Funkfeueranlage Venusberg bei Aidlingen im Landkreis Böblingen
Werbung Verlinkung und Ortsnamensnennung
Unser Radgruppe wollte schon lange mal wieder auf den Venusberg bei Aidlingen.
Ich war hier schon einmal und habe hier darüber berichtet, allerdings hatten wir damals von dieser Funkfeueranlage noch keine Ahnung.
Der Venusberg ist ein Naturschutzgebiet, das mit seinen 115 Hektar das größte Naturschutzgebiet im Landkreis Böblingen ist.
Hier findet die Pflanzen- und auch Tierwelt optimale Bedingungen, ich bin gerne dort, denn ein Genußmoment folgt dem nächsten.
hier darüber berichtet.
Getroffen
haben wir uns dieses Mal mit den Rädern in Leonberg an der
S-Bahnhaltestelle und sind von dort in Richtung Renningen und Döffingen
in Rictung Venusberg bei Aidlingen gefahren.
Radeln macht nicht nur
glücklich, sondern man lernt tatsächlich auch ne Menge, es bringt
Kondition und es hält zwar nicht schlank, aber man passt noch in einen
Rahmen.
Man erfährt viel, wenn man so durch die Landschaft radelt, dabei ist uns dieser Gedenkstein von Graf Ulrich aufgefallen, der in der Schlacht von Döffingen hier gefallen ist. Schon wieder etwas gelernt und gleich mal in Googel geschaut und tatsächlich, der Stein wird hier erwähnt. Es ist schon interessant, was es früher immer wieder für Kriege gab und die Leute hier ins Feld ziehen mußten. Sterben ist nun mal immer angesagt.
Hier sieht man das Hauswappen Württembergs. Drei liegende schwarze Hirschstangen übereinander.
Diese
Hirschstangen wurden 1228 erstmals nachgewiesen und vom Haus
Württemberg vermutlich Ende des 12 Jahrhunderts übernommen. Hier
heiratete Graf Hartmann die Erbtocher der Grafen von Veringen.
Ich habe das mal gelernt, aber ich wußte es nicht mehr. Ist doch wunderbar, wenn man dann auf einer Tour damit konfrontiert wird
Es gibt auch noch diesen historischen Wegweiser, ich finde den so schön.
Es ist eine wunderbare Gegend und wir hatten aber auch hier ein Ziel und zwar die Funkfeueranlage "Bernhard" auf dem Venusberg.
Das Funkfeuer "Bernhard"
Die Deutsche Luftwaffe baute unter einer Geheimen Kommandosache Nachtjäger der Luftwaffe.
Hier kann man die Überreste der militärisch-strategischen Pläne der
nationalsozialistischen Kriegsmaschinerie besichtigen. Dieses Funkfeuer
sollte die gegnerischen Flugzeuge orten und auch die eigenen Nachtjäger
an die feinlichen Bomber heranleiten.
Das UKW-Funkfeuer von Telefunken war die Vorstufe der heutigen Radartechnik.
Solche Funkfeuer gab es aber überall in Deuschland und Bernhard war der Codename.
1944 begannen Trupps der Wehrmacht auf der Bergkuppe des Venusbergs mit der Errichtung dieser Gebäude. Auch das kreisrunde Fundament wurde erstellt, auf einem gemauerten Ring, auf dem mit einem Durchmesser von 22,6 Metern kleine Elektroloks fuhren und eine Richtantenne bewegen konnten.
Man
sieht die Anlage im Sommer gar nicht, erst wenn das Laub fängt an zu
fallen, wird die Anlage ersichtlich. Deshalb haben wir ja auch diesen
Zeitpunkt gewählt.
Allerdings war dieses Funkfeuer nie in Betrieb,
auch weil die Bauarbeiten ganz schleppend vorangegangen sind, weil die
Arbeiter die Steine aus einem nahegelegenen Steinbruch heranschaffen und
auch selbst brechen mußten.
Hätte dieses Funkfeuer funktioniert, so wären die Alliierten Flugzeuge eine Schleife um den Venusberg gefahren und die Ortschaften Lehenweiler und Aidlingen wären nicht verschont geblieben.
Bevor die französischen Tuppen die Anlage einnehmen konnten, sprengten deutsche Truppen die Gebäude 1945. Die Trümmer der Antenne sollen als Schrott verkauft worden sein.
Ich finde solche Anlagen sehr interessant und auch die Funktion einer solchen Anlage.
In der Jubiläumsschrift des Ortes Lehenweiler gibt es zum 300jährigen Geburtstag zu dieser Zeit ein Gedicht:
"Am Venusberg da stehen wir und halten treue Wacht, damit kein
fremder Flieger hier uns dumme Sachen macht. Zwar sind wir hier weit von der
Front, doch tun wir unsre Pflicht. Und wenn es einmal anders kommt, verzagen wir auch nicht!"
Quelle: Jubiläumsschrift Lehenweiler
Hier gibt es noch einen interessanten Film dazu.
In Weil der Stadt schnabulierten wir noch einen Kaffee und dann fing es an zu regnen und wieeeed.
Also blieben wir unter den Sonnenschirmen sitzen und quatschten noch über dieses und jenes.
Die Sonne kam dann wieder durch und wir radelten Richtung Leonberg zum Silbertalsee.
Am Bahnhof in Leonberg entschlossen wir uns aber alle, das Geld für die Fahrt mit der S-Bahn zu sparen und jeweils nach Hause über den Glemstalradweg zu radeln.
Dabei ist es für mich immer wieder erfreulich den Grünen Heinrich zu sehen, hier präsentierte er sich aber schon im Nebel und der anfangenden Dunkelheit.
Es ist immer wieder eine Freude, wie mein Rädle nach solchen Touren aussieht, das war ja noch goldig, es war schon schlimmer, dann kommt es eben in die Waschanlage.
Auf der Heimfahrt präsentierte sich auch dieser Wolkenhimmel, wobei mir immer die Streifen am Himmel ein Rätsel sind und ob das, was gesagt wird, auch eine Verschwörungstheorie ist?
Wenn
alles klappt darf ich im November noch eine Bunkerführung der
Neckar-Enz-Stellung mitmachen und einen fast intakten Bunker
besichtigen.
Schaun wir mal, wie es im November mit Corona aussieht.
Heute muß ich dringend mein Auto putzen und noch anderes erledigen, aber morgen geht es in Richtung Killesberg und Bärensee mit dem Rad, ich will dort den Herbst ansehen
Tourdaten 13.10.2021
89,18 Kilometer
Wetter 6 Grad
Luftfeuchtigkeit; 89 %
1.558 Höhenmeter
715 Climb
843 Downhill
5,00 Stunden reine Fahrzeit
Kommentare:
AntwortenLöschenLiebe Eva,
AntwortenLöschenCe minunata calatorie! Miscare, natura, istorie, cultura, frumusete... balsam pentru viata de calitate!
Sunt geniale citatele referitoare la varsta!
Mii de imbratisari,
Mia
Dankeschön Mia,
LöschenJoan Collins und Eleonor Roosevelt sind und waren schon tolle Frauen und sie sagten auch, wie es ist.
Schön, wenn dir meine Zitate gefallen, da gibt es noch viel mehr.
Eleanor Roosevelt war eine ganz tolle und sehr gescheite Frau.
Liebe Grüße Eva
Am Schweizer Ufer des Bodensees gibt es auch noch Stellungen aus dem Weltkrieg. Man kann sie besichtigen. Sie sehen aus wie Wohnhäuser, haben aber 7 Meter dicken Beton als Decke. Man klettert hinunter und kann dort immer noch die Geschütze sehen, die das Deutsche Ufer im Visier hatten. 2. Weltkrieg ist gerade mein Geschichtsthema mit meiner Klasse.
AntwortenLöschenGute Fahrt weiterhin!
Danke Regula,
Löschender 2. Weltkrieg ist ja auch ein interessantes Thema. Lass aber das Thema
Nanking und John Rabe nicht unerzählt.
Es ist furchtbar, was hier geschehen ist und man hat sich dafür bis heute noch
nicht angemessen entschuldigt.
Liebe Grüße Eva
Liebe Eva,
AntwortenLöschenein sehr interessanter Post, ja beim Radeln kann man einiges entdecken. Solche verlassene Orte aus dem zweiten Weltkrieg kann man hier in den Wäldern auch noch finden. Man kann aber auch direkt daran vorbei fahren und nichts sehen. Hier gab es einen Flugplatz der Luftwaffe, der auch heute noch existiert, aber nur noch von Segelfliegern genutzt wird. Die ehemaligen Gebäude stehen heute nicht mehr, nur noch die Keller sind da und auch die Bunker, in denen Munition gelagert wurde sind als gesprengte Reste noch vorhanden. Das ist schon interessant. Ich habe diese Reste irgendwann entdeckt und dann auch recherchiert.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Der Wegweiser ist so toll liebe Eva,
AntwortenLöschender gefällt mir sehr gut.
Und Sterben liegt im Trend... hmm, da hast Du wohl recht, ansonsten würden es nicht jeden Tag so viele tun. Boah, das ist aber wirklich arg schwarzer Humor...
Eine schöne Tour, besonders die Funkanlage gefällt mir sehr.
Schade, dass man von solchen Sachen nie viel mehr erfährt.
Dir nun einen schönen Feiertag, lieben Gruß
Nicole
Um diese Aussage mit dem "Trend" zu verstehen Nicole, dazu muß man meine Meinung zum Sterben kennen.
LöschenIch lebe so, als wäre jeder Tag mein letzter Tag und ich kann oft auch nicht verstehen, dass manche Menschen meinen, sie würden ewig leben. Das Leben ist endlich und es ist traurig, wenn ein Mensch stirbt, aber der liebe Gott und Gevatter Tod holen einen.
Ich habe keine Angst vor dem Sterben, ich habe eher Angst davor, dass ich zu lange leiden muß aber dafür habe ich dann auch gesorgt, dass das nicht passiert und meine Familie weiss da auch Bescheid.
Schade, dass wir in der Bundesrepublik da nicht soweit sind, wie in anderen Ländern.
Ich habe soviele Menschen sterben sehen und meine Trauer ist die, dass ich an sie denke und sie mir in mnachen Situtionen auch helfen. Sei es mein Vater, sei es meine Mutter oder auch mein Bruder.
Wir in der Familie sind aber mit einem gewissen schwarzen Humor erzogen worden, vielleicht ist das auch die Geschichte mit meinem Vater, der jeden Tag damit rechnen mußte , erschossen zu werden und sich hier auch einen gewissen Humor zugelegt hat, denn anders kann man manche Situation nicht ertragen.
Meinen Eltern ist ein Kind gestorben, meiner Schwester sogar zwei Kinder.
Meine Eltern hatten von Ingolf, der mit 2 Jahren starb, nicht mal ein Bild, weil es von 1944 bis 1946 zwar Cameras gab, aber es gab ganz schlecht Filme zu kaufen.
Ich habe nie gehört, dass sie über die Toten gesprochen haben, sie haben ihre Trauer innerlich ausgetragen.
Mein Bruder hatte neulich auch seinen Todestag, ich denke an ihn und behalte ihn wie auch , wie die die vielen anderen Toten, in meinem Herzen und da kommt dann eben der schwarze Humor. Ist auch eine Art Bewältigung.
Vielleicht kennst du
Monty Python und John Cleese, z.B. Das Leben des Brian, das ist schwarzer Humor vom Feinsten, ich könnte diesen Film immer und immer wieder anschauen. Aber auch die anderen Filme sind so fein.
Ganz liebe Grüße Eva, die auch an ihrer Großmutter gehangen ist, sonst würde nicht soviel nach Cleversulzbach gehen.