Mädesüß-Perlmutfalter (Brenthis ino) oder Violetter Silberfalter

Sie erwarten von mir, dass ich Ihnen sage: Was ist Kunst? Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. *Pablo Picasso*
Eigenliebe ist der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft. *Oscar Wilde*
Nicht wer zuerst nach den Waffen greift, verursacht einen Aufruhr, sondern wer die Ursache dafür geschaffen hat. *Niccoló Machiavelli*

Zu dumm: Denkerköpfe sehen Dummköpfen zum Verwechseln ähnlich. *Ernst Ferstl*

Man kann einen Krieg beginnen, aber niemals beenden, wenn man will.* Niccoló Machiavelli*

Die erste Tour im Januar nach Lauffen am Neckar

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 Am 4. Januar 2023 habe ich meine erste Tour mit dem Rad gemacht. 

Den ganzen Morgen über hat es geregnet und das Wetter war nicht gerade einladend. 

Dann kam kurz die Sonne heraus und ich packte meine Sachen zusammen. Da es schon relativ spät für eine großte Tour war, habe ich mir Lauffen am Neckar vorgenommen.

Man sollte es nicht glauben, aber ich habe mich wirklich gezwungen mich auf das Rad zu setzen. Aber nach fast 1 1/2 Monaten ist das ja auch kein Wunder. 



 Man sieht so ein Teil immer wieder an den Bahnlinien, was das ist?

Es ist ein Bremsschuh, bzw. ein Hemmschuh.
Übrigens Hemmschuhe gibt es auch bei den Menschen. Grrr!


Allerdings muß ich sagen, entgegen der Befürchtung, dass ich schlapp machen und zuviel Strom zuschalten könnte, war ich heilfroh, dass mir die Pause absolut nichts ausgemacht hat. Im Gegenteil, nur der Hintern bzw. die Sitzknochen taten mir weh, aber das hat sich dann nach der Tour am Samstag auch gelegt.

Allerdings war ich sooo faul, dass ich den Neckartalradweg, also immer schön am Neckar entlang geradelt bin.
Naja, man muß ja nicht gleich beim "Einrollen" volle Leistung zeigen, habe ich mich immer getröstet. 

Immerhin war ich nicht ganz alleine, ein paar Radler habe ich dann doch noch gesehen, nicht viele aber immerhin und meistens waren es Männer. Die Frauen hocken wohl zuhause am Ofen und stricken Socken. :-)))!

Bis Lauffen sind es 25 Kilometer und das fährt man mit einem Pedelec schon mal in 45 Minuten, das geht fast von alleine. 

Das Wetter war durchwachsen, mal Regen mal Wind aber keine Sonne, deshalb sind auch die Fotos nicht so dolle geworden, aber das ist mir auch egal. 

Die Einrolltour habe ich hinter mir und das ist in Ordnung.
Am Samstag sind wir dann nochmals geradelt, das ist eine andere Tour und die war schon etwas sonniger und wir haben Stuttgart durchforstet. .

Aber ich hoffe, dass das Wetter jetzt so bleiben wird, man muß eben frühmorgens losfahren und ein wenig Kälte in Kauf nehmen. Mittags ist es meist schön, ABER gegen 16:00 Uhr merkt man schon dass es kühler und vor allen dunkler wird. 

Wer so gekleidet ist, wie ich, der friert sicherlich nicht. Ich habe mir jetzt Werbung - Merinoschuhe  - gekauft und die trage ich beim Radeln, wunderbar warm. 

Aber es kann ja nur besser werden.
Vorgenommen habe ich mir dieses Jahr keine Kilometerzahl, weil ich ja mit den Zähnen und den verschiedenen Dingen, die ich gebucht und machen werde, schauen muß, dass das alles so klappt. 

Übrigens Lauffen ist ein hübsches mittelalterliches Städtchen, allerdings wird auch überall gebaut und vor allem in den engsten Gässchen sind Autos und fahren und parken an den unmöglichsten Stellen. 

Warum sperrt man manche Städte nicht einfach für den Autoverkehr. Es ist so grauenvoll. 

Da ich wieder mal alles gernau angeschaut habe und ich ja erst mittags losgefahren bin, ist mir die Zeit davongelaufen und ich habe mich beeilt und bin dann - war wirklich faul - den gleichen Weg zurückgefahren. Ist nicht meine Art, aber zum Steigungen fahren war ich einfach zu bequem. Das wird sich aber ändern. 

Ein paar Schätzchen von Lauffen zeige ich hier noch. Aber es gibt noch viel mehr und da zeige ich auch noch mehr.

Lauffen ist untrennbar mit Friedrich Hölderlin verbunden. Ein schwäbischer Dichter, den man leider nicht überall kennt, dabei mag ich seine Lyrik und auch seine Gedichte sehr. Er kannte Schiller, Goethe, Möriike und auch Novalis.
Er hatte psychische Probleme, was auch aufgrund seiner Lebensumstände kein Wunder war.
Er galt als "Verrückt", was er meiner Ansicht absolut nicht war. Insbesondere der Arzt Authenriet hat sich hier in besonderer Weise hervorgetan. Die Behandlungen von "Verrückten" waren damals ja von einer Qualität, die man sich heute nicht mehr vorstellen kann. 

Als Hauslehrer war Friedrich Hölderlin u.a. im Haus des Frankfurter Bankiers Gontard tätig. Seine Frau Susette und Hölderlin verliebten sich ineinander.
Als Gontard von dieser Beziehung erfahren hat, kündigte er Hölderlin. 

Ich denke, dass diese unerfüllte Beziehung im Leben Hölderlins auch einschneidend war und er hierdurch auch krank wurde. Ebenso ging es Susette, auch sie wurde krank und starb.

Geschildert habe ich dies in diesem Post und es ist auch interessant, dass gerade
Friedrich Nietzsche ein großer Bewunderer dieses großen schwäbischen Dichters  und ihn aus der "Versenkung" hervorgeholt hat.

https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/05/holderlin-und-susette-gontard.html
 

Interessant ist auch die Skulptur vom von mir sehr verehrten Künstler
Peter Lenk im Lauffener Kreisverkehr. Auch hier habe ich davon berichtet.

https://schwabenfrau.blogspot.com/2018/09/holderlin-und-peter-lenk-im-kreisel-von.html 

In beiden Posts berichte ich über den Klosterhof, der im Sommer immer mit wunderschönen Rosen bepflanzt ist. 

Das Geburtshaus von Friedrich Hölderlin kann man hier sehen.
Ich habe diese Häuser noch nie besucht, aber ich war bislang noch nie mit dem Auto in Lauffen. Einerseits, weil ich meist mit dem Rad unterwegs bin und andererseits, weil ich nicht alles mit dem Auto fahren muß. Der Bahnhof in Lauffen ist auch nicht weit vom Klosterhof entfernt, das kann man schon zu Fuß erledigen. Das stärkt auch das Allgemeinbefinden und die Widerstandkraft. 

Nun aber zu den kleinen Sehenswürdigkeiten, die ich an diesem Tag noch so fotografiert haben. 

Da wäre die Neckarbrücke, die das "Dörfle" mit der "Stadt" verbindet. Ihre Anfänge liegen im 14. Jahrhundert.
Bei Sonne gibt das wunderrbare Bilder, aber auch bei Regen und Wind nicht mal so schlecht. 


Dann haben wir die Regiswindiskirche, über die ich schon mal berichtet habe.
Aber die werde ich gelegentlich auch noch erkunden. 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2023/01/regiswindiskirche-in-lauffen-am-neckar.html


 

 Hier fahre ich leider auch meistens vorbei, aber auch diese Burg hat einiges zu bieten. Mehr Information gibt es hier. Bei schönem Wetter auch ein tolles Motiv. 

https://www.lauffen.de/website/de/freizeit/museen/burgmuseum/burg


 

Mehr zu sehen gibt es hier. Wenn man nach Lauffen bei schönem Wetter fährt, gibt es vieles zu sehen. 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2018/08/mein-langer-weg-nach-lauffen-am-neckar.html 

Der Klosterhof mit dem Denkmal von Friedrich Hölderlin liegt in der Stadt und ist auch bei schlechtem Wetter einen Besuch wert.
Mir gefallen immer wieder die Rotbuchen, die jetzt im Augenblick etwas kahl sind, aber sie kommen ja wieder. 

Es gibt auch das Hölderlin Denkmal, was mal dringend gereinigt gehört. Warum hier Lauffen nichts tut und sich dennoch mit dem großen Sohn der Stadt ins rechte Licht rückt, das ist mir schleierhaft. 

Zum 100. Geburtstag von Hölderin  versammelten sich damals die Größen der württembergischen Literatur in Lauffen, wie z.B. 
Gustav Schwab, Victor von Scheffel, Friedrich Theodor Vischer, Ferdinand Freitliggrath und viele andere. Hier wurde beschlossen, dem Dichter ein Denkmal "einbescheidenes Mal der Dankbarkeit und Verehrung" zu stiften. Der Bildhauer Ernst Rau fertigte ein Porträtrelief, das den Dichter als jungen Mann zeigt und der Architekt Christian Friedrich Leins den Gesamtentwurf. Der Zinngießer Wilhelm Pelargus stellte die bronzene Zinktafel her. 

Übrigens sind diese Künstler untrennbar mit Suttgart verbunden, viele Straßen in Stuttgart erinnern an sie.










Hier im Klosterhof traf ich eine "ältere" Dame, die mir erzählte, dass sie ganz alleine wäre und ihre Kinder sich selbst zu Weihnachten nicht um sie kümmerten. Was soll man da sagen. Sie hatte Gesprächsbedarf, also setzten wir uns auf das dortige Bänkle und sie erzählte. Die Zeit muß man sich dann eben nehmen. Aber irgendwann ist dann auch Schluß, ich konnte nichts dazu sagen, weil ich auch die  Lebensumstände nicht kenne und alles nur aus einer Sicht - wie immer - erzählt wird.

Da ich trotz des schlechten Wetters noch einiges sehen wollte, habe ich mich mal in das "Dörfle" gemacht. Aber das ist wirklich grusellig mit den Autos, man kann kaum ein Foto machen, an den unmöglichsten Stellen stehen Autos. 

Interessant ist auch das Lauffener Gefängnis und ich wüßte schon, WEN und Alle ich hier bei Wasser und Brot tagelang einsperren würde. Hier kann man durchaus von "hinter Schloß und Riegel" sprechen. 







Der einzig erhaltene und ursprünglich als Gefängnis genutze Rundturm auch "Engelhansen Turm", Gefängnisturm oder Bügerturm genannt, ist Teil der ersten Stadtbefestigung von Lauffen am Neckar. Der Turm hat mit dem aufgesetzen Wohnhäuschen einen sehr hohen Wert für die Geschichte der Befestigungsanlage des "Städtles". 

Der Rundturm wurde aus massivem Bruch- und Qudermauerwerk errichtet und ist bis heute in dieser nicht verputzten Form als Teil der historischen und ebenfalls denkmalgeschützten Stadtmauer erhalten geblieben. Der untere Teil des Halbschalenturmes wurde aus Muschelkalksandstein vermutlich zusammen mit der Stadtmauer um 1274 errichtet. Die Zinnen wurden im 15. Jahrhundert in Schießscharten umgewandelt. Das Baumaterial war Sandstein und der Keuperformation. Die Schießscharten mit sichelförmigen Steinmetzzeichen versehen, zeigen rechts und links Schlitze zum Anbringen von Anschlagsbalken für Hakenbüchsen. 

Das Häuschen wurde bis 1998 bewohnt. Seit 1999 dient das Ensemle als Vereinsheim des Schwäbischen Albvereins, Ortsgruppe Lauffen am Neckar, der es in Eigenleistung saniert hat.

 



Zu sehen ist auch das Alte Heilbronner Tor, das natürlich - wie könnte es anders sein - auch zugeparkt war. 

Es ist ein dreigeschossiger Bau mit Bossen-Eckquaderung und wurde im 13. Jahrhundert erbaut. 1805 wurde das Tor nach Errichtung des Neuen Heilbonner Tores geschlossen und das Torhaus diente bis 1954 als Gefängis. 

Zum Neuen Heilbronner Tor habe ich hier eine Information, die sich schon zu lesen lohnt. 

https://www.lauffen.de/website/de/tourismus/lauffen_erleben/historischer_rundgang/start-rundgang/neues-heilbronner-tor



 Hier saßen wohl einige Schwergewichtige drauf.


Ja, liebe Stadt Lauffen, solche Gebäude, die verschandelt wurden, sieht man leider auch sehr oft. Man sollte was tun. 


 

Wie geschrieben bei schönem Wetter und im Sommer und zu bestimmten Tageszeiten, wenn kein Verkehr herrscht, ist es hier wunderbar. 

Lauffen am Neckar ist auch mit dem Württembergischen Landgraben verbunden, über den ich auch schon öfters mit seinen Wachtürmen geschrieben habe. 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2021/10/uber-gemrigheim-und-die-weinberg-nach.html 

Es ist eine Befestigungsanlage von 31 Kilometern und er läuft von Lauffen an ostwärts. 



Sehenswert ist auch die Martinkirche, die auch eine Herausforderung an Fotografen ist. Alles zugeparkt, gruselig. 

Die Kirche wurde ursprünglich als normannische Chorturmkirche St. Nikolaus direkt oder mit der Stadtgründung im 13. Jahrhundert errichtet. Ab 1795 diente sie dem Militär als Magazin. 1828 wurde sie irrtümlich einer karolingischen Pfarrkirche St. Martin gleichgesetzt. Seither trägt sie den Namen "Martinskirche". Sie wurde 1883 saniert und und 1884 geweiht.
Bemerkens- und Sehenswert sind Fragmente im Innern aus normannischer Zeit. 




 

Bemerkenswert sind auch die Kunstwerke von Patricia Walter von 1990 vor der Kirche "Lilien". 

Warum sie gerade nun Rot sind, hat sich mir nicht erschlossen, denn die weisse Lilie  ist ein Sinnbild der Uschuld und Seelenreinheit, der Jungfräulilchkeit und ein Attribut der heiligen Jungfrau. 

Wie man sehen kann, gibt es auch in Lauffen am Neckar Häuser, die dringend gerichtet gehören. Manchmal sieht das absolut furchtbar aus. 

Die Heimfahrt war durchzogen von Wind und Regen und trotzdem war es so gar nicht mal schlecht, sich den Mief aus den Rippen zu fahren. 

Man sieht durch das, dass manches nicht bewachsen ist, schon einiges, z.b. wußte ich nichts von diesen Tufffelsen bei Kirchheim am Neckar. 








Fazit meiner ersten Radtour am 4. Januar 2023.
Ich gebe zu, ich war faul, bin zu spät weggekommen und hatte auch keine soo große Lust. Aber, die Lust kommt dann schon und ein wenig ehrgeizig bin ich auch. Man muß es wollen und dann machen einem auch Regen und Wind nichts mehr aus.
Man ist hinterher froh ausgelüftet zu sein und hat was für sich getan. 

Aber, Lauffen mit dem Rad zu erkunden ist nicht so einfach. Man kommt mit dem Rad nicht überall hin. Mein Rat, mit dem Zug bis zum Bahnhof Lauffen fahren und dann von dort die Stadt erkunden. Glaub mir, es lohnt sich. 

Quellen: Stadt Laufen, Toristikzentrum

 

Tour am 4.Januar 2023
55 Kilometer
882 Höhenmeter
Climb 442
Downhill 440
Fahrzeit: 1,30 Stunden
Wetter: bedeckt, regnerisch, 7 Grad
Luftfeuchtigkeit 71 %

Kommentare

  1. Wow, als Einstieg doch ganz gut (lach und zwinger).
    Doch bei schlechten Wetter kann man auch gute Bilder machen.
    Ach je die Hemmschuhe, früher gab es auf den Rangierbahnhöfen, Hemmschuhleger, die hatten keinen leichten Job.
    Gruß
    Hannelore

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  2. eine schöne Tour hast du gemacht
    trotz fehlender Sonne sind schöne Bilder entstanden
    habe mir gerne alles angeschaut
    liebe Grüße
    Rosi

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