Sie erwarten von mir, dass ich Ihnen sage: Was ist Kunst? Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. *Pablo Picasso*
Eigenliebe ist der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft. *Oscar Wilde*
Nicht wer zuerst nach den Waffen greift, verursacht einen Aufruhr, sondern wer die Ursache dafür geschaffen hat. *Niccoló Machiavelli*

Zu dumm: Denkerköpfe sehen Dummköpfen zum Verwechseln ähnlich. *Ernst Ferstl*

Man kann einen Krieg beginnen, aber niemals beenden, wenn man will.* Niccoló Machiavelli*

Rund um Stuttgarts Umfeld 2. Teil

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Im gestrigen 1. Teil meiner Radtour am Anfang des Monats August habe ich mit den Kavaliershäuschen auf der Solitude aufgehört und hier geht es nun weiter. 

Den 1. Teil findet man hier: 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2021/08/rund-um-stuttgarts-umfeld-1-teil.html 

Mein Ziel war der Stuttgarter Birkenkopf. In Stuttgart wird er liebevoll Monte Scherbelino genannt. Es ist ein Aussichtspunkt mit Geschichte und dieser Berg wuchs zwischen 1953 und 1957 um 40,2 m über seiner Anhöhe. Auf dem Birkenkof wurden 1.500.000 Kubikmeter Trümmerschutt aus 53 Luftangriffen im 2. Weltkrieg in Stuttgart abgeladen und der Berg wuchs.

Auf dem Birkenkopf befindet man sich mit 511 Metern auf dem höchsten Punkt des inneren Stadtgebiets. Man hat von hier aus auf allen Seiten einen wunderbaren Blick über Stuttgart und an klaren Tagen sieht man auch das Strohgäu, den Schwarzald, den Wartberg bei Heilbronn, das Neckartal, den Schwäbischen Wald und die Schwäbische Alb. 

 









Oben angekommen kann man noch Trümmerreste von Häusern sehen und ein Kreuz mahnt und genau an diesem Kreuz finden immer wieder Gottesdienste statt.
Wir haben bis 1955 hier im Westen gewohnt und mein Vater ist mit uns Kindern immer von der Grimmstraße auf den Monte Scherbelino gelaufen. War für mich damals nicht ganz einfach, heute ist es nicht weit aber für ein 4 - 5 Jahre altes Kind schon. 

Stuttgart wurde ja zu 68 Prozent zerstört, umso mehr verwirrt es mich, wenn hier jemand von einer hässlichen Stadt mit Nachkriegsbauten spricht. Nach dem Krieg kamen auch viele Flüchtlinge aus den Ostgebieten nach Stuttgart. Die Wohnungsnot war groß und man stampfte eben, wie in anderen Städten, die zerstört wurden, Häuser aus dem Boden. Pforzheim und Heilbronn kann ich hier nennen. In Pforzheim und Heilbronn vor allem stand kein Stein mehr auf dem anderen.
Zudem, wer ein wenig Ahnung von Architektur hat, es war der Baustil der 50er Jahre. Ob nun hässlich oder nicht, viele dieser Häuser stehen heute unter Denkmalschutz. Heute würde man es so nicht mehr machen, aber auch die Architektur verändert sich. Zudem haben genau an diesen Nachkriegsbauten einige berühmte Architekten mitgewirkt, wie z.B. Hans Scharoun.

Ganz neue Stadtgebiete entstanden siehe hier.
https://schwabenfrau.blogspot.com/2020/10/der-friedrich-ebert-bau-in-der.html

Nun Churchill sagte ja einmal: "Wer Wind sät, wird Sturm ernten!" Ein Satz aus der Bibel und er und sein Bomber Harris wußten genau, was sie taten. Bomber Harris ist heute umstritten. 

Ich habe schon mal von dem Birkenkopf berichtet.

https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/03/radtour-durch-den-kreis-stuttgart.html

Dann wollte ich, wenn ich schon mal dort bin, wieder mal zum Sophienbrünnele, da bin ich schon so oft vorbeigefahren und nie so recht stehengeblieben. Vielleicht auch deshalb, weil es ziemlich gruselig dort aussieht und ich habe dem Verschönerungsverein eine Mail geschrieben, dass man hier etwas machen muß. Bislang  keine Reaktion, wahrscheinlich sind sie alle im Urlaub. 

Dieses Brünnele, das ziemlich einsam und doch ja ich schreibe es so "verkommen" aussieht hat auch eine Geschichte. Eigentlich heisst das Brünnele "Sopienbrunnen".



 

Sophie von Württemberg war die Tochter von König Wilhelm I. und Königin Katharina Pawlowna, Großfürstin von Rußland.  Über Königin Katharina habe ich schon oft auf dem Blog berichtet, sie ist ja in der Grabkapelle auf dem Württemberg begraben.

https://schwabenfrau.blogspot.com/2020/05/katharina-von-ruland-und-die.html

Sophie von Württemberg wurde von ihrer Tante aufgezogen. Sie heirate am
18.Juni 1839, hier war sie 21 Jahre alt, Ihren Cousin Wilhelm von Oranien und wurde somit Königin der Niederlande. Die Ehe war ausgesprochen unglücklich und es gibt ein Buch  mit einem Briefwechsel, den sie mit Bekannten führte, der zu denken gibt. Solche Bücher interessieren mich mehr, als Krimis usw.

Der Sophienbrunnen wurde anlässlich der Hochzeit von Wilhelm von Oranien und Sophie erstellt. Sicherlich früher ein Schmuckstück, heute nicht mehr.
Schade, dass so viele Bauten derart verschmiert sind, aber man wird auch nicht Herr, immer wieder versucht sich so ein angeblicher Künstler.

Weiter ging die Fahrt hinunter in Richtung Stadt und da bin ich doch an der Hasenbergsteige, die bin ich auch schon hoch und runter gefahren, allerdings meist ohne hier mal Halt zu machen und zu schauen, was es da so interessantes zu sehen gibt. Die Hasenbergsteige gehört zum Stadtteil Hasenberg und ist eine bessere Wohngegend in Stuttgart, mit 458,8 m ist sie eine der höchsten Erhebungen in Stuttgart und kein Wunder, die Bewohner der Häuser haben wieder mal einen wunderbaren Blick über Stuttgart, das kann sich nicht jeder leisten. 

Hier befindet sich auch der Hasenbergturm und hier schreibe ich nun mal nichts dazu, denn hier hat der Verschönerungsverein eine schöne Beschreibung auf der Website. 

http://www.vsv-stuttgart.de/index.php?article_id=46

 

Ja  und hier etwas weiter unten an der Hasenbergsteige kommen wir in den Skulpturenpark des Künsters Otto Hajek. 

Als Stuttgarter sollte man sollte ihn kennen, denn seine Kunstwerke kann man in Stuttgart überall sehen, auf der Königstraße am Kleinen Schloßplatz usw. Hier in dem Skulpturenpark sieht man einige gesammelt. Ich finde nun nicht alle schön, aber interessant. Der Skulpturenpark beinhaltet alle Schaffensperioden des Künstlers.

Ich habe einige Skulpturen fotografiert, aber es gibt noch mehr.  







Was man hier auch sieht, sind viele, viele wunderschöne Bäume. 

Gleich dort steht auch umgeben von Zäunen die Hajek-Villa. Es ist so eine Sache, was hier abgeht und wenn nicht bald etwas geschieht, dann verfällt die denkmalgeschütze Villa, die ein Unternehmer schon ziemlich ausgekernt hat. 


 

Ich habe hier zwei Links, die es sich lohnt anzusehen, denn Hajek mochte es bunt und so war auch sein Wohnstil. Exquisit mit feinen Designermöbell und etwas Besonderes, das mag ich. 

HIer

und 

Hier

 Es ist viel zu lesen, aber Stuttgart ist eine interessante Stadt - für den, der sich mit ihr beschäftig - mit viel Geschihte und ich bin mit ihr noch lange nicht am Ende.

Im Herbst, wenn man wieder auf Friedhöfe geht, werde ich den Waldfriedhof in Stuttgart besuchen, dort ist Hajek neben vielen anderen berühmten Menschen beerdigt. Mit der Zahnradbahn werde ich dann vom Marienplatz auf den Waldfriedhof fahren. Geht auch mit dem Rad, aber nun schaun wir mal. 

Nach dem Besuch des Skulpturenparks fuhr ich dann weiter in die Stadt, über den Marienplatz und die Hauptstätter Straße in Richtung Schloßgarten und Rosensteinpark und von dort weiter über die Solitudeallee über Ludwigsburg nach Hause, diese Strecke fahre ich inzwischen im Schlaf und ich bin manchmal schneller als ein Auto, wieder Zuhause.

 


Zusammenfassung
Tour am 4.August 2021
 994 Höhemeter
499 Climb
234 Downhill
Wetter 17 Grad, bedeckt
Luftfeuchtigkeit 66 %
77,85 Kilometer
Fahrtzeit: 3,45 Std.


Quellen
Stadt Stuttgart
Herbert Medek

Joachim Laich + August 2021

Dr. Paul Sauer, Wilhelm II.


Kommentare

  1. Liebe Eva,
    Deine Touren sind immer sehr sehenswert und interessant! Es gibt so vieles zu entdecken!
    Hab eine schöne neue Woche!
    ♥️ Allerliebste Grüße , Claudia ♥️

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  2. Fabulous views over Stuttgart and this place is great in honor of the victims of WWII.

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