Mit dem Rad im Randecker Maar, Zipfelbachschlucht

Zurücklehnen und die Show genießen.
Ich bin nicht böse. Ich bin total fröhlich, du Arschloch! *Kurt Cobain"
Sie lachen über mich, weil ich anders bin. Ich lache über sie, weil sie alle gleich sind. *Kurt Cobain*
Opportunisten sind Spezialisten im Umgang mit wechselnden Windrichtungen. *Tom Rienzle*
Opportunismus verkauft sich, verbal aufgehübscht, gerne auch mal als Flexibilität. *Tom Rienzle*

Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein. *Ralph Waldo Emerson*

"Besser ein anständiger Feind als ein unanständiger Freund." *Christa Schyboll*

Die Ereignisse am 10. November 1938 in Ludwigsburg

 Diesen Post habe ich am 10. November 2019 geschrieben.

Hier

 

Dieses Jahr ist es umso wichtiger, um auf diese Ereignisse hinzuweisen.

Am 9. November2023 findet um 16.00 Uhr eine Kundgebung am Denkmal für die Opfer des Nationalsozialmus am Alten Schloß in Stuttgart statt.
Ich bin gespannt, wer alles dort ist und wen ich hier treffe.

Einen Post zu Thema habe ich am 8. Februar 2020 geschrieben.

HIER 

Vielleicht hat Jemand von der "Judensau" gehört. 
"Judensau" ist nicht unbedingt eine Erfindung der Nazis, sondern es gab sie schon immer. 
Diese Teile gibt es an verschiedenen Kirchen in Deutschland u.a. auch am Kölner Dom. Nun ist die Diskussion im Gange, diese Teile zu entfernen. Ich meine "nein"!  Ich finde allerdings, dass man Tafeln anbringen sollte, um hier darauf hinzweisen, was es damit auf sich hat und sie sind ein wichtiges Denkmal und weisen eindrücklich auf die Positition der Kirche hin. 

Und auf diese Machwerke ist hinzuweisen - auch mit dem Luther-Zitat, dessen ekelhafter Antisemitismus ist leider viel zu wenig bekannt.


Kein Mensch weiss oder ist sich bewußt, dass er ein Pamphlet geschrieben hat.
"Von den Jüden und irren Lügen", er schreib 1543. 

"Es ist hie zu Wittenberg an unserer Pfarrkirche eine Sau in Stein gehauen; da liegen junge Ferkel und Juden drunter, die saugen; hinter der Sau steht ein Rabbin, der hebt der Sau das rechte Bein empor, und mit seiner linken Hand zieht er den Pirzel über sich, bückt und guckt mit großem Fleiß der Sau unter dem Pirzel in den Talmud hinein, als wollt er etwas Scharfs und Sonderlichs lesen und ersehen. Daher haben sie gewisslich ihr Schem Hamphoras.
Begriffserklärung:
Pirzel Schweineschwanz
Rabbi Gelehrter innerhalb der jüdischen Tradition
Schem
Hamphoras hebräischer Name für den "unaussprechlichen Namen Gottes"
Talmud eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums.

 "Man sollte die Synagogen der Juden niederbrennen, ihre Häuser zerstören, ihnen ihre Bücher wegnehmen und den Rabbinern das Lehren verbieten" - schrieb damals das grosse Vorbild der Deutschen: Martin Luther.
Und es war kein Zufall, dass die Reichskristallnacht an Luthers Geburtstag war. 

Martin Luther, den wir ja alle so schätzen. Ich muß mich halten, damit ich mich nicht erbreche.  

Wenn das so ist, dann müßte man ja auch 
Shakespeares "Kaufmann von Venedig" 
entfernen. Wer das Schauspiel kennt, weiss, was ich meine.

Wenn man sich mit all dem beschäftigt, weiss man auch, was Adolf Hitlers Judenhass geprägt hat, das war der Aufenthalt in einem Männerwohnheim in Wien.  
Man muß nur das Buch von Brigitte Haman "Hitlers Wien" lesen. Auch dieses Buch ist in meinem Besitz. 

Wer sich weiter über Luther informieren will.
Hier habe ich die Seite der Bruno Giordano Stiftung.

https://www.giordano-bruno-stiftung.de/sites/gbs/files/download/2017luther-broschuere-web.pdf
 
Ich möchte hier nicht schreiben, wieviele Schriftsteller, wie z.B. der auch so hochgeschätzte Ludwig Thoma, ein Antisemit war. 

Wie auch der Fasnachtssänger Willi Hermann aus Konstanz und ich will auch nicht wissen, welche dunkle Vergangenheit mancher in der Familie hat. Manche Spruchkammerakten zeugen davon. 
 
Wie steht es mit Richard Wagner? Auch das ist bekannt und in manchen Opern kommt das zum Ausdruck. Wird seine Musik deshalb nicht mehr gespielt?

Daniel Barenboim: "Wagner war ein Antisemit, aber seine Musik ist es nicht!"

Frau Winifred Wagner hat "ihren" Wolf mit Freude empfangen und war eine glühende Verehrerin.

Ich habe sogar aus den Spruchkammerakten, die man im Archiv lesen kann, so manchen Lehrer mit seiner dunklen Vergangenheit herausgefischt, leider erst nach 30 Jahre nach dessen Tode, da ist das erst möglich. . 

 
Viele Menschen freuen sich am Killesberg, doch manche schauen sich nicht mal das Denkmal an, das hier steht und wer war denn schon mal an der Stelle am Killesberg, an dem die Deportationen stattgefunden haben?
Ich habe auf meinem Blog hier schon mehrmals darauf hingewiesen. 

Ich war schon mit Bekannten auf dem Killesberg, aber dafür haben sie sich nicht interessiert. Tenor: "Einmal muß man das doch auch vergessen!" 


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Die Ereignisse am 10. November 1938 in Ludwigsburg

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Die "Reichspogromnacht" vom 9. auf den 10. November 1938 wurde von langer Hand vorbereitet. Unmittelbarer Anlaß zur Durchführung der Aktion war das am 
7.November 1938 von Herszel Grynszpan, dessen Eltern von der Ausweisung der polnischen Juden aus dem Deutschen Reich betroffen waren, auf den Gesandschaftsrat Ernst vom Rath in der deutschen Botschaft in Paris verübte Attentat. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda 
Dr. Josef Goebbels befürwortete am Abend des 
9. November spantane Vergeltungsmaßnahmen wie das Anzünden und Zerstören von Synagogen oder die Demolierung von jüdischen Geschäftshäusern.


Der SS-Gruppenführer  und Chef der Sicherheitspolizei Richard Heydrich versorgte mit einem Blitz-Fernschreiben aus München nach Mitternacht alle Staatspolizeileit- und Staatspolizeistellen mit konkreten Befehlen, die diese wiederum an die örtlichen Parteifunktionäre und SA-Führer im ganzen Deutschen Reich telefonisch oder durch Fernschreiben weitergaben und zu entsprechenden Aktionen aufforderten. 
In Ludwigsburg hatte die Zerstörungen bereits ein Jahr vorher begonnen. In der Nacht vom 1. auf den 2. November 1937 wurden an der Synagoge in 15 großen Bleiglasfenstern insgesamt 86 Scheiben eingeschlagen
Trotz vielen Anschäge wurden bis zum Novemberpogrom
1938 in der Synagoge Gottesdienste gefeiert. 



Im Gegensatz zu den meisten Orten mit jüdischen Gemeinden, kam es in Ludwigsburg in der Nacht vom 9. auf den 10. November zu keinen Ausschreitungen. Von Stuttgart aus versuchte man in der Nacht vom 
9. auf den 10. November zwar auch die Ludwigsburger Parteigenossen zur Demolierung oder Zerstörung der Synagoge zu bewegen. Der Befehl scheint nicht durchgekommen zu sein, da nach den späteren Angaben von Oberbürgermeister Dr. Frank möglicherweise der zuständige Parteigenosse nicht ans Telefon ging.
So haben sich offensichtlich erst am Morgen des 10.Novembers einige Parteigenossen zur Beratung getroffen, wie die "spontanen Maßnahmen gegen die Juden" in Ludwigsburg verspätet ablaufen konnten.

Zwischen 13.15 Uhr und 13.30 Uhr erfolgte nach übereinstimmenden Zeugenaussagen die Brandstiftung der Ludwigsburger Synagoge in Ludwigsburg. Damit die Flammen schneller im ganzen Haus wüten konnten, wurde das obere, runde Fenster der Synagoge von innen aus in Scherben geschlagen.
Nach Aussage eines Polizeihauptmannes brannte zuerst das Dach, während im Inneren noch einige Personen unter Leitung eines SA-Sturmführers vermutlich brennbare Stoffe vergossen. Benzin hatte sich die SA am Vormittag bei einer örtlichen Tankstelle besorgt. In wenigen Minuten stand das gesamte Innere des Gebäudes in Flammen.

Bürgermeister Ostertag informierte von der vollzogenen Brandstiftung die Feuerwehr. Diese traf unter dem Führer der Feuerwehr Otto Heuss mit den beiden Feuerwehrlöschzügen I und II auch ein.
Die Polizei hatte bereits die Straßenzugänge abgesperrt. Auch der Polizeirat war inzwischen am Ort. Von vornherein konzentrierte sich die Feuerwehr auf den Schutz der Nachbargebäude.
Das Haus Alleenstraße 10 soll bereits angesengt gewesen sein. Unmittelbar bedroht waren das Haus der Museumsgesellschaft Alleenstraße 10 und durch den herrschenden Funkenflug auch das Haus der Druckerei Langenstein (Solitudestraße 12), das Privathaus Solitudestraße 16 und auch das Gynmansium (Solitudestraße 19). Erst nachdem diese Häuser abgespritzt waren, wurden Rohrleitungen zur Synagoge vollzogen.
Als Oberbürgermeister Dr. Frank eintraf, stürtze gerade die Dachkuppel der Synagoge mit dem Türmchen brennend in die Tiefe. Makabere Szenen spielen sich dann ab.
Nach einem Bericht der Ludwigsburger Zeitung erfährt man auch über die am selben Tag durchgeführten Ausschreitungen gegen noch bestehende jüdische Geschäfte und vermutlich auch einzelne Wohnhäuser.
"In Ludwigsburg richtete  sich die Wut der Menge natürlich in erster Linie gegen das Grummachsche Ramschgeschäft an der Ecke der Wilhelm- und Kirchstraße, aber polizeilicher Schutz konnte vorerst Ausschreitungen verhindern. So begnügten sich die Demonstranten damit, das über den Ladenfenstern angebrachte Schild zu zerschlagen. In der Nacht wurden dann allerdings, wie wir heute früh feststellten, die Schaufensterscheiben eingeworfen, ohne, dass die Polizei es hindern konnte."


Die Inhaber von demolierten Geschäften mußten in den folgenden Tagen diese selbst wieder notdürftig reparieren lassen.



Was folgte, war eine Verhaftungswelle Ludwigsburger Juden mit Deporationen in Konzentrationslager.

Max Elsas, ein späterer Unternehmer brachte es bis zum Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Das bewahrte ihn nicht davor, als 1938 die Synagoge brannte. Trotz seines hohen Alters von 80 Jahren wurde er in seiner Wohnung verhaftet. Vier Jahre später starb er im Konzentrationslager Theresienstadt an Entkräftung. Eine Straße in Ludwigsburg erinnert an ihn. 

  Bis zum Kriegsende überlebten das Pogrom lediglich vier Juden aus Ludwigsburg. Die Synagoge besaß eine wunderbare Orgel der Firma Walcker in Ludwigsburg, das besagt, wie weltoffen die jüdische Gemeinde in Ludwigsburg war, denn sowas findet man selten in jüdischen Gotteshäusern. Übrige geblieben ist eine Orgelpfeife, die man im Stadtmuseum zu sehen ist. 
 




 Der heutige Platz, an dem die 1884 errichtete Synagoge stand, wurde nach 1945 zu einem Platz, an dem nicht so recht wußte, was damit geschehen sollte. So war es mal Kinderspielplatz und dann sollte darauf mal eine Haus errichtet werden. 



Fast exakt 75 Jahre nach der Zerstörung der Ludwigsburger Synagoge hatte sich der Gemeinderat dann auf einen Umbauentwurf geeinigt. Im September 2014 begannen die Bauarbeiten für diese Umgestaltung. Die bestehenden Bäume, 10 Kugelakazien, wurden entfernt und der Boden sollte grundlegend für einen funktionierende Entwässerung aufbereitet werden. Die Entfernung der Bäume sorgten bei der Ludwigsburger Bevölkerung für Unverständnis. Allerdings wären die Bäume wohl zwecks der maroden Entwässerung nicht mehr lebensfähig gewesen. Ausserdem sollte der Platz als offene Wunde erkennbar sein und nicht als heimeliger Platz. 
Die Kosten wurden teilweise durch großzügige Spenden getragen.  
















 Dr. Walter Pintus


Am Platzrand, wurden fünf größere neue Bäume geplant. 
Der Innenraum der früheren Synagoge wird durch einen andersfarbigen Bodenbelag deutlich und unterscheidet sich von den früheren Außenflächen. 
Auf dem Platz wurden rund zwei Dutzend Koffernachbildungen arrangiert, welche die Namen und Lebensdaten einiger Juden und Jüdinnen aus Ludwigsburg tragen. 





Quelle: Joachim Hahn, Jüdisches Leben in Ludwigsburg
Ludwigsburger Kreiszeitung


Der Berliner Kantor der Berliner Synagoge


Louis Lewandowski hat sehr viele Psalme aus dem Alten Testament vertont. Wir haben im Chor schon sehr viele gesungen.

Ich erhebe meine Augen, Psalm 121




 
Wie lieblich sind deine Wohnungen, Psalm 84






Der Herr ist mein Hirte, Psalm 23



Ich bitte die unterschiedliche Schrift zu entschuldigen, ich bekomme es anders nicht hin.


Hitlers Anschluß an Österreich mit viel Jubel. 

gut erklärt





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