu Zieräpfelchen und Holz, das passt super zusammen. Eduard Mörike war mir schon ein Begriff, doch durch deine Erklärungen und Geschichten über seinen Lebensweg bringst du ihn uns nochmal ein großes Stück näher.
    Lieben Gruß und einen angenehmen Hochsommertag, Marita

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  3. guten morgen liebe Eva,

    Das Gedicht ist genauso wundervoll wie dein leuchtender Sonnenblumenstrauß.

    Herzlich Sheena

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  4. Hallo Eva,

    Dein Sonnenblumenstrauß ist bezaubernd und Borretsch und Getreide runden den Spätsommer-Look ab! Ja, wir haben noch einen ganzen Sommermonat vor uns.

    Danke auch für das schöne Gedicht. Es gibt nur eine Übersetzung von Mörike in unserer Bibliothek - 'Mozart auf der Reise nach Prag, 1856.' Es gibt mehrere Gedichte auf Deutsch, aber Deutsch ist zu schwer für mich zu lesen, denke ich.

    Vielen Dank für deine Teilnahme und für den schönen Beitrag. Ich wünsche ein sehr gutes Wochenende. LG riitta

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    1. Richtig liebe Riitta,
      Mozart auf der Reise nach Prag ist auch von Mörike und diese Novelle habe ich in meinem Bücherschrank.
      Hier schildert Mörike einen Tag den Mozart auf der Eise nach Prag erlebt, um dort seinen
      Don Giovanni zu Ende zu schreiben und am Ständetheater in Prag uraufzuführen.
      Eine sehr schön zu lesende Novelle.
      Liebe Grüße Eva

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  5. Was für ein prächtiger Strauß liebe Eva,
    wunderschön die Sonnenblumen.
    Den Borretsch habe ich erst auf den zweiten Blick gesehen, aber das Blau der mini Blüten schaut prima dazu aus.
    Im Garten hier wächst auch ein wenig davon.
    Dir einen schönen Samstag, ganz lieben Gruß
    Nicole

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  6. Liebe Eva,
    den Mörikeweg laufe ich gerne mit - der Weg wo unsere wunderbare Freundschaft begann.
    Liebe Grüße
    Brigitte

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  7. wunderschön deine Sonnenblumen
    bei uns sieht man leider aum noch Felder mit ihnen
    früher war das sehr schön anzusehen

    auch das Gedicht gefällt mir

    liebe Grüße
    Rosi

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  8. Hallo Eva,
    als erstes: wie schaffst Du es eigentlich immer bei Holunderblütchen Erste zu sein? :-)
    zweitens: bei Dir lernt man jedesmal unglaublich viel.
    drittens: Dein Strauß wirkt ja schon sehr herbstlich, obwohl es Sommerblumen sind. Auch wenn ich noch nicht direkt an den Herbst denken mag, gefällt mir der Strauß sehr gut.
    LG Eva

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    Antworten
    1. Ich weiss es nicht, es kappt eben so meistens.
      Keine Ahung.
      Liebe Grüße Eva
      aber es herbstelt schon und die erste Herbstmode habe ich heute auch schon gesehen,
      Beige, Braun und Rot nd Schwarz, klasse Sachen, aber ich habe so viel im Schrnk.
      Bleibe standhaft.
      Liebe Grüße Eva

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