Sie erwarten von mir, dass ich Ihnen sage: Was ist Kunst? Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. *Pablo Picasso*
Eigenliebe ist der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft. *Oscar Wilde*
Nicht wer zuerst nach den Waffen greift, verursacht einen Aufruhr, sondern wer die Ursache dafür geschaffen hat. *Niccoló Machiavelli*

Zu dumm: Denkerköpfe sehen Dummköpfen zum Verwechseln ähnlich. *Ernst Ferstl*

Man kann einen Krieg beginnen, aber niemals beenden, wenn man will.* Niccoló Machiavelli*

Russische Kirche St. Nikolaus in Stuttgart

 Werbung Verlinkung


Weiter geht es mit der 52 Wochenreise von Martin, wie immer Sonntags und heute sind wir bei 

32/52 und heute steht bei mir das Thema "Eingang". 


Ich möchte dir heute den Eingang der Russischen Kirche in Stuttgart in der Seidenstraße 69 vorstellen. Falls du diese Kirche mal besuchen möchtest, so kannst du direkt mit der Straßenbahn bzw. dem Bus dort hinfahren, die Haltestelle ist nicht weit davon entfernt.  Als ich die Kirche im Juli 2019 besucht habe, wurde hier gebaut und drumherum stehen Häuser aus dem 50er Jahren und die Straßen sind zugeparkt. Als diese Kirche gebaut wurde, war sie hier wohl das einzige Bauwerk.






Am 3. April 1816, das ist der Tag an dem die Großfürstin Katharina Pawlowna von Russland in Stuttgart eingezogen ist. Sie wurde dann später auch Königin von Württemberg und ihr Grab kannst du in der Grabkapelle auf dem Württemberg besichtigen.
Hier habe ich schon mal darüber geschrieben. 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2020/05/katharina-von-ruland-und-die.html

Hier beginnt die Geschichte der Russisch Orthodoxen Gemeinde in Stuttgart. 1824 wird über der Grablege der Königin Katharina die Russisch Orthodoxe Kirche geweiht. Der Beichtvater der Königin Katharina, Priester Wassilij Athanasieff, erlebt leider die Weihe des Gotteshauses nicht mehr, 1823 stirbt der 1788 in St. Peterburg geborene Geistlliche, dessen Grab man auf dem Hoppenlaufriedhof in Stuttgart besuchen kann, es ist bis heute noch erhalten. 

Ausser der Grabkirche auf dem Württemberg hatten sowohl Königin Olga Nikolaijewna, die Gemahlin König Karls,

auch hier habe ich schon über sie geschrieben:

https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/06/olga-nikolajewna-romanowa-18221892-und.html

und auch die Adoptivtochter Herzogin Wera Konstantinowna, Großfürstin von Rußland in ihren jeweiligen Räumen eigene russisch orthodoxe Kapellen. 

Als Königin Olga starb, setzte sich Herzogin Wera Konstantinowna für den Bau einer orthodoxen Kirche in Stuttgart ein. Zar Alexander III. Als auch Zar Nikolaus II. unterstützten dieses Vorhaben finanziell.
Am 8. Dezember 1895 konnte die Heilige Nikolaus-Kathedrale geweiht werden.
Gebaut wurde die Kirche von den Architekten Eisenlohr und Weigle (Eisenlohr war einer der führenden Architekten in Stuttgart, leider gibt es dieses Architekturbüro schon seit eigen Jahren nicht mehr)

Es ist ein Bau aus roten Ziegelsteinen auf einem Sockel aus weißen Sandsteinen. Das Vorbild waren die Moskauer Kirchenbauten des ausgehenden 16. beginnenden 17. Jahrhunderts.
Die Kircheineinrichtung stammte aus der Hofkapelle der Königin Olga. Im Untergeschoß ist eine reichhaltige Kirchenbibliothek zu sehen. 

 






 

Im Ersten Weltkrieg wurde die Russische Kirche in die Aufsicht der Spanischen Gesandtschaft gegeben. 

Die Gemeinde existierte aber immer noch und nach dem Krieg wurden auch wieder regelmäßig Gottesdienste abgehalten. 

 Ab 1943 (Zweiter Weltkrieg)  besuchten zahlreiche Ostarbeiter die Russisch Orthodoxe Kirche und die Gemeinde wuchs weiter.

In der Nacht vom 12. auf den 13. September 1944 wurde die Kirche durch einen Bombenangriff zerstört. Davon war der kostbare Innenraum betroffen, die Kuppel und der Helm des Glockenturmes wurden weggesprengt. Wie durch ein Wunder hielten die Außenmauern der Kirche dem Druck der Bomben stand. 




 

Die Kirche wurde in den folgenden Jahren wieder originalgetreu aufgebaut.  1972 gestaltete der berühmte Ikonograph Nikolai Schelechow einen Ikonostas in der Kirche. 



Die Kirche wird seit 1996 immer wieder restauriert.
Das Glockengeläut, das ich selbst nicht gehört habe, ist das einzige seiner Art in Süddeutschland und ruft seit dem Osterfest 1998 zum Gottesdienst. 

Die Gemeinde wächst ständig, nicht zuletzt auch wegen der politischen Verhältnisse in Russland ständig an. 
Es sind inzwischen 500 bis 1.000 ?? Gläubige in Stuttgart und ganz Württemberg
Dabei sind Russen, Deutsche, Griechen, Serben, Bulgaren und andere Nationalitäten. 

Ich durfte vor ca. 1 1/2 Jahren, als ich kurz davon den Post über Königin Olga geschrieben hatte, im Juli bei einem Gottesdienst dabei sein. Als die älteste bis heute existierende orthodoxe Gemeinde Deutschland bewahrt und lebt diese Gemeinde die jahrtausendalten geistlichen und liturgischen Traditionen.

Ich war beeindruckt von diesem Gottesdienst und der tiefen Gläubigkeit der Frauen und Männer. Man steht den ganzen Gottesdienst über und zeigt so seine Achtung vor Gott auch die Verbeugungen der alten Frauen und Männer, die mit der Hand bis auf den Boden gehen, hat mich damals sehr beeindruckt. 

Zum Fotografieren hatte ich die Erlaubnis, allerdings ohne Blitzlicht.

 Martin Blogreise  

 Collage


 Hier hier das was bisher geschah.

https://schwabenfrau.blogspot.com/search?q=52+Wochen 

 Gerade höre ich den Schneepflug unseres Hausmeisters und
es hat ganz leicht geschneit, nicht viel aber ich werde mal schauen, das gibt heute morgen sicherlich einen Spaziergang sobald es hell ist.


Kommentare

  1. Ein sehr schöner Bau. Ich kenne die russisch orthodoxe Kirche in Baden-Baden. Und dann waren wir letzten Sommer im Oblast Kaliningrad und haben auch die eine oder andere Kirche gesehen. Rein darf man nur mit Kopftuch, aber die hängen an der Garderobe. :-)

    Liebe Grüsse von Regula

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich durfte ohne rein, aber mir wurde auch gesagt, dass die Frau in dieser Kirche eher eine untergeordnete Rolle spielt.
      Liebe Grüße Eva

      Löschen
  2. Ein feiner Bericht über die Orthodoxe Kirche, ich war noch nie in so einer Kirche und habe auch noch keine hier in Deutschland gesehen.
    Liebe Grüße
    Edith

    AntwortenLöschen
  3. Die russische Kirche ist toll, ich freue mich auch immer wieder, wenn ich daran vorbeikomme, sie ist wirklich sehr fotogen. Vielen Dank für die vielen Hintergrundinformationen dazu, wieder was gelernt. ♥
    Liebe Grüße
    Anni

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Wer kommentieren möchte, kann das hier gerne tun, jedoch werde ich nicht immer den Kommentar erwidern, wer mir scheibt, macht das freiwillig und kann nicht erwarten, dass ich einen Gegenkommentar schreibe.
Laut DSGVO bin ich verpflichtet, dich darauf hinzuweisen, was mit deinen Daten passiert, die du hier in den Kommentarfeldern hinterlässt. Bitte beachte dazu die Datenschutzhinweise die du oben in der Startseite findest.
Sollte jemand in meinen Post einen Fehler finden, so wäre es nett, wenn man mich darauf aufmerksam machen würde.
Ich bin auch nur ein Mensch und mache Fehler.
Meist entdecke ich die Fehler, die ich mache, ein wenig später, wenn ich nochmals lese.
Vielen Dank.