Kunsthalle Mannheim 4. Teil
Werbung
Der Bericht über die Kunsthalle Mannheim geht nun weiter.
Wir waren ja ca. sechs Stunden in der Kunsthalle und Frau Gruha hat soviel erzählt, es war schon sehr interessant.
Aber, es ist auch so, irgendwann nimmt man nichts mehr auf und dann war es tatsächlich auch genug.
Mir tat alles weh und ich war froh, dass ich im Bus auf der Heimfahrt schlafen konnte. Es ging nicht nur mir so.
Es macht Spaß, die Geschichten um die Bilder anzuhören, aber der Zuckeltrab, der strengt an und da kann ich Frau Gruha nur bewundern. Sie zeigte absolut keine Müdigkeit. Ich bin gespannt auf die Höri.
Ein Bild, das mich in seinen Bann gezogen hat, ist das Bild von
Ingrid Griebel-Zietlow 1936-1999
Es nennt sich "Die Internationale" und ist eine Kopie nach
Otto Griebel. Das Original ist nicht mehr erhalten und die Tochter von
Otto Griebel, Ingrid Griebel-Zietlow hat eine Kopie angefertigt.
Das Original von Otto Griebel ist aus dem Jahr 1929 - Öl auf Leinwand und die Kopie ist von 1989.
Griebels Bild gilt als herausragendes Beispiel der proletarisch-revolutionären Kunst jener Zeit. Seit 1919 war Griebel Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands und 1929 Mitbegründer der in Dresden gebildeten "Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands (ASSO).
Er illustriert hier das Ideal eines vereinigten solidarischen Weltproletariats, das die herrschenden solzialen Missstände zu ändern sucht.
In des Bild hat Griebel sich selbst mit einbezogen, wo?
Max Radler 1904 - 1971
Der Radiohörer
1930 - Öl auf Leinwand
Städtische Galerie am Lenbachhaus und Kunstbau München
Rudolf Schlichter 1890 - 1955
Bildnis Egon Erwin Kisch
1927 - Öl auf Leinwand
Kunsthalle Mannheim
Mit Egon Erwin Kisch 1885 - 1948 porträtierte Schlichter einen der bekanntesten Journalisten der Weimarer Republik, der nach seinem gleichnamigen Buch als "der rasende Reporter" in die Geschichte eingegangen ist. Die Lifaßsäule gibt Hinweise auf das Spektrum seiner Interessen und auf seine politische Einstellung. Er steht vor dem "Romanischen Cafe" in Berlin, das in den 1920er-Jahren ein Treffpunkt von Kunstschaffenden und Intellektuellen war. Als Kommunist mit jüdischer Herkunft wurde Kisch 1933 verhaftet und dann aus Deutschland ausgewiesen.
Wenn man die Biografie gewisser Menschen verfolgt, ist es unglaublich, was man hier alles erfahren kann, wovon man schon in der Schule gehört hat.
Nichts ist exotischer als unsere Umwelt.
Nichts ist phantasievoller, als die Sachlichkeit
und nichts sensationelleres gibt es in der Welt
als die Zeit, in der man lebt.
Erwin Egon Kisch
Das Bild der Frau zwischen Emanzipation und Tradition
Die 1920er-Jahre waren von Emanzipation und Selbstermächtigung der Frauen geprägt. Die Erlangung politischer Rechte, wie das Wahlrecht im Jahr 1918, der Zugang zu Akademien und Hochschulen und die verstärkte Teilhabe an einer Berufswelt, die noch vor dem Krieg in vielen Bereichen allein Männern vorbehalten war, führten zu einer Neuinterpretation des Frauenbildes und der Frauenrolle. Die Annäherung der Geschlechter fand auch auf visueller Ebene statt und schlug sich im äußeren Erscheinungsbild nieder. Zu beobachten war eine Maskulinisierung der Frau: Zigarette, Kurzhaarfrisur, Anzug und Krawatte nach dem Vorbild von Filmstars wie Marlene Dietrich waren die äußeren Zeichen. Gleichzeitig waren in der Mode Schlichtheit, Funktionalität und Pragmatismus en vogue.
Viele Künstlerinnen wirkten an der Aufbrechung der etablierten Muster mit. Neue Berufe, die vor allem von Frauen ausgeübt wurden, entstanden, im Büro oder in der Industrie. Aber auch der Boom der Modeindustrie und die neuen Massenmedien verhalfen zu Arbeitsplätzen und formten gleichzeitig das Bild der neuen Frau, die sich zunehmend auch den öffentlichen Raum eroberte.
In hartem Kontrast dazu stand die Lebenswirklichkeit eines großen Teils der weiblichen Bevölkerung. Weiterhin prägte die harte Arbeit und Not proletarischer Frauen das Lebensbild. Sie mussten in prekären Lebensumständen ihr Dasein fristen und für Kinder und Familie sorgen. Die Diskussion um den Abtreibungsparagrafen 218 erreichte Anfang der 1930er-Jahre ihren Höhepunkt.
Schon Ende des Jahrzehnts setzte nach eine Phase der Experimente mit einer Vielzahl realer und potenzieller Rollenmodelle eine Rückbesinnung auf traditionelle Aufgabenverteilung zwischen den Geschlechtern ein und schließlich verengte sich das Bild der Frau in der nationalsozialistenschen Ära auf das Rollenklischee der Mutter.
Jeanne Mammen 1890 - 1976
ca. 1919 Aquarell, Bleistift auf Papier
Axel Springer SE
Jeanne Mammen zeigt häufig selbstbewusste, sich vergnügende Damen in Cafés und Kneipen, wagte auch die Darstellung gleichgeschlechtlicher Liebe und lieferte Illustrationen für den 1931 erschienenen Führer durch das lasterhafte Berlin.
Als Zeitzeugin gelang ihr die Zustandsbeschreibung einer Gesellschaft, die durch eine sich zunehmend verschlechternde wirtschaftliche und politische Lage ins Wanken geriet.
Laborantin
Öl auf Leinwand - 1927
Albertinum, Staatliche Kunstsammlung Dresden
1926 - Öl auf Leinwand
Frau mit Zigarette
Museen der Stadt Bamberg
Die Plätterin
1923 - Öl und Tempera auf Holz
Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie,
1957 erworben durch das Land Berlin.
Bildnis Hildegard Heise
Die Hamburgerin Anita Rée, die nach einem Italienaufenthalt zur neusachlichen Malerei gefunden hatte, fügt ihrer Darstellung ein schmückende Element hinzu: Eine zarte Pflanze, die die strenge Sammetrie mildert. Bei dem Modell handelt es sich um die von Albert Renger-Patzsch ausgebildete neusachliche Fotografin
Hildegard Heise 1897 - 1979.
Hamburger Kunsthalle,
Geschenk der Freunde der Kunsthalle e.V., 2007
Die Ehefrau des Künstlers Ingeborg Stegemann
1925 - Öl auf Leinwand
Hamburger Kunsthalle
"Turner"
Albertinum, Staatliche Kunstsammlung Dresden
Noch sind wir nicht am Ende,
im letzten Teil zeige ich dann noch ein paar Dinge von Mannheim und natürlich die neue moderne und alte Kunsthalle mit einigen Schätzen.
Wer wie ich gerne Kunst anschaut, ist genauso begeistert.
Da ich mir nun die Erlebnis-Card Stuttgart wieder gekauft habe, werde ich dieses Jahr wieder in einigen Museen unterwegs sein.
Zudem möchte ich dieses Jahr ja auch wieder zu den Magnolien in der Wilhelma und das ist in dieser Card auch mit enthalten.
Im Rosensteinmuseum gibt es eine Dino-Ausstellung und da kommt noch mehr. Ich freue mich drauf und das Radeln kommt auch nicht zu kurz. Da steht auch einiges an.
Ich hoffe nur, dass ich das mit meinen nunmehr 75 Jahren auch schaffe, ich denke aber schon.
;-))))))
Diese Card lohnt sich auf jeden Fall.
Meine Post der Kunsthalle Mannheim findet man
Quellen: Ausstellungskatalog Kunsthalle Mannheim
Frau Gruha, VHS Ludwigsburg
Der nächste Post erscheint am Dienstag, ich bin morgen unterwegs.
Kommentare:
AntwortenLöschen