Viva la Opera!
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Viva la Opera, so lautete der Titel des Neujahrskonzertes 2025 in der Staatsoper in Stuttgart.
Unter der Leitung von Manuel Pujol, der schon vor zwei Jahren das Neujahrskonzert in der Staatsoper geleitet hatte, sangen der Staatsopernchor, der auch schon viele Auszeichnungen bekommen hat und der Tenor Kai Kluge und die Sopranistin Claudia Muschio.
Beide Sänger gehöen zum festen Ensemble der Stuttgarter Staatsoper.
Wie immer war es ein wundervoller Abend und für mich ein schöner Beginn - wie meistens - des neuen Jahres.
Zwei Tage vorher war ich ja schon im Ballett Romeo und Julia, das habe ich noch nicht ganz verinnerlicht - denn es war so schön -, was hier es zu sehen war, deshalb verschiebe ich die Beschreibung auf nächsten Samstag.
Dass das Neujahrskonzert immer im Opernhaus und nicht in der Liederhalle stattfindet, verleiht diesem eine ganz besondere Stimmung. Festlich gekleidete Menschen, schon schön, ein netter Nachbar und eine nette Nachbarin auch in feinstes Tuch gekleidet, was will man mehr.
Ich kann mir keinen schöneren Start ins neue Jahr vorstellen.
Warum der Titel "Viva la Opera"?
Die Oper ist so vielfältig, neben italienischen Opern hörte man auch deutsche und französische Opern. Männerchöre, Frauenchöre, schöne Arien. Es war insgesamt eine bunte musikalische Reise. durch die Opernliteratur.
Am Anfang stand der Chor "Wach auf! Es nahet gen den Tag" aus Wagners Meistersingern von Nürnberg. Das war ein Muntermacher zum Jahresauftakt.'
Worum geht es da?
Wir befinden uns am Anfang der Festwiesen Szene. Hier findet das große Ereignis statt: der Wettgesang der Meistersinger - absolut anachronistisch! - die Hand von Eva, der Tochter des Goldschmieds. Das wird ein turbolentes Wettsingen, denn auch der fremde Ritter "Walter von Stolzing" darf mit dabei sein. Das passt vor allem aber dem Stadtschreiber Sixtus Backmesser so gar nicht. Hier aber am Anfang der Szene, ist (wie an Neujahr) alles voller Hoffnung und guter Stimmung.
Es folgte der Dankchor aus Mozarts Oper La clemenzo di Tito.
Der römische Kaiser Tito soll am Ende des ersten Aktes nach dem Verrat durch seinen Freund Sesto ermordet werden. Mit dem Chor "Ah, grazie si rendano" befindet man sich am Ende des zweiten Aktes. Das Volk dankt dem Schicksal, dass Tito gerettet wurde.
Hier brillierte Kai Kluge als Tito
In "Vin ou biére" geht es wohl um alkoholische Getränke Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Protagonist Wagner?
Der zweite Akt von Gounods Faust spielt auf der Kirmes. Da werden nicht mehr ganz zeitgemäße Klischees verhandelt. Wagner stimmt mit den Studenten, Soldaten und Dorfbewohnern dieses Trinklied an. Er ist ein Freund von Valentin, mit dem er in den Krieg zieht. Wenig später prophezeit Mephistopheles, dass Wagner nicht mehr zurückkehren wird. Das heißt; Die Fröhlichkeit dieses Chores macht die Fallhöhe der späteren Ankündigung umso dramatischer. Das Stück ist eines der wenigen Chornummern bei der man einzelne Stimmgruppen hört. Zunächst stellen sich die ersten, dann die zweiten Bässe vor, danach die ersten Tenöre, die Soprane usw. und schließlich vertiefen sie sich ein wenig ineinander.
Wunderbar!
Die einzelnen Solopartien sangen Solisten des Opernchores, in diesem Fall
Kyung Wan Yu, die Rolle des Wagners (Bass)
Der Operettenkomponist Jacques Offenbach hat mit Hoffmanns Erzählungen seine einzige Oper geschrieben. Wie viel Operette steckt in den beiden Nummern daraus?
Sowohl "Dring! Dring! Dring!" als auch "Va pour Kleinzack" sind Bravour-Nummern
einmal für den Chor - wirklich unterhaltsam. Man kann das auch inhaltlich daraus in Richtung Operette verstehen.
Hier brillierte wieder Kai Kluge
Es folgte noch das Vorspiel zum 4. Akt der Oper Carmen
von George Bizet
Les voici la quadrille!
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Der zweite Teil nach der Pause wurde mit der Overtüre zu Mozarts
La nozze di Figaro
eröffnet und dann gabs ein kleines Verdi-Festival aus vier seiner bekanntesten Opern.
Sind die beiden, vor allem der Italiener, die besonderen Stimmungskanonen unter den Komponisten?
Ja, klar. Bei Mozart klingt das immer sehr besonders- und man kommt gar nicht richtig dahinter, wie er das genau macht. Und Verdi schafft es beispielsweise mit drei Akkorden, einen musikalischen Horizont zu eröffnen. Er hat tatsächlich besonders schöne Chöre und Arien geschrieben. Das schafft er mit einfachen harmonischen und kompositorischen Mitteln und mit unglaublichen Melodien.
Kurz gesagt, das ist Verdi.
Dann kam SIE in einem wunderschönen blauen, mit Pailletten besetzten, schulterfreien Ballkleid. Ein Genuss!
Claudia Maschio.
Ihre langen, bis zum Popo reichenden langen Lockenhaare, einmalig schön,
Sie sang aus Rigoletto die Arie der Gilda überirdisch schön.
Worum geht es in der Arie "Gualtier Maldé"
Die Gilda-Arie ist eine der schönsten Liebesarien überhaupt. Die Protagonistin verliebt sich in den Herzog von Mantua. Sie schwärmt von ihm - und weiß nicht einmal, wie er tatsächlich heißt. Gualtier Maldé hat er als falschen Namen angegeben, um nicht erkannt zu werden.
Es folgte der Triumphmarsch aus der Oper Aida.
Hier spielen sechs sogenannte Aida-Trompeten mit.
Ich habe in meiner Musik am Samstag schon mal darauf hingewiesen.
Was hat es mit diesen Instrumenten auf sich?
Ihre Schallrohre sind nicht gewunden, sondern gerade gebaut. Dadurch sind die Instrumente ungefähr 1,50 Meter lang. Aida spielt ja in Ägypten zur Zeit der Pharaonen, und so hat man für die Uraufführung diese Trompeten gebaut, die man Bilder von altägyptischen Instrumenten nachempfunden hat. Damit sollte das Setting einen vermeintlichen authentischen Anstrich erhalten.
Gloria all Egitto
Patria opressa!
Macbeth ist eine sehr düstere Oper, aber genauso genial und zeitweilig erinnert sie mich ein wenig an Don Carlos
Macbeth ist Verdis düsterste Oper überhaupt.
Worum geht es in der Oper?
Die Oper schrieb Verdi nach der Tragödie von Shakespeare.
Schottland im 11. Jahrhundert. Die erste Prophezeiung der Hexen endet mit dem den Tod Macbeths durch Macduff und der Thronbesteigung Malcolms.
Der historische schottische König regierte von 1040 bis 1057.
In dieser Oper wird gemordet, dem Wahnsinn verfallen und gefeiert.
Immer wieder tauchen die düsteren Prophezeiungen von Hexenwesen und die Blutspur einer machtgierigen Frau auf.
TJA!!!
Durchzogen ist das Werk von einer dunklen morbiden Untergangsstimmung, die alleine Verdis Bemühungen zu verdanken ist, der Vorlage Shakespeares gerecht zu werden.
In diesem Werk wagte Verdi etwas Neues für das Jahr 1847, ungewöhnliche Kniffe, gewagte Hamoniewendungen und die Entdeckung neuer Klangfarben, sowie der Umgang mit Tonarten.
Wegen des Mißbrauchs der Molltonarten - Verdi war hier verwegen und komponierte drauf los, wurde er auch gerügt.
Es fehlt auch jegliche Liebesszene und das Publikum zeigte sich nach der Uraufführung auch sehr zurückhaltend.
Man muß sich damit abfinden, dass Verdi Macbeth ohne Liebesduette sein eigens Grab schaufeln lässt, dann wird man mit einem imposanten Musikdrama belohnt, das die Geschichte vom Aufstieg und dem Fall eines Monarchen erzählt, sowie vom Verfall der Gesellschaft.
Fast hätte ich es vergessen:
In der Oper begegnet man dem klassischen Aufbau der damals um 1040 in Schottland herrschenden Elisabethanischen Ordnung,
An der Spitze steht Duncan gefolgt von seinen Verwandten, die für eine Nachfolge in Frage kommen könnten (Macbeth).
Hier treten noch ein paar schottische Adelige auf, das Volk fehlt vollkommen.
Naja, das Volk darf dann im letzten Akt in einer kurzen noch Szene auftreten.
Diese Gesellschaft ist wesentlich für Shakespeares Drama. Sie zeigt die Elisabethanische Weltordnsdung (frame of order).
Jeder Mensch hat eine ihm von Gott (oder einer überirdischen Macht) zugewiesenen Platz. Macbeth ist bemüht, diese Ordnung zu durchbrechen - immer wieder auf Drängen seiner ehrgeizigen Frau. Lady Macbeth sie ist ein großes Leitmotiv der Oper und auch die Ursache, warum Macbeth untergeht.
Als Zugabe gab es
Coro di zingarelle e Coro di mattadori
aus La traviata
das Trinklied aus La traviata
Libiamo, ne’ lieti calici
gesungen von Claudia Maschio und Kai Kluge begleitet vom
Staatsopernchor.
Quelle: Programm der Staatsoper Stuttgart
Neujahrskonzert 2025.
Ich hoffe, dass ich zum Neujahrskonzert 2026 wieder mit dabeisein kann.
Was wird wohl bis dahin alles passieren.
Das Programmheft habe ist wieder so schön gemacht, dass ich es zum Basteln verwenden werde. Ich habe da schon eine Idee.
Am Sonntag bin ich bei einem Geburtstag und dann geht es ins Planetarium in Stuttgart bei Pink Floyd und am Montag, da gibt es wunderschönes, warmes Wetter, machen wir eine Einrolltour.
Wir sind bislang noch nicht zum Radeln gekommen, weil Feiern und Futtern angesagt war. Aber mit dem Abschluß von Pink Floyd geht es ja aufwärts. Es war schon ein wenig viel im Dezember mit Feiern, Futter und Oper.
Allerdings kommt noch mein rechtes Auge zur OP des Grauen Stars dran und dann noch ca. ein paar Tage, dann hoffe ich, dass das Wetter entsprechend wird und wir losradeln können oder auch ich alleine. Mein Freund ist zur Zeit etwas durch den Wind, weil einiges auf ihn einstürmt und hat auch ordentlich mit der COPD zu tun.
Das viele Rauchen rächt sich eben, wie bei meiner Schwester auch. Sie hat ja auch mit 89 Jahren einen COPD-Grad von 3.
Rauchen war noch nie gesund.
Als nächstes kommt dann im März Ballett mit Mahlers "Lied von der Erde" und dann vielleicht Parsifal und Otello, da sind die Karten aber gerade nicht die, die ich möchte, also abwarten. Es wird oft mal noch etwas in der 1. Reihe frei.
Nun habe ich auch meine neue Tastatur mit der Maus, beides ist sehr gut und ergonomisch, da ich ja auch nebenher noch etwas am PC arbeiten muß.
Nur an dem kleinen Notebook arbeiten, ist nicht so das was ich möchte.
Behördengänge sind nicht gerade einfach, Verwaltung eben, aber das kenne ich ja auch noch von früher her.
Die Oper ist ein Irrtum; denn in diesem Kunstgenre ist ein Mittel des Ausdrucks - die Musik - zum Zweck, der Zweck des Ausdrucks - das Drama - aber zum Mittel gemacht.
Richard Wagner
Noch etwas und zwar geht es hier und ein bundesweites Böllerverbot.
Ich habe schon unterschrieben.
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