Angst ist immer ein Zeichen von Unwissenheit. Je mehr wir wissen, desto weniger Angst haben wir. *Marie Curie*
"Wer weiß, wie Gesetze und Würste zu Stande kommen, kann nachts nicht mehr ruhig schlafen." *Otto von Bismarck*

Man selbst ist immer die Ausnahme. Das macht uns alle ausnahmslos. *Esther Klepgen*

ANGST ist wie eine Falle, die uns gefangen hält. *John Leonnon*

Paris quadrifolia (Einbeere)


Die Vierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia)  ist eine giftige Pflanzenart, die zu den Aparagaceae Liliaceae gestellt wird. Die Vierblättrige Einbeere ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 10 bis 30 Zentimeter
erreicht.



An einem Stängel stehen nur 4 Blätter in einem Quirl. An jedem Stängel wird eine endständige Blüte gebildet. Die Laubblätter sind einfach und ganzrandig. Die Blüte kann man von Mai bis Juni in Buchen- und Mischwäldern sehen. Wir hatten das Glück im Leudelsbachtal im Mai 2018 bei einer Kräuterführung diese doch recht interessante Pflanze, die man wohl nicht so kennt, zu sehen.



Es ist ein sogenanntes heterotepales Perigon (bekannt auch von der Magnolie) vorhanden, dabei sind die Tepalen unterschiedlich ausgebildet. Die inneren Blütenhüllblätter sind fadenförmig, die äußeren sind ein wenig breiter und 2 bis 3 cm lang. Acht Staubblätter sind vorhanden. Vier Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen.
Die Blüten sind geruchlose, vorweibliche Pollenscheibenblumen. Es liegt wohl eine Fliegentäuscheblume vor. Der Fruchtknoten soll Fleisch vortäuschen. Die kaum klebrigen, länglichen Pollenkörner werden zum Teil durch den Wind verbreitet. Die Früchte sind vierfächrige, vielsamige, blauschwarze, Heidelbeer-ähnliche Beeren, die einzeln stehen und bis zu 1 cm dick werden.



Die Einbeere sieht schon etwas merkwürdig aus, es soll sich um eine alte Hexenpflanze handeln, deren bizzares Äußeres schon früher Zauberkräfte nachgesagt wurden.
Die Einbeere galt früher auch als Zauberkraut und ihr wurde auch aphrodisierende Wirkung nachgesagt.
Als Gegengift sollen die blauschwaren Beeren der Einbeere wirken.
Nicht probieren, ich weiß es nicht.



In der modernen Medizin ist die Einbeere leicht bis stark giftig und verwendet sie auch gar nicht.
Angeblich soll aber das Kraut der Einbeere, gut verdünnt gegen Nervenschmerzen, Migäne oder Herzbeschwerden helfen.

Aber nicht probieren, auch hier weiß ich es nicht.

Nun aber zu der interessanten Geschichte der Einbeere und auch ihrem Namen



Paris quadrifolia

Paris:

Die Blätter des vierzähligen Blattquirls sym­bo­li­sie­ren Paris, den tro­janischen Königssohn und die drei griechischen. Göttinnen Aphrodite, Athena und He­ra. Die blaue Beerenfrucht stellt den Erisapfel dar, den Pa­ris der Schönsten die­ser drei Göttinnen überreichen soll­te. Die Göttinnen boten ihm für den Ap­fel der Schön­heit Liebe (Aphrodite), Weisheit (Athena) oder Macht (Hera). Pa­ris entschied sich für die Liebe, gab Aphrodite den Apfel, bekam Helena und löste damit (Legende)  den trojanischen Krieg aus.

Quadrifolia:

Vier = lateinisch Qadri und Blatt = lateinisch  Folia.

Also Vierblatt.  


 

Die Einbeere war die Heilpflanze des Monats im Februar 2016

Die Einbeere gibt es auch noch unter dem Namen:  

Augenkraut, Blatternblatt, Fuchsauge, Fuchstrauben, Krähenauge, Kreuzkraut, Sauauge, Schlangenbeere, Schwarzblattlkraut, Sternkraut, Teufelsauge, Teufelsbeere, Wolfsbeere

Nächste Woche zeige ich dir noch eine wunderschöne Pflanze, die bei dieser Kräuterführung so schön geblüht hat, so sieht man sie selten. 

Kommentare

  1. Was für eine interessante Pflanze. Die Herkunft des Namens ist toll. Danke fürs Vorstellen.

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  2. Liebe Eva,
    bei meinen Führungen mit Kindern habe ich immer großen Wert auf giftige Pflanzen gelegt, dazu gehörte stets die Einbeere. Sie fällt ja erst dann auf, wenn sie die Beeren trägt. Da Kinder von Natur aus neugierig sind, muß man sehr früh darauf hinweisen, was man nicht essen darf. Der gleiche Hinweis ist auch bei den roten Beeren der Maiglöckchen und des Aronstabs wichtig, da aber die meisten Eltern schon keinen Bezug zur Natur haben, ist es besonders angebracht, auf solche Dinge hinzuweisen. Kinder wollen gerne alles probieren, bei Eltern ist alles giftig, so meine Erfahrungen.
    Dir einen schönen Tag, radelst du heute nicht??
    Liebe Grüße
    Edith

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    1. Nein, heute nicht, nur heute nachmittag kurz. Irgendwann muß ich auch mal schriftliches und haushaltliches erledigen, ausserdem verlangt heute meine Seniorin nach mir. Das kommt ja auch noch dazu.
      Lieben Gruß Eva

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  3. Liebe Eva,
    so viel Interessantes hast Du ausgegraben zu dieser besonderen Pflanze.
    Ich staune immer, dass es so viele Namen gibt für ein und dasselbe Kräutlein.
    Hab einen stressfreien und feinen Donnerstag,
    liebe Grüße
    moni

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  4. Liebe Eva,
    ein sehr interessanter Post. Mir war die Pflanze bisher unbekannt, schon der Name klingt für mich ungewöhnlich. Und dann täuscht diese Pflanze auch noch Fleisch vor, davon habe ich auch noch nie gehört. Heißt das, sie würde ihre Frucht gerne von Fleischfressern verzehren lassen?
    Ich wünsche Dir noch eine wundervolle Restwoche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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    1. Liebe Wolfgang,
      man erkennt sich nur, wenn man sich auskennt. Ich komme gerade vom Leudelsbachtal und habe sie gesucht, denn ich weiss, wo sie wächst. Wenn man sich auskennt, kann man sie schon sehen, aber das ist äußerst schwierig.
      Aber sie kommt und noch viel mehr, es ist einfach wunderschön in diesem Tal, am Sonntag komme ich dir mit diesem Frühlingspost aus dem Leudelsbachtal zu dir.
      Meine ersten Tagpfauenaugen habe ich auch aufgenommen. Die Zitronenfalter fliegen einem direkt vors Auge, aber sie halten einfach nicht still. Mit lieben Grüßen Eva

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    2. Achsoo, lieber Wolfgang ich hatte die Frage zum Fleisch nicht beantwortet.
      Ich habe das in einer Beschreibung zu Pflanze gelesen und Fleisch deshalb wohl, dass die Fliegen auf ihr sitzenbleiben und dann halt bestäuben. Ob die Fliegen das verspeisen, keine Ahnung, kann mich aber erkundigen.
      Lieben GRuß Eva

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  5. Es gibt viele interessante Pflanzen. Wenn ich mal nicht mehr im Berufsleben bin, werde ich auch auf Exkursionen gehen.
    Bei uns habe ich Einbeeren noch nie in der freien Natur gesehen.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

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    1. Dann komm nach Stuttgart und einen Tag ins Leudelsbachtal und wir zeigen dir die Einbeere, ab Mitte April kannst du sie sehen und die wundervollen Akeleien, die auch schon so langsam anfangen aus der Erde zu schauen. Was habe ich heute alles gesehen, es einfach wundervoll, was die Natur bietet.
      Lieben Gruß Eva

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    2. Sehr interessant und auch schöne Fotos, hier sieht man deutlich die Beere.
      Habe ich noch nie gesehen und gewußt habe ich es auch nicht.
      Aber hier sieht man wieder, was die Natur uns alles bietet.
      Mit freundlichen Grüßen
      S.K. Anonym

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  6. Wieder mal eine Pflanze liebe Eva, die ich noch nicht kannte.
    Interessant und schöne Bilder.
    Aber sooo giftig.
    Trotzdem immer wieder schön, wenn man durch Dich wieder Neues lernst.
    Ganz lieben Gruß
    Nicole

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    1. Ob man sie kennen muß, weiß ich nicht. Ich dachte, da ich hier auch ein wenig über Pflanzen schreibe, passt sie gut dazu und sie passt ja auch zum Pflanzenführer .
      Lieben Gruß Eva

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  7. Wie spannend was du da wieder zusammen getragen hast - irgendwie faszinert sie schon mit hrem Erscheinungsbild - wir begegner ihr öfters.
    Morgengruss von Ayka und Anhang

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  8. Liebe Eva,
    eine recht unscheinbare Pflanze und doch so wunderschön auf ihre Art! Herzlichen Dank für die schönen Bilder und die sehr interessanten Informationen hierzu!
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag und einen guten Start in ein wundervolles Wochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

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  9. Liebe Eva,
    das ist ja eine interessante Pflanze, die bestimmt nicht einfach zu finden ist (schon wegen ihrer Größe). Bei uns habe ich sie noch nicht gesehen. Schade das sie so giftig ist. Ich freue mich immer wenn du wieder neue Pflanzen vorstellst. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
    Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen

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