Im Mohrenland gefangen war.....,
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"Im Mohrenland gefangen war, ein Mädchen hübsch und fein...."
Es ist eine Arie aus dem Singspiel "Die Entführung aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart.
Ein Singspiel ist ein Schauspiel mit musikalischen Einlagen, bei dem nach dem Gesang gesprochen wird.
Diese
Arie ist das Zeichen, für Blonde und Konstanze, dass sie sich bereit machen sollen.
Ich habe es gerne vom lyrischen Tenor Nicolai Gedda einem schwedischen Opernsänger gehört, der leider schon verstorben ist.
Er hat einige schöne Arien gesungen.
In Nicolai Gedda war ich soooo verliebt, dass ich diese Arie auswenig gelernt habe und heute noch mitsingen kann.
Es ist nicht nur eine, da habe ich noch eine, die stelle ich nächste Woche vor
Ein lyrischer Tenor und Heldentenor sind verschiedene Tonlagen des Tenors.
Ein Heldentenor würde niemals den Tamino in der Zauberflöte singen.
Oh, wie will ich triumphieren..
Diese Arie ist so ein Hit und ist äußerst beliebt.
Solche hergelaufnen Laffen,
Erst geköpft, dann gehangen, dann gespießt auf heiße Stangen; dann verbrannt, dann gebunden, und getaucht;
Ich mag dieses Singspiel auch sehr gerne und habe dieses Singspiel nur einmal bei den Ludwigsburger Schloßfestspielen im Jahr 2009 im Schloßtheater gesehen.
Das Singspiel hatte den passenden Rahmen, denn das Schloßtheater in Ludwigsburg ist vom Feinsten.
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Dazu möchte ich
schreiben, dass ich am Mittwoch eine Schloßführung im Ludwigsburger Schloß gemacht habe, weil ich ja die Erlebniscard habe.
Ich kenne das Schloß ja, weil ich schon so viele Führungen mitgemacht habe, vom Kammerdiener, der einen hier herumführt, bis zur Kammerzofe oder den Putzfrauen.
Manches ist lustig, manches gefällt mir gar nicht.
Aber diese Führung, die eine Stunde dauerte, war für 9 Euro, soviel kostet sie, ein Reinfall. Der "Führer" wußte gar nichts, aber vielleicht war das eben nicht drin, es war die Führung Friedrich, das ist die billigste.
Wenn man über württ. Geschichte Bescheid weiß, ist das ernüchternd, was einem hier erzählt wird.
Eine Führung, die derart lustlos gemacht wird, ist ihren Preis nicht wert.
Zudem sieht man bei dieser Führung fast gar nichts.
Also, wer eine Führung im Schloß machen möchte, das Schloß ist tatsächlich sehr schön, schaut, dass er eine Führung, die natürlich etwas teurer ist, bekommt und sieht so auch mehr.
In manchen Führung ist auch ein Besuch des Schloßtheaters inbegriffen und das sollte man sich auf jeden Fall ansehen, das ist schon eine Wucht und, wenn man bedenkt, wann das Schloßtheater gebaut wurde, da hat es einige technische Raffinessen dabei
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Nun gehts aber weiter mit der Entführung.
Auf die Handlung gehe ich hier nicht ein, die kann man sich
HIER anlesen.
Ich habe mir überlegt, ob ich denn das überhaupt so schreiben darf, mit dem Mohren, aber es ist nun doch nicht verboten und damals, als Mozart das Singspiel schrieb und auch als ich in den 50ern das Singspiel mit meinem Bruder gehört habe und auch bis vor ein paar Jahren, war das Wort "Mohr", durchaus geläufig.
Sicherlich würde Mozart das heute anders machen,zu der Zeit war das nun mal so und das sollte man auch so belassen.
Im Struwwelpeter, den ich sehr mochte und keinen Schaden davongetragen habe, wie viele andere Kinder auch, gibt es ihn ja auch und der Nikolaus schützt den "Mohren".
In Ludwigsburg gibt es seit Jahren das Cafe Mohrenköpfle und das darf auch weiterhin so heißen.
Es ist beschämend, was hier alles geschehen ist.
Die Besitzer mußten zwecks der Anfeindungen Angst um ihr Leben haben.
Es gibt soviele Schauspiele z.B. von Shakespeare,
Da wäre der Kaufmann von Venedig und auch
Der Mohr von Venedig, werden diese Schauspiele umgetauft.
Sind sie rassistisch???
Schaut man sie genauer an, kann man es aber auch feststellen und gerade im Kaufmann von Venedig kommt der Jude ja auch nicht gerade gut weg.
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Im August 1781 begann und vollendete Mozart den 1. Akt der Komposition. Bereits im Mai 1782 war das Singspiel vollendet. Mozart hatte noch nie mit so einem Eifer und vor allem so intensiv an einem Text mitgearbeitet. Er hatte auch Anteil an der wesentlichen Abweichung des Texte von Betzner, der Librettist dieses Singspiels, die darin besteht, dass Belmonte sich nicht als Selims Sohn, sondern als der seines Todfeindes herausstellt.
Das Sujet hat viele bedeutungsvolle Vorgänger.
z.B.
Glucks La Rencontre imprévue (Die Pilger von Mekka)
Haydns L’incontro improvviso, sowie Mozarts eigene Zaida.
Die Literatur kannte den edlen morgenländischen Fürsten Voltaires "Zair", oder
Lessings "Nathan der Weise".
Gerade dieses Schauspiel finde ich sehr gut, gerade im Hinblick, "welcher Glaube der bessere ist".
Das Publikum mochte das von Mozart ausgekostete orientalische Kolorit.
Er hatte aus ganz bestimmte Sänger im Kopf, als er Arien wie
"Ach ich liebte..."
und
Oh wie ängstlich..
komponierte.
Die Entführung bedeutet eine Abkehr von den vorangegangenen Werken. Hier passt sich jede Arie genau der Handlung an und es wird jeweils ein neues Mosaikstück zur psychologischen Erklärung der Figuren hinzugefügt.
Die Figuren besitzen ihren unverkennbaren Stil und werden in ihrer Entwicklung vorgestellt.
Was ich besonders faszinierend finde ist, dass die meisten Arien unter dem Typus der Ariette stehen, dem liedhaft schlichten Gesang, der eine sinnbildhafte, fast volkstümliche Prägnanz besitzt.
Die Dacapoform der Seria sind Konstanzes Arien
Martern aller Arten
Ich baue ganz auf deine Stärke
dagegen entwickelt sich
Konstanzes
Traurigkeit war mir zum Lose
Blondes Arien stehen in der Tradition der Buffa und besitzen einen frischen, eigenwilligen Charakter auch Pedrillio wird in seiner o.g. Romanze
Im Mohrenland gefangen war
als weit mehr als eine Lustspielfigur dargestellt.
Mit Osmin, einer Buffo-Gestalt brachte Mozart ganz neue Töne auf die Singspielbühne.
Eine anfangs boshafte, aufgeplusterte Lustspielfigur wird als das Böse schlechthin entlarvt.
Höhepunkt von Mozarts Kunst, mehrere Charaktere zu beschreiben, ist das
Quartet-Finale im 2. Akt.
Berlin 1788
London 1827
1981 wurde das Singspiel in Franfurt am Main zum ersten Mal in der neuen
Mozart-Ausgabe gespielt.
Zum Schluß tut einem der Selim Bassa richtig leid.
;-)))
Reclams Opernführer
Es kommt eine Tour, ich möchte die jetzt so nach und nach bringen.