Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart
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Ich versuche seit Montag, da hat der Vorverkauf für Vorstellungen der Oper Stuttgart begonnen, Karten zu bekommen.
Leider bislang vergeblich. Aber das wird schon noch, ich gebe die Hoffnung nicht auf.
Bei allen Anrufen für die Opern, die ich sehen möchte, gibt es in der 1. Reihe keine Karten mehr.
Ich bleibe aber dran, manchmal wird auch aus den Abos noch was frei.
Weder für die Meistersinger von Nürnberg, über Turandot und auch Don Giovanni ist hier nichts zu haben. Aber die Vorstellungen sind ja auch erst im neuen Jahr.
Selbst für das Neujahrskonzert ist nichts mehr zu haben. Ja, klar auf allen anderen Plätzen, aber das möchte ich nicht.
Ab Dezember ist auch Don Giovanni von Mozart im Programm.
Die Oper habe ich schon sehr sehr oft gesehen, in allen möglichen Inszenierungen und die möchte ich heute vorstellen.
Auch hier sei auf meinen Post hingewiesen, den ich schon mal geschrieben habe,
Mozarts Bäsle Briefe.
Die Handlung von Don Giovanni kann man HIER lesen.
Wie immer erzähle ich aber die Entstehungsgeschichte.
Auch habe ich über Mörikes Novelle, die unten auch erwähnt wird,
"Mozart auf der Reise nach Prag" geschrieben.
Eine Novelle ist eine Geschichte, die nur über einen Tag erzählt.
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Nach dem herausragenden Erfolg, den der Figaro Ende 1786 in Prag erlebt hatte, gab Pasquale Bondino Mozart den Auftrag zu einer Oper, eigens für Prag. Den Stoff schlug Da Ponte (Mozarts Librettist, mit dem er sehr gut zusammengearbeitet hat) vor. Da dieser gleichzeitig noch an zwei Opern für Martin y Soler und Salieri arbeitete, bedeutete diese Wahl für ihn eine große Erleichterung. Er konnte sich auf das von Bertatis einaktigem Don Giovanni-Libretto-Grundgerüst stützen.
Bis zum Quartett des 1. Aktes
und wieder ab der Friedhofszene folgte Da Ponte (einige Namensänderungen eingeschlossen) weitgehend Bertati.
Es ist die Szene, in der Don Giovanni den Komtur, den er getötet hat, zum Abendessen einlädt.
"Oh statuta gentilissima"
Den musikalischen Grundduktus des Werkes bestimmen ein dunkel glühendes Pathos und eine erotische Triebkraft, die unstillbar um Leid, Leidenschaft, Schmerz, Sinnlichkeit und Tod kreisen. Die Gewalt dieser Emotionen gibt der Handlung eine bis zu Don Giovannis Untergang anhaltende finstere Dramatik.
Finale: Mit dem absoluten Star, den mag ich sehr.
Samuel Ramey.
Don Giovanni der Lüstling, der sich durch seinen Mord selbst aus der Gesellschaft ausgliedert hat, erscheint als ein von Dämonie gepeitschter Verführer, der seinem Untergang bewußt zustrebt.
Verführerisch und lockend ist das Duett mit Zerlina.
La ci darem la mano.
Finch'han dal vino, calda la testa
Leporellos Registerarie, in der er sämtliche Frauen aufzählt.
Auf meisterhafte Weise überarbeitete Mozart den historischen, im Spanien des 17. Jahrhunderts angesiedelten Stoff, während Don Giovannis Abendbankett in die eigene Gegenwart durch die Anspielungen auf drei allgemein bekannte Opern, die im Wien bzw. Prag dieser Jahre aufgeführt worden waren.
Guiseppe Sartis Fra i due littiganti ,
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte 1782
Martin y Solers Una cosa rara 1786
Der seltene Fall oder Schönheit und Ehrbarkeit
und Figaros Non pui andrai aus seiner eigenen Oper
"Nozza di Figaro.
Mozart traf am 4. Oktober mit Constanze in Prag ein (Mörike malte diese Reise in seiner Novelle "Mozart auf der Reise nach Prag" frei aus) und überwachte die Einstudierung.
Die ursprünglich als Festvorstellung zu Ehren des Prinzen von Sachsen gedachte Premiere wurde zweimal verschoben.
Für die Wiener Aufführung am 7.5.1788 komponierte Mozart drei Stück nach.
Ottavios Il mio tesoro
In heutigen Aufführungen werden meist beide Arien gesungen
hinzu kamen Elivas Mi tradi
und das heute immer gestrichene Duett
Zerlina Leporello
Per queste tue manina
Die erste deutschsprachige Übersetzung stammt von H.G. Schmieder (1789 Mainz).
Im 20. Jahrhundert setzten sich die Übersetzungen von H.Levi (1896) und G. Schünemann (1940) durch.
Walter Dürrs Fassung für die Neue Mozartausgabe (1977) wurde schon 1969 erstmals in Salzburg gespielt.
Die Zeugnisse zu Don Giovanni sind vielfältig, und alle unterstreichen den Ausnahmecharakter des Stückes.
E.T.A Hoffmann - für ihn war der Giovanni die "Oper aller Opern" - hat in seiner
Don-Juan-Erzählung (1813) das Verhältnis Donna Anna - Don Giovanni als Liebesbeziehung interpretiert.
Goethe schrieb 1797 an Schiller,
"Ihre Hoffnung, die Sie von der Oper hatten (nämlich dass aus ihr sich "das Trauerspiel in einer edlern Gestalt" entwickeln würde, würden Sie neulich im Don Juan auf einen hohen Grad erfüllt gesehen haben" und Kierkegaard bezeichnete das Werk in seiner Musikästhetik von 1843 Entweder-Oder, als "Inkarnation der Genialität des Sinnlichen".
Auch Brechts ("dieser Gipfel ist nie wieder erreicht worden") und die Philosophen Ernst Bloch und Ortega y Gasset waren Bewunderer des Don Giovanni.
Die Bühne hat sich indessen mit dieser Oper nicht leicht getan.
Bühnengeschichte machten Max Slevogts Ausstattung für Dresden (1924) gerühmt wurde Gustav Mahlers Aufführung mit Alfred Rollers beweglichen Bühnen-Türmen (Wien 1905, ohne Schlußsextett).
1917 inszenierte Ernst Lert die Oper in Leipzig auf der Basis von Kierkegaards Deutung, kalt und klar realisierten Klemperer und Düllberg den Don Giovanni
1928 an der Berliner Kroll-Oper, als Mysterienspiel stellten ihn Furtwängler und Graf 1953 in Salzburg auf die Bühne.
Bei Bohumil Herlischka (München 1974) brachte sich Don Giovanni selbst um, bei
John Dew (Bielefeld 1983) war Don Ottavio der Mörder. Joseph Losey gelang 1979 eine überzeugende Adaption an dem Film.
Nun bin ich mal gespannt, was uns der kommende Don Giovanni in Stuttgart bringt.
Die Opernschule Stuttgart, d.h. die Musikhochschule hat Don Giovanni im Wilhelmatheater in Stuttgart schon aufgeführt.
Ich finde diese Aufführung wunderbar.
Schon als Schülerin bei Besuchen hat mich dieses großformatige Bild immer wieder beeindruckt und es zieht mich magisch an.
29.Oktober 1787 am Gräflich Nostitzschen
Nationaltheater in Prag, heute ist es das Ständetheater.
Bei unserem Pragbesuch im Jahr Juli 2011 haben wir das
Ständetheater auch besucht.
Vor dem Ständetheater und dem wunderschönen Karolinum befindet sich die Statue des Commendator.
Es handelt sich um den Komtur aus Mozarts Oper Don Giovanni und ist bekannt als Mantel und das Vertrauen von der Bildhauerin Anna Chromy, das 1993 enthüllt wurde.
Prag ist eine wunderbare Stadt, allerdings auch günstig (zumindest war es damasl bei uns so) und deshalb auch sehr überflutet von Touristen. Wir haben uns damals etwas abseits vom Trubel gehalten und einiges gesehen, denn sowie geschichtlich als auch musikalisch, hat diese Stadt etwas.
Auf dem Hratschin im Veitsdom die Kirchenfenster von Jugendstil-Maler Alfons Mucha.
Friedrich Smetana ist hier am 12. Mai 1884 gestorben und macht uns mit seinem
Zyklus " Mein Vaterland" und der "Verkauften Braut" viel Freude.
HIER habe ich berichtet.
Hier begann mit dem Prager Fenstersturz der Dreißigjährige Krieg.
Berichtet habe ich HIER davon.
Jan Hus predigte ab 1402 in tschechischer Sprache in der Bethlehemskapelle in der Prager Altstadt und führte hier das gemeinsame Singen während des Gottesdienstes in der tschechischen Landessprache ein.
Über das tanzende Haus habe ich
HIER schon berichtet.
Und ich hatte im Amt bei der Stadt Stuttgart einen tschechischen Kollegen, der wunderschöne Bilder im Stil von William Turner gemalt hat.
Was wohl aus ihm geworden ist?
Das waren noch Zeiten und damals war ich doch auch schon 62 Jahre alt und kurz vor dem Ruhestand. Ob ich so meine Haar wieder möchte? Mal sehen!
Im Bild der Hradschin und die Karlsbrücke.
Auf der Karlsbrücke unten fließt die Moldau und hier gibt es verschiedene Tafel, aber darüber kann ich ja mal berichten.
Das Jeansjäckchen und den Schmuck habe ich immer noch.
Zur Prager Karlsbrücke ist auch zu sagen, dass
Im Vergleich mit den anderen großen Steinbrücken ist die Bronnbacher Tauberbrücke wohl die weitest-gespannte Brücke Deutschlands. Lediglich die Karlsbrücke in Prag weist eine fast gleiche Bogenweite auf.
Berichtet habe ich
HIER davon.
Aber nicht zu vergessen, Franz Kafka, bei ihm muß ich immer wieder an seinen Roman "Die Verwandlung" denken.
Es gibt noch viel mehr, vielleicht erzähle ich das mal, wenn ich so gar nichts mehr zu berichten weiß.
Die Fotos sind mit einer kleinen Camera gemacht und damals hatte ich auch noch nicht soviel mit fotografieren am Hut. Dennoch ist es eine schöne Erinnerung.
Bekannt ist auch der Prager Volksaufstand von 1848 oder auch die
10 Tage, die die Welt erschütterten.
Ich habe das damals im Radio hautnah mitbekommen.
Dies alles sollte man aber auch bei einem Pragbesuch nicht vergessen.
Aber alle Menschen haben eben bei einem Städtebesuch andere Interessen.
Wir waren eine Woche in Prag und haben auch nicht alles gesehen.
Aber nochmal werde ich sicherlich nicht nach Prag fahren.
Ich fahre nachher zum Einkaufen, auf das Blumenfeld und ins Breuningerland,
heute nachmittag habe ich noch einen Besuch vor und morgen bin ich unterwegs mit dem Rad und hoffe, dass alles auf den Bahnhöfen und den Aufzügen klappt.
Sonst muß ich halt nach Hause radeln, geht auch.
Quellen:
Rolf Fath, Anton Würz
Opernführer Knaur
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