Monatsspaziergang i m Mai 2023, die Eduard-Pfeiffer-Siedlung in Stuttgart-Ostheim
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Heute ist es kein Spaziergang, heute habe ich, wie in den folgenden Monaten Spazierfahrten mit dem Rad.
;-)))
Mein Weg radelte mich vergangene Woche nach Stuttgart.
Unterwegs habe ich ja auch schon einige Bilder gemacht, die ich schon gezeigt habe.
Da war der Reiher auch dabei.
Auf meinem Weg nach Stuttgart bin ich auch am Schloß Rosenstein vorbeigekommen.
Über das Schloß Rosenstein habe ich schon so oft geschrieben.
Nur ganz kurz, es wurde von König Wilhelm I. erbaut und ist heute ein Teil des Naturkundemuseums.
Ich mag jetzt nicht mehr dazu schreiben, wer mehr dazu wissen möchte, schaut auf meinem Blog.
Der Rosengarten wurde vor kurzen neu gestaltet und renoviert und nun kommen die wunderbaren Rosen wieder zum Vorschein.
Es war nur ein kurzer Besuch, demnächst gibt es mehr vom Rosengarten.
Ein paar Meter weiter, nahe dem Mineralbad Berg blüht zur Zeit der Blauglockenbaum, dieses Exemplar ist besonders schön und auch groß.
Um zu meinem Ziel zu kommen, bin ich durch die Villa Berg gefahren, über diese Parkanlage habe ich schon sehr viel geschrieben. Hier baute sich Königin Olga eine Sommerresidenz. Es sind Pläne im Gange diese Villa wieder zu nutzen, aber im Moment sieht es wohl nicht so aus.
https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/06/olga-nikolajewna-romanowa-18221892-und.html
Dann bin ich am Ziel, über das ich heute berichten möchte. Ich habe einen Spaziergang durch die Eduard-Pfeiffer-Siedlung in Stuttgart gemacht, die auch unter dem Namen Siedlung Ostheim oder Kolonie Ostheim bekannt ist.
Ich habe einige Jahre in Stuttgart-Ost gewohnt und bin fast jeden Tag an dieser Siedlung vorbeigefahren. Ich habe nicht gewußt, was es hier auf sich hat.
Nun nach all den Jahren ist das mir bewußt geworden, was das für eine schöne Siedlung ist. Richtig im Grünen mit hübschen Häusern mitten in der Stadt.
Ich würde etwas drum geben, so ein Häuschen zu besitzen.
Wieder einmal ein Stück Stadtgeschichte von Stuttgart, da gibt es noch viel mehr.
Die Kolonie Ostheim
1892 bis 1903 baute hier der "Verein für das Wohl der arbeitenden Klassen" 383 Häuser mit 1267 Wohnungen für jede Klasse, Zwar gab es in Stuttgart schon mehrere Siedlungen, über die ich noch berichten werde.
Diese Siedlungen haben aber nicht die Bedeutung der Siedlung Ostheim.
1890 gründete der Bankier, Millionär, Geheimer Hofrat und erster jüdischer Abgeordneter im württembergischen Parlament und Stuttgarter Ehrenbürger
Eduard von Pfeiffer (!835-1921) diese Siedlung.Er hatte schon früh hinsichtlich sozialer Reformen appeliert.
"Merkt es Euch, Ihr Mächtigen und Reichen, die Ihr behaglich daheim lebt, ohne Euch um das Los derer zu kümmern, durch die der ganze Comfort, der Euch umgibt , geschaffen wurde! Ihr, die Ihr ohne Teilnahme seid für die Leiden, denen Ihr nicht selbst ausgesetzt seid, lasst Euch die Warnungen des Jahres 1848 nicht umsonst gewesen sein."
2004 ist der Teckplatz, an dem fünf Straßen zusammentreffen zum 100jährigen Bestehen der Kolonie Ostheim auf Vorschlag des Bezirkbeirates Stuttgart-Ost in Eduard-Pfeiffer-Platz umbenannt worden. Bürgermeister Murawski betonte damals, dass man an einen großartigen Menschen erinnen sollte, der derartig solche sozialen Taten vollbracht hatte.
Das Projekt "Schwarenberg" im Osten war die größte Wohnsiedlung ihrer Zeit im Königreich Württemberg und entstand auf freiem Feld. Die Wohnungen waren um die Hälfte günstiger, als in der damals drei Kilometer entfernen Stadt.
Dass das freies Feld war, kann man sich gar nicht mehr vorstellen.
Später folgten hier noch andere Siedlungen, keine war aber so bedeutend wie die Siedlung oder Kolonie Ostheim.
Die Architekten Friedrich Gebhardt, Carl Heim und Karl Hengerer zeichneten dafür verantwortlich.
Die Grundstücke waren doch so teuer, dass von der Erstellung von Einfamilienhäusern abgesehen werden mußte. Der Absicht des Vereins hätte es auch nicht entsprochen, "Mietskasernen" zu errichten und so wählte man einen Mittelweg. Kleinere Häuser, welche meistens nur drei Wohnungen enthalten haben. Jedem Häuschen wurde ein Garten zugeteilt, so dass Luft- und Lichtzutritt in reichem Maße vorhanden waren.
In Ostheim lebten viele Schlosser, Schreiner, Schriftsetzer usw. "Unterbeamte" bei der Post und Eisenbahn und sonst allerlei "kleine Leute".
Am Wochenende stößt man insbesondere in der Neuffenstraße mit den Vorgärten immer wieder auf Studenten der Architektur, die speziell diesem Stück Ostheim mit dem Notizbuch zu Leibe rücken.
Am Ende der Neuffenstraße ist noch die Ostheimer Kinderkrippe von 1896 mit Uhr und Türmchen in Neugotik erhalten.
Heute beherbergt dieses Haus den Bau- und Wohnungsverein Stuttgart. Den gibt es heute noch und er vermittelt weiterhin Wohnungen.
Überall dem thront Eduard Pfeiffer
Hier gibt es noch ein Video über diese Siedlung, die schon beachtenswert ist.
Vor dem Haus steht ein schöner Amberbaum mit seinen Früchten.
Die Häuser in der Kolonie Ostheim sind wunderschön, mancher Giebel erinnert an Städte der Hanse, manches Haus hat einen Balkon oder einen Erker, man kann hier schon staunen.
Ja, dann gibt es noch die Lukaskirche, in ihr wurde mein geschiedener Mann konfirmiert. Ich war noch nie im Inneren, ich sollte das auch mal nachholen.
Es ist ein markanter Backsteinbau erbaut 1899 von den Architekten Ludwig Wittmann und Louis Stahl. Es ist ein neugotischer Klinkerbau mit einem 60 Meter hohen Turm und auch ein Wahrzeichen der Siedlung Ostheim. Ab 1943 diente sie als Möbellager für Ausgebombte, 1944 brannte das evangelische Gotteshaus aus und wurde erst 1951 wieder eingeweiht.
Ja, ich könnte gerade so weitererzählen, aber das alles kommt dann ein anderes Mal.
Mein damaliger Mann und ich haben 1971 die oberste Wohnung im Haus meiner Schwiegereltern bekommen, das in unmittelbarer Nähe der Siedlung Ostheim noch steht. Heute ist es renoviert, Balkone wurden im hinteren Teil angebaut und ich finde es sieht so schön aus. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass die Fenster auch zum Haus passen, obwohl sie neu sind.
Eine schöne Zeit haben wir darin verbracht.
Ganz oben im Dachstock mit der Dachgaube haben wir gewohnt. Diese tollen Dachfenster hatten wir damals aber nicht.
Es ist alles wunderbar Grün und seufz, doch ja, ich habe hier glückliche Zeiten verbracht.
Ich habe auch dem Haus in der Julienstraße 2 einen Besuch abgestattet.
Dort wohnte meine Familie von 1954 bis 1956, nachdem meine Eltern aus der Grimmstraße ausziehen mußten, denn das Haus gehörte der LVA und da das eine Dienstwohnung war und mein Vater dort nicht mehr arbeitete, mußten meine Eltern ausziehen.
Hier oben im Dachstock hat meine Familie sehr beengt gewohnt, mit einem Kohleofen im Badezimmer, den man heizen mußte, wenn man baden und Warmwasser wollte.
Aber wir hatten immer ein Bad, das war damals schon Luxus.
Aber dann ging es weiter und wir wohnten in einem wunderschönen Haus in der Olgastraße. Das war ein ganze feines Haus, gebaut hat es 1904 ein Jude namens Levi, der nach Amerika ausgewandert ist. Ein ganz feines Haus mit Marmortreppen. Wir wohnten damals in einer 5-Zimmer-Wohnung, das haben wir damals auch gebraucht, denn die Familie war groß.
Hier habe ich mal davon berichtet
Mehr zum Verein Hier.
Nach dem Besuch der Siedlung Ostheim ging es wieder über den Rosensteinpark und Feuerbach in Richtung Leonberg. Ich habe da eine richtig tolle Strecke entdeckt und habe einen kurzen Besuch in der Leonberger Stadtkirche gemacht.
Dann habe ich noch ein wenig im Pomeranzengarten geschaut, was hier blüht und bin dann den Glemstalradweg Richtung Tamm gefahren und bin dann im Glemstal noch bei der Gelbbauchunke vorbeigefahren.
Im Pomeranzengarten blüht es zwar, recht gut, aber es ist noch nicht alles erblüht, das gibt noch eine Radtour über Stuttgart.
Unterwegs ist mir auf dem Glemstalradweg ein "älteres" Ehepaar begegnet. Die hatten sich verfahren und noch eine alte Karte dabei. Ich hatte ihnen angeboten sie ein Stück zu begleiten, was die dankbar angenommen haben. ABER, ich war ihnen wohl zu schnell, obwohl sie Pedelecs hatten. Die sind nicht mitgekommen, aber ich denke, dass sie es bis Bietigheim geschafft haben, aber in dem Tempo kann ich bei aller Freundlichkeit nicht mitfahren. Ich glaube in dem Tempo würde ich vom Rad fallen und bei meinen großen Touren nie das schaffen, was ich schaffen will.
Wobei "älteres" Ehepaar, ich denke soviel älter als ich, waren sie nicht.
:-)))))))
Die Kastanien blühen so wunderbar.
Beinwell
Strauchphäonie
Bergflockenblume
Milchsterne
Sie gehört zu meinen Lieblingsblumen die Spornblume
Dort in den Tümpeln bei der Glems gibt es auch Feuersalamander, so einen kleinen haben ich noch nie im Wasser gesehen, aber es gab auch Luche usw.
Diese Gelbbauchunken sind immer wieder schön und inzwischen habe ich sie schon öfters an anderen Seen gesehen,.
Auch eine Ringelnatter, die ist leider entfleucht, aber ich sehe sie bestimmt mal wieder.
Zum Abschied noch ein schönes Bild von der Glems.
Ich weiß, es ist wieder einiges an Bildern geworden, aber das ist man bei mir ja gewohnt.
Wir radeln heute unsere Tour, die wir am Freitag machen wollten, ich freue mich schon drauf und auf viele andere Touren auch.
Wir radeln zu einem schönen Schloß, ich bin mal gespannt.
Der Post geht zum Monatsspaziergang bei Kristina Schaper
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Wie immer auch eine
Zusammenstellung
Tour am 14.05.2023
85 Kilometer
1.841 Höhenmeter
915 Climb
926 Downhill
4 Stunden Fahrzeit
Wetter 11 Grad bedeckt
Luftfeuchtigkeit 81 %
Kommentare:
AntwortenLöschenGuten Morgen,
AntwortenLöschenin dieser Siedlung zu wohnen ist sicherlich sehr schön und dein Bericht war sehr lesenswert.
Alte Siedlungen sind immer sehenswert und man muss das immer wieder sagen.
Schönen Sonntag
Gruß
Hannelore
Ich denke, ich kann dir auch in Stuttgart noch viiiieeeel mehr zeigen.
LöschenDa gibt es Ecken, die kaum Jemand kennt, aber ich.
Lach!
https://schwabenfrau.blogspot.com/search?q=Staibh%C3%B6he
LG Eva, guck mir gerade deinen Bericht an.
Ups, das war wohl Gedankenübertragung 😉
LöschenHeute muß man raus, es gibt bis zu 25 Grad blauer Himmel ideal zum Foto machen. Morgen wird es auch schön aber, Zahnarzt und danng ehts gleich ins Leudelsbachtal zu den Schmetterlingen, sie sind hoffentlich da.
LöschenAuch am Mittwoch gibt es Zahnarzt. Also wenn du mich fragst, ich würde es nimmer machen lassen.
Aber man muß ja irgendwann was machen. Der Kiefernknochen bildet sich eben zurück.
LG Eva, der Freund ist da nun gehts los.
Eine sehr schöne Siedlung und schöne Fotos
AntwortenLöschenThanks for sharing the blog so well and I hope you have something new for me to study.
AntwortenLöschenកីឡាបាល់ទាត់
Hallo liebe Eva,
AntwortenLöschendas ist wirklich eine sehr schöne Wohnsiedlung die Du heute zeigst und von der Du auch so vieles erzählst. Da habt Ihr aber wirklich sehr schön gewohnt. Diese Häuser haben so viel Charme, den Du in Deinen Fotos auch festhalten konntest. Nun wünsche ich Dir noch viele schöne Radl-Tage und frohe Pfingsten liebe Grüße
Kirsi
Hallo Eva,
AntwortenLöscheneine feine Radtour mit vielen Kilometern hast Du mal wieder unternommen. Schöne Bilder und interessante Informationen runden den ganzen Beitag ab, welcher sehr, sehr lesenswert war! Ich wünsche Dir weiterhin maximale Erfolge beim Zahnarzt. Ich bin am Mittwoch wieder dran. Viele Grüße, Grit.
Liebe Eva,
AntwortenLöschenDanke für den ausführlichen Bericht der Siedlung und der vielen tollen Fotos. Die Blumenbilder haben es mir besonders angetan. Ich selber übe noch... Schön, dass Du immer dabei bist beim Monatsspaziergang :)
Herzliche Grüße sendet Kristina