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Meinen Lesern und Leserinnen wünsche ich eine besinnliche Adventszeit.
Es gibt viel zu tun, radeln wir es an!
Der Traum mancher Frau ist es, dass ihr Mann sie ins Bett wirft und während sie schläft, das ganze Haus putzt. *Unbekannt*

Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt. *Arthur Schopenhauer*

Für gewöhnlich handelt es sich bei Traumfrauen um eine optische Täuschung. *Peter Ustinov*
Was wohl Katzen hören, Wenn Caruso singt? *Joachim Ringelnatz *

"Ich bin ein großer Jäger, ich jage wilde Vögel, Opernlibretti und schöne Frauen." *Giacomo Puccini*

Die stillste Zeit im Jahr

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Heute ist der 10. Dezember und historisch gesehen durchaus ein bedeutender Tag.

Das kann man HIER nachlesen.  


Es gibt viele schöne Geschichten von Karl Heinrich Waggerl. 

Diese hier fand ich recht nett, wenngleich auch die Bezeichung 
"Bresthaft" heute nicht mehr zeitgemäßg ist. 

Diese Bezeichung wurde in Deutschland und vor allem auch in Österreicht bis weit in die 1990 Jahre verwendet. Ich habe die Bezeichnung auch Blau unterlegt, dass man sehen kann, was Wikipedia dazu meint. 


Aber so hat Waggerl das geschrieben. 

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Immer am zweiten Sonntag im Advent stieg der Vater auf den Dachboden und brachte die große Schachtel mit dem Krippenzeug herunter.

 Ein paar Abende lang wurde dann fleißig geleimt und gemalt, etliche Schäfchen waren ja lahm geworden und der Esel musste einen neuen Schwanz bekommen, weil er ihn in jedem Sommer abwarf wie ein Hirsch sein Geweih. 

Aber endlich stand der Berg wieder wie neu auf der Fensterbank, mit glänzendem Flitter angeschneit, die mächtige Burg mit der Fahne auf den Zinnen und darunter der Stall. 

Das war eine recht gemütliche Behausung eine Stube eigentlich, sogar der Herrgottswinkel fehlte nicht und ein winziges ewiges Licht unter dem Kreuz. Unsere Liebe Frau kniete im seidenen Mantel vor der Krippe, und auf der Strohschütte lag das rosige Himmelskind, leider auch nicht mehr ganz heil, seit ich versucht hatte, ihm mit der Brennschere die Locken zu drehen. 

Hinten standen Ochs und Esel und bestaunten das Wunder. Der Ochs bekam sogar ein Büschel Heu ins Maul gesteckt, aber er fraß es ja nie.

 
Und so ist es mit allen Ochsen, sie schauen nur und schauen und begreifen rein gar nichts. 



Weil der Vater selber Zimmermann war, hielt er viel darauf, dass auch sein Patron, der heilige Joseph nicht nur so herumlehnte. Er dachte sich in jedem Jahr ein anderes Geschäft für ihn aus. Joseph musste Holz hacken oder die Suppe kochen oder mit der Laterne die Hirten einweisen, die von überall her gelaufen kamen und Käse mitbrachten oder Brot oder was sonst arme Leute zu schenken haben.

 Es hauste freilich ein recht ungleiches Volk in unserer Krippe, ein Jäger, der zwei Wilddiebe am Strick hinter sich herzog, aber auch etliche Zinnsoldaten und der Fürst Bismarck und überhaupt alle "Bresthaftenaus der Spielzeugkiste. Ganz zuletzt kam der Augenblick, auf den ich schon tagelang lauerte. Der Vater klemmte meine Schwester zwischen die Knie, und ich durfte ihr das längste Haar aus dem Zopf ziehen, ein ganzes Büschel mitunter, damit man genügend Auswahl hatte, wenn dann ein golden gefiederter Engel darangeknüpft und über der Krippe aufgehängt wurde, damit er sich unmerklich drehte und wachsam umherblickte. 

Das Gloria sangen wir selbst dazu. Es klang vielleicht ein bisschen grob in unserer breiten Mundart, aber Gott schaut seinen Kindern ja ins Herz und nicht in den Kopf oder aufs Maul. Und es ist auch gar nicht so, dass er etwa nur Latein verstünde.




 

Advent sagt man, sei die stillste Zeit im Jahr. Aber in meinem Bubenalter war es keineswegs die stillste Zeit. In diesem Wochen lief die Mutter mit hochroten Wangen herum, wie mit Sprengpulver geladen, und die Luft in der Küche war sozusagen geschwängert mit Ohrfeigen. Dabei roch die Muttter so ungeschreiblich gut, überhaupt ist ja der Advent die Zeit der köstlichen Gerüche. Es duftet nach Wachslichtern, nach angesengtem Reisig, nach Weihrauch und Bratäpfeln. Ich sage ja nichts gegen Lavendel und Rosenwasser, aber Vanille richt doch eigentlich viel besser, oder Zimt und Mandeln. 

Karl Heinrich Waggerl  

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