Strauß mit Halskrause aus Blättern
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Meine Blumen widme ich heute meinem Papa, der am 21. Oktober seinen
50. Todestag hatte.
Er starb leider schon mit 74 Jahren nach langer schwerer Kranheit. Die Zeit, als ihn die Nazis in Torgau einsperrten und er hier jeden Tag den psychischen Druck über sich hat ergehen lassen müssen, hat leider auch dazu beigetragen.
Über zwei Jahre psychischen Druck, jeden Morgen um 6.00 Uhr Appell vor der Gefängnistüre. Stiefelgeklapper, Gewehre, Exerzieren und Geschrei.
Dann das Weitergehen und dasselbe an der nächsten Türe.
Mir klingt heute noch in den Ohren, wie er immer sagte:
"Ich habe in Torgau genug Dreck gefressen, jetzt lebe ich!"
Ja, er hat gelebt und ich kann es auch verstehen.
Berichtet habe ich hier davon.
Entschädigung hat er, wie viele Kriegsheimkehrer damals NIE erhalten. Im Gegenteil meine Oma und meine Eltern mußten noch Lastenausgleich zahlen. Viele junge Menschen können sich das gar nicht vorstellen, wie das damals war.
Die würden auch keinen Krieg überstehen.
Dieses Mal habe ich einen großen Strauß mit Chrysanthemen, Rosen, Hagebutten herausgesucht.
Wir haben ja vor dem Haus lauter Platanen stehen und sie werfen ja die Blätter ab.
Also schnell zusammengesucht und dem Strauß eine Halskrause aus Blättern gewunden.
Die Blumen kommen meistens am Freitag oder Montag am Morgen ins Breuningerland zu Blume 2000 und da bin ich dann meistens schon dort und schaue, was es gibt und danach stelle ich meine Sträuße zusammen.
Dieses mal wurde es dieser. Ich kann tatsächlich Sträuße binden, weil ich hier schon mal zugeschaut habe und da auch keinen Kurs brauche.
Das klappt von selbst.
Papa war ja Freimaurer und hörte die Gralserzählung aus Lohengrin sehr gerne.
Ich finde es ist farblich ein wunderschöner, farblich passender Strauß.
Mit dem Licht ist es zur Zeit sehr schlecht, deshalb bin ich auch mal ins Wohnzimmer gewandert, aber da war es auch nicht anders.
Ich bin gespannt, heute mache ich eine Führung in einem Stuttgarter Bunker.
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