Meide die Dummen - sie sind gefährlich; Dynamit explodiert einmal, die Dummen täglich. *Rloda Roda*

Man braucht beim Sprechen nur Robe und Barett zu tragen, dann wird aus jedem Unsinn Weisheit und aus jeder Dummheit Vernunft. * Molière
Alle Ängstlichkeit kommt vom Teufel. Der Mut und die Freundlichkeit ist von Gott. *Novalis*
Ich bin immer fasziniert von der Rolle, die die Dummheit spielt. Ich habe eine ganze Bibliothek, die nur Bücher enthält, die falsch sind. Die Geschichte ist das Reich der Fälschung, der Lüge und der Dummheit. *Umberto Eco*

Es gibt Frauen, die Darwin falsch verstanden haben,Sie machen aus jeden Mann einen Affen.Carola Höhn

Man erkennt den Irrtum daran, dass alle Welt ihn teilt.Jean Giraudoux

Nach 60 Jahren, Wiedersehen mit Dilsberg 1. Teil

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 Aber der Reihe nach. Damals, wir wohnten seit drei Jahren in Leonberg und ich ging im Albert-Schweitzer-Gymnasium in Leonberg zur Schule, durften wir einen 14tägigen Schullandheimaufenthalt in der Jugendherberge in Dilsberg genießen. 

Da war ich schon dort, da haben andere noch in die Hosen gemacht. Wie bei vielen Reisezielen, die ich hinter mir habe.  


 

Es war damals schon auch Unterricht mit dabei, denn wir hatten einen Lehrer, der das alles arrangiert hatte. Er war ein Opern- und Sagenliebhaber und wir haben damals den halben Odenwald und auch den Siegfried-Brunnen, das ist der Brunnen, an dem angeblich Hagen den Siegfried ermordet hat, in Gras-Ellenbach gesehen. Michelbach, die Burg Hornberg, die Minneburg und vor allem die Wolfsschlucht bei Zwingenberg haben wir durchwandert und auch die Oper "Der Freischütz" durchgenommen. 

Wir mußten eine Mappe anfertigen, die ist heute auch schon 60 Jahre alt und hat vieles mitgemacht, das sieht man ihr auch an. 

 Ich weiß nicht, wie lange schon ich nach Dilsberg möchte. Die Minneburg und Zwingenberg habe ich ja schon einmal angeradelt und in Zwingenberg habe ich auch den Freischütz, schon 4 mal gesehen, es ist immer wieder schön dort, weil ja dort auch die Wolfsschlucht ist, in der die beiden Gesellen die Freikugeln gegossen haben. 

Also bin ich an diesem Tag mit dem Zug nach Neckargemünd gefahren. Das heißt, ich bin in Heilbronn ausgestiegen und dann in den Zug, der nach Mannheim fährt umgestiegen. Das klappte wunderbar und ich werde das, wenn alles so klappt, nächste Woche wieder machen, denn ich habe dort noch nicht alles gesehen. 

In Neckargemünd bin ich ausgestiegen und wie immer muß ich mich hier erst mal zurecht finden. Natürlich wie immer in die falsche Richtung geradelt, aber das hat sich dann doch eingependelt. 

Zuerst habe ich mir diese tolle Eisenbahnbrücke in Neckargemünd angesehen, oben fährt der Zug und unten gehen die Fußgänger. 

Allerdings ist hier am Neckar alles so bewachsen, dass ich kaum einen Blick auf den Neckar machen konnte. Schade eigentlich, sollte man eher doch im Herbst abradeln.

Diese Eisenbahnbrücke war die erste, die hier in der Gegend nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, die Nazis hatten ja alle Brücken sprengen lassen. Die Brücke verbindet Kleingemünd mit Neckargemünd und wurde für die Eisenbahn als einzige Brücke über den Neckar zweistöckig ausgeführt. Eine schöne Konstruktion, oben fährt die Eisenbahn und unten Radler und Fußgänger.  

Heute gibt es viele dieser Brücken, aber für damals war das schon etwas Besonderes. 



Von Neckargemünd bis nach Dilsberg sind es etwa 14 Kilometer (das sind wird damla gewander) und dann stand ich hier am Eingangstour zum Stadtteil Dilsberg. Das Tor ist immer geöffnet, denn hier wohnen auch Menschen, es ist dort sehr idyllisch. Wie das vor 60 Jahren war, das kann ich nicht mehr sagen. 

Aber, dass es auf den Dilsberg ganz schön hochgeht, davon konnten wir damals schon ein Lied singen und wir sind vieles gelaufen.  




Da kamen Erinnerungen auf. Dilsberg ist ein Stadtteil der Stadt Neckargemünd und die Burgfeste, die Dilsberg liegt weithin sichtbar über dem Neckartal. 


 

Hier im 2. Stock die drei Fenster links waren unsere Räume. Doppenstockbetten und wir waren 8 Mädchen in einem Raum. Die Jungs hatten irgendwo anders ihre Zimmer, da gabs dann auch ganz schön Randale, als einige Mädchen, des nachts die Jungs in ihren Zimmern aufsuchten. War aber nicht meins, ich war immer brav. 


 

Die Jugendherberge war damals nicht so schön, wie heute. Lange stand sie auch leer, weil eine Renovierung zu teuer war, dann kam ein Industrieller und hat sie wieder hergerichtet und heute ist es wieder eine Juchee. Natürlich viel schöner, als damals.  

Morgens kam immer diese Lehrerin, die mir meinen Schwarm (unseren Lehrer) weggenommen hat, weckte uns um 7.00 Uhr mit "Wachet auf, wachet auf, es krähte der Hahn". Das Fäulein K.. konnte ich nie leiden. 

Ich glaube, die haben die Zusammenkunft in Dilsberg auch für ihre Zwecke benutzt. 
Wir - zumindest ich - habe nichts bemerkt, die anderen schon. 
Dabei hat es mich doch auch betroffen. Heeeuuuuullll! 


 

So und nun schreibe ich hier, was ich damals im Unterricht über die Burgfeste geschrieben habe. 

Die Feste Dilsberg war wahrscheinlich früher einmal eine keltische Flieburg. Danach war die Feste ein römisches Kastell und eine alemannische Festung. Nach der Franken- und Alemannenschlacht in Straßburg, war die Feste eine Frankenfestung. 

Der Bischof von Worms, als Reichsfürst, übergab die Feste den Grafen von Lauffen. Das Geschlecht der Dürn übernahm dann die Burg. 

Zwischen 1100 und 1200 entstanden überall in Deutschland Städte, u.a. auch das Dörflein Dilsberg, um die Burg herum. 1347 wurde Dilsberg zur Stadt erhoben. Dilsberg kam an die Pfründe (kath. Kirche). Der Kurfürst von der Pfalz hatte das Schloß in Heidelberg. 
Am 5. April 1621 belagerte Tilly Dilsberg, konnte sie aber nicht einnehmen. Dilsberg stand auf der Seite der Reformation und wurde daher, wie Heidelberg vom kaiserlichen Feldherrn Tilly belagert und erobert. 

Trotzdem mußte sich Dilsberg doch ergeben, wohl auf den Befehl der Schweden, die haben auch ziemliches Unheil angerichtet.  

Die Festung war eine wichtige Stellung im Dreißigjährigen Krieg und spielte eine wichtige Rolle.  
1750 versuchte Melac die Burg zu stürmen, es gelang ihm aber nicht. 1799 kamen französiche Soldaten nach Dilsberg, um die Feste zu erobern, auch diese Mal gelang es ihnen nicht. 

Napoleon brachte Dilsberg nach Baden und es wurde ein Staatsgefängnis, Altersheim für Soldaten Wohnheim für Heidelberger Studenten. Zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert wurde die Burg langsam abgebrochen und die Steine für Hausbauten usw. verwendet. 

In der Zeit der Romantik wurde die Burg wieder instandgesetzt. 1926 wurde ein unterirdischer Gang und 1928 wurden die Mauern freigelegt. 

Ich war wohl schon früher so ein Schreiberling, aber ich habe damals so klein und mit grüner Tinte geschrieben, dass ich Mühe hatte, das alles noch lesen zu können.
Ist auch recht schön verblichen, das alles.

Es gibt noch einen Brunnenschacht, den habe ich nicht besichtigt, den haben wir damals auch angeschaut, weiß ich nimmer, aber ich konnte es im Heft lesen und was wir damals alles gemacht haben. 

Erinnerungen über Erinnerungen und auch damals hatte ich so meine "Kerle", die mir nachliefen. "Willst du mit mir gehen", meinte der Joachim Sch., nein danke, mir war nicht danach. Da gab es aber noch viel mehr. Ich war verliebt in meinen Lehrer und bekam Halsweh und eine leichte Grippe und ich bekam von ihm Zitronensaft. 

Man war ich sauer, dass der nicht mich geheiratet hat. 
Gottseidank, denn der ist schon tot. Aber die Beamtenpension wäre nicht schlecht. 
Das sind doch Erinnerungen. 

Ich weiß nicht warum, aber ich war von all dem doch enttäuscht, ich hatte das alles ganz anderes in Erinnerung. Aber es sind 60 Jahre vergangen und dazwischen ist auch vieles passiert, sehr vieles!
Mein Gott 60 Jahre ist das schon her. Nun, ich bin ja auch schon 76 Jahre alt. 
Das hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich hierher nochmals komme. 

Hier kann man auch Kunstwerke "Verwehte Zeit" von Jutta Steudle beim Kommandantenhaus ansehen. 

Es ist Kunst am Grünen Hang. Naja, Kunst ist halt das, dass man halt drauf kommen muß, sowas zu gestalten. 





Den Burghof, der gebührenpflichtig ist und der zu bestimmten Zeiten zu besichtigen ist, ist schon gewaltig. Auch den Turm kann man besteigen und um den Wehrgang herum gehen. Hier hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Neckar und ins Neckartal. 



Genau hier entstand das Bild, das heute 60 Jahre alt ist. 

Das erste Mädchen das herunterkommt, das bin ich, vorne der Joachim Sch., der ist kaum von meiner Seite gewichen. 
Was aus dem wohl geworden ist?? 

 















Jetzt geht es rauf auf den Turm. 








Eine wunderbare Sicht auf das Neckartal und in den Odenwald. Leider wieder mal sehr diesig, das Wetter war aber optimal. Sehr warm, aber das macht mir ja nichts aus. 



Die evangelische Kirche, die ich im Nachgang noch zeige. 














  

Die Evangelische Kirche in Dilsberg ist durchaus sehenswert. Unter großem Einsatz wurde die Kirche von 1871 - 1873 von der Dilsberger Gemeinde gebaut. Nach den Entwürfen von Peter Valentin Feuerstein aus Neckarsteinach wurden die Fenster geschaffen. Von der Kirchterrasse aus hat man einen wunderbaren Ausblick zur Burg Steinsberg, die ich ja vor kurzen erradelt habe. 

 




Aber Dilsberg an sich hat noch viele schöne und vor allem romatische Ecken. 
 




Man sieht hier auch die Ruine Schwalbennest, die ich vielleicht bei der nächsten Tour am Neckar entlang auch sehen werde. Hier befindet sich auch die Burg Die Brüder. Aber davon dann, wenn ich denn das auch abgeradelt habe. 
 

 
 
Mark Twain beschreibt in seinem Buch "Bummel durch Europa" auch eine Floßfahrt auf dem Neckar von Heilbronn bis nach Heidelberg, wobei er auch in Neckarsteinach vorbeigekommen ist. Dort befinden sich die Burgen.
 
Wir haben damals das Buch durchgenommen, als wir in Dilsberg waren.  
 
  "Die anmutigen Turme und Zinnen der beiden mittelalterlichen Schlösser »Das Schwalbennest« und »Die Brüder« verstärkten den romantischen Eindruck der Landschaft um die Flussbiegung zu unserer Rechten."

Ich habe noch viele Orte angeradelt, davon dann im 2. Teil und wollte in Heilbronn auch in den Zug einsteigen, das habe ich gelassen, weil nicht nur ein Aufzug, den ich gebraucht hätte, kaputt war, dann habe ich es in Lauffen nochmals versucht,  habe mir dann aber gesagt: Jetzt fährst du nach Hause, das ist nicht mehr weit und so war es auch. 

Es wurden an diesem Tag über 100 Kilometer. 

Mir hats Spass gemacht und ich habe auch wieder jede Menge Strom nach Hause gebracht.  

Dieses war der 1. Teil und der 2. wie auch noch andere Posts, werden folgen. 

Ich bin morgen unterwegs mit dem Rad, deshalb erscheint der Post heute und irgendwann will ich ja auch auf dem Laufenden sein.  
Ich habe auch noch einige Bücher vorzustellen. Aber alles auf einmal geht eben nicht. 

 


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