Färber-Waid, Gebräuchliche Ochsenzunge und Echtes Herzgespann

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Diese drei Pflanzen, die man in der Überschrift lesen kann, habe ich dieses Mal zu einem Strauß in der Silbervase arrangiert. 

Färber-Waid wächst bei uns fast an jeder Straßenecke, doch halt, manch einer verwechselt ihn auch mit dem Raps, oder sogar mit den Orientalischen Zuckerschötchen, dabei ist das was ganz anderes. 

Das Orientalische Zuckerschötchen wächst bei uns auf dem Weg ins Monrepos und auf dem Neckartalradweg in Stuttgart-Münster ziemlich heftig und ich habe es mal vorgestellt, hier. 

Nun aber weiter zum Strauß und zum Färber-Waid. Ich habe ihn auf meinem Blog auch schon mal vorgestellt, das kann aber auch auf dem alten Blog gewesen sein, ich finde ihn hier gerade nicht.
Färber-Waid stammt aus Asien und ist aus der Kultur verwildert. Er wächst an Wegen, Steinbrüchen, Bahngeländen, Ödflächen. Es ist eine Licht und Wärme liebende Pionierpflanze.
Die Blätter vom Färber-Waid lieferten früher den Farbstoff Indigo.
Erst nach Gärung und Zugabe von verfaultem Urin (wo auch immer der herkam) konnte man ein Färbebad ansetzen. Aus dem Bad war das Gewebe grüngelb, an der Luft wurde es in rund 48 Stunden allmählich blau. Gewöhnlich waren hierfür die Trockenleinen der Färbereien am Sonntag und Montag belegt, es wurde "blau" gemacht. 

Als ich gestern den Färber-Waid am Bahngelände holte, ist mir noch eine Pflanze aufgefallen. Nach einigem hin und her wußte ich, um was es sich handelt. Ich habe diese Pflanze allerdings noch nie bewußt gesehen.
Es ist die Gebräuchliche Ochsenzunge.
die im Volksmund auch Liebäugel heist und eine Heilpflanze ist. 

Ich finde eine hübsche Pflanze, die sich hervorragend in das Arrangement einreiht.

Als ich das zusammen hatte, dachte ich, hier wächst ja noch eine schönes Pflanze mit grünen Blättern, die passt doch auch noch dazu und ich schnitt noch zwei Stängel ab. 

Ja, als ich sie dann näher betrachtete und mir die Blätter anschaute und nachschaute, wußte ich, was ich hier habe. 

Echtes Herzgspann, noch nie gesehen und nie gehört. Vielleicht schon gesehen und für eine Brennnessel gehalten. Aber es passt auch toll in den Strauß.
Es hat auf dem Feld noch mehr von dem Echten Herzgespann, noch blüht es nicht, aber es soll bald blühen und dann schaue ich mal danach. Es liegt auf dem Radweg, auf dem ich oft meine Touren beginne. 

All das habe ich in der Silbervase arrangiert und das alles gab es zum Nulltarif. Alle Pflanzen sind wunderbar für die Insekten und es sind auch Heilpflanzen.
Ich finde es toll und jetzt fängt die Zeit an, in der ich wieder meine Blümchen vom Feld hole. 

 

Als Zugabe zum Strauß habe ich noch ein kleines Sträußchen mit den Pflanzen auch in der kleinen Bauernsilbervase und die Abalone-Muschel, die durfte auch mal wieder raus. 

Ich kanns nicht ändern, gestern war so ein blödes Wetter und meine Bilder haben nun mal wieder Schatten. Es fehlt am Licht.

 

Ich wollte eigentlich Tulpen, aber die Zeit ist nun doch vorbei. Ich hatte genug Tulpen.

 

Eine nette Geschichte habe ich noch.

Mein Schwager hat ja sein Urnengrab auf einem Friedhof in Stuttgart-Degerloch.  Meine Schwester hat diesen Friedhof gewählt, weil er mit der Straßenbahn ganz leicht zu erreichen ist. 

Der Friedhof hat jetzt nicht direkt Urnengräber, sondern eine große grüne Wiese mit Platten, auf denen der Name und die Daten des Verstorbenen stehen. Es ist aber nicht erwünscht, Blumen dorthin zu legen, denn am nächsten Tag sind sie wieder weg. Aber meine Schwester hat gestern Gänseblümchen auf das Grab legen wollen, denn die blühen auch auf der grünen Wiese.
Nun ging sie mit dem Strauß Gänseblümchen in Richtung Urnengrab und was sah sie, am Grab meines Schwagers saßen zwei Feldhasen und machen es sich dort gemütlich.
Meine Schwester mußte lachen und es gingen ihr  - und auch mir, als sie es mir erzählte - verschiedene Dinge durch den Kopf. 

Nun ja, als die Hasen meine Schwester sahen, enthoppelten sie und waren weg. Wer das wohl war?
Meine Schwester meinte dann: "soo Willi hasch Bsuach ghet!". Lustig ist, dass mein Schwager von einem großen Gut bei Aspern im Holsteinischen stammt und sie hatten dort auch Hasen.
Ich meinte dann, dass sie künftig doch einen Bund Kartotten statt Blumen auf  das Grab legen soll. 

Sie meinte, dass das eine gute Idee wäre, denn mein Schwager mochte auch Karotten und so kommen die Hasen wohl noch lieber zum Grab, wenn sie dort was zum knabbern bekommen.

 Morgen zeige ich einen Gang durch das Leudelsbachtal, ich habe alles das vor die Camera bekommen, was ich wollte, es ist wunderschön dort. 

 Holunderblütchen
Floral Passions