Eppingen, Jüdischer Friedhof, Friedhof Eppingen, Eppinger Linien, FriedWald Schwaigern
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Noch im August wollte ich ausprobieren, wie man am besten mit Bahn und der S-Bahn nach Eppingen kommt.
Ganz frühmorgens bin ich dann von Bietigheim mit dem Zug und mit dem Rad nach Heilbronn gefahren und von dort dann mit der S-Bahn nach Eppingen.
Ich bin diese Strecke von Heilbronn nach Eppingen schon oft mit dem Rad gefahren, mit der S-Bahn einmal, als ich zur Gartenschau dort war.
Gottseidank haben in Heilbronn alle Aufzüge funktioniert und da stand dann am Bahnhofsvorplatz schon die S-Bahn, die mich nach samt Rad nach Eppingen bringen sollte.
Eppingen hat den Slogan "Fachwerkstatt mit Pfiff".
Auch viele Skulpturen von Gunter Stilling sind zu sehen,
Er ist am 20.04.2024 in Güglingen mit Alter von 80 Jahren verstorben.
Aber sein Werk bleibt und ist beeindruckend.
Rund um den Pfeifferturm scharen sich sehr viele alte, renovierte Fachwerkhäuser.
auch die Gartenausstellung, die ich besucht habe, war damals sehr schön.
und
Hier der 2. Teil der Gartenausstellung.
Eppingen kenne ich auch daher, dass ein ehemaliger Chef von mir hier
sehr lange Forstamtsleiter war und nun in den Ruhestand gegangen ist.
Da gibt es aber noch einige andere Chefs von mir, die nun auch kurz vor der Pension stehen. Ist ja auch schon eine Weile her, dass ich bei der Forstdirektion Stuttgart (inzwischen aufgelöst) gearbeitet habe.
Ja, ich bin in meinem Berufsleben viel herumgekommen und habe vieles auch gelernt.
Von dem Pfälzischen Erfolgekrieg zeugen auch die Eppinger Linien, das ist eine am Ende des 17. Jahrhunderts befestigte Verteidigungslinie die von Weißenstein bei Pforzheim über Mühlacker, Sternenfels und Eppingen bis nach Neckargemünd mit einer Gesamtlänge von 86 Kilometern reichte.
In Eppingen gibt es auch eine Chartaque, die nachgebaut wurde, die habe ich damals auch mit einer damaligen Bekannten erradelt. Warum sollte ich das leugnen, es ist damals so gewesen und ich stehe dazu.
Damals hatten wir noch die Kapelle auf dem Ottilienberg besucht. Darauf komme ich dann später noch in diesem Post zurück.
Den Ottilienberg wollte ich aber dieses Mal nicht besuchen.
Eine Chartaque habe ich auch schon mal mit dem Freund und auch alleine erradelt.
Die Chartaque am Sauberg in Ötisheim.
Sodele
In Eppingen am Bahnhof wurde ich schon gleich mal von einem starken und gut bestückten Mann begrüßt. Es ist eine Skulptur von Gunther Stilling, die mir sehr gut gefällt.
In Eppingen gibt esauch viele Skulpturen von Karl-Henning Seemann, sondern auch von Guido Messer und vielen anderen Künstlern.
Ich hatte falsch geroutet und so führte mich mein Weg erst mal raus aus Eppingen und zwar nach Adelshofen, das inzwischen zu Eppingen gehört.
Hier erinnert ein Gedenkstein an die Zusammenlegung der beiden Ortschaften, hätte ich nicht gebraucht, aber der Weg führt eben dorthin und ich habe dann auch noch die schöne Landschaft im Kraichgau bewundert.
Allerdings war es doch recht früh am Morgen und die Sonne war noch nicht aus ihrem Versteck herausgekrochen. Aber man konnte sehen, wie die Sonne das Wasser zog.
So sagte meine Mutter immer: "Die Sonne zieht Wasser!"
Es ist der sogenannte Tyndall-Effekt.
Dass die Sonne Wasser zieht, ist absolut auch physikalisch nicht korrekt, denn die Sonne zieht kein Wasser, sie ist dazu gar nicht in der Lage. Aber die Wärme der Sonne lässt das Wasser verdunsten, das sich in Form von Wassertröpfchen in der Luft sammelt und das Sonnenlicht streut.
Physik halt!
Die Sonne zieht Wasser, ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für dieses Phänomen.
Nun wieder zurück nach Eppingen und vorbei an der kath. Kirche "Zur lieben Frau", die Glocken läuteten zur Messe und meinten wohl, ich solle auch zum Gottesdienst kommen.
Hätte ich ja gemacht, aber ich hatte ja auch eine Tour vor mit.
Eine ganz interessante Kirche mit einer überhaus schönen Geschichte. Ich denke, ich sehe die Kirche mir ein anderes Mal an, denn da gibt es einiges.
Als Brandschutzbeauftragte ist mir sofort der 2. Rettungsweg an der Kirche aufgefallen.
Da hat wohl die Brandverhütungsschau dafür gesorgt, dass das hinkommt.
Hier ein schöner Bericht über diese Kirche.
Kurz bin ich noch in der Innenstadt gewesen und habe meinen Liebling den
Ikarus von Gunter Stilling besucht.
Ein Bild von einem Mann, ich mag das sehr.
Ich kann mir vorstellen, wer hier Modell gestanden hat.
Immer, wenn ich in Eppingen bin, besuche ich den Ikarus.
Diese Skulptur zieht mich magisch an.
Die Sage von Ikarus kennt man doch, ich kannte sie schon als kleines Kind und war davon fasziniert.
Ikarus war der Sohn des Daidalos, der Theseus mit Hilfe des Ariadnefadens half, aus dem Labyrinth mit dem mächtigen Minotaurus zu entkommen. Dieser war dort von König Minos auf Kreta gefangen gehalten worden. Als Strafe wurde Daidalos mit seinem Sohn Ikarus selbst in das Labyrinth gesperrt. Daidalos war jedoch erfindungsreich und bastelte für sich und seinen Sohn Flügel aus Federn und Wachs, um so aus dem Labyrinth fliehen zu können. Er mahnte dabei seinen Sohn, dass dieser nicht zu hoch fliegen sollte. Doch Ikarus war übermütig und flog zu nah an die Sonne, so dass das Wachs schmolz, er ins Meer stürzte und starb.
Aber wie immer, er war verschlossen.
Ich suchte und suchte, um wenigstens ein Bild zu bekommen. Das sah ich einen gegenüberliegenden Hügel und von dort konnte man wunderbar in den Friedhof reinsehen.
Es war zwar ein Privatgelände, aber der Besitzer erlaubte mir großzügig Bilder vom Friedhof zu machen. Also nix wie raufgekabbelt.
Es hat auch seinen Grund, warum die Jüdischen Friedhöfe verschlossen sind.
Erstens ja, um Beschädigungen vorzubeugen, klar kann man drüberklettern und sein Unwesen dort treiben, aber eine Mauer hält schon auch etwas ab.
Dann auch deshalb, weil man Jüdische Friedhöfe an bestimmten Tagen gar nicht besuchen darf.
Wunderbar ich habe wieder einige Kermesbeeren gesehen.
HIER und auf der Fahrt von Bruchsal nach Schwetzingen.Im Schwetzinger Hardt sind sie letztes Jahr zuhauf gewachsen.
Diese hier war besonders schön.
Auch hier hat der NABU wieder ein schönes Portrait erstellt.
Hängengeblieben bin ich noch am Eppinger Friedhof, hier hatte ich das Schild gelesen und dachte, das große Grabmal mußt du dir noch ansehen.
Es gab einige Besucher auf dem Friedhof, die habe ich nach dem Grabmal Wiessner und nach dem Ehrenbürger. Großes Kopfschütteln und alles Eppinger Bürger, komisch. Lesen die das Schild nicht und gucken sie nicht, was hier für ein Grabmal steht?
Dafür erzählte mir ein älterer Mann, was er hier als Junge im Krieg alles erlebt hat und die Deutschen vom Ottilienberg auf Eppingen heruntergeschossen haben, um die "Befreier" wieder wegzujagen. Was er mir erzählt hat, hat mir das Blut in den Adern gefrieren lassen. Nichts zu essen, keine Kleidung keine Schuhe und heute, ja, er ist genauso unzufrieden, wie viele Bürger dieses Landes. Alles war kaputt und sie haben ihre Stadt alleine wieder aufgebaut. Das nur so am Rande. Wohin sollten sie denn fliehen???
Micht mutet das alles auch etwas komisch an, ich war heute mit dem Zug unterwegs und ich habe mich wirklich unter allen den anderen Mitfahrern wie ein Außerirdischer gefühlt.
Das Grabmal Wiessner, ich finde es in Ordnung, dass es solche Grabmale nicht mehr gesetzt werden sollen. Aber interessant ist es schon.
Auch Eppingen hat - wie fast jedes Dorf, Gemeinde oder auch Stadt - seine Geschichte.
gefunden.
Ich hatte die Tour so geplant, dass ich genau dort entlang geradelt bin, wo die Eppinger Linien verlaufen sind. Man sieht heute davon nicht mehr viel, es geht auch geradezu durchs Gras.
Es ist dort wunderschön ruhig und jeder Weg ist mir einem Namen versehen.
Dort, wo sich vor rund 700 Jahren noch Rebstöcke aneinanderreihten, befindet sich heute der FriedWald Schwaigern. Skurril gewachsene alte Bäume und wahre Baumraritäten kennzeichnen den Friedhof am Rande des bedeutenden Weinbaugebietes am Heuchelberg. Entsprechend stehen für Bestattungen verschiedenste Baumarten zur Auswahl: Ahornbäume, Buchen, Hainbuchen, Eichen, Lärchen und die Schwarznuss.
Im 45 Hektar großen und sehr wüchsigen Laubmischwald zwischen Schwaigern und Gemmingen lässt nur noch die stellenweise hügelige Bodenbeschaffenheit den einstigen Weinbau erahnen. Seit rund 100 Jahren wird der Wald naturnah bewirtschaftet. Besonders faszinierend und für diesen Friedhof charakteristisch ist die Mischung von zahlreichen Hainbuchen und alten Eichen an den Waldrandlagen, inmitten derer die Beerdigungen stattfinden.
Besucherinnen und Besucher des Bestattungswaldes treffen auf feste Erdwanderwege und Schotterwege; an manchen Stellen durchziehen aber auch hügelige und steile Anhöhen den FriedWald. An der Hangkante weist ein Kreuz aus Eichenholz auf die besondere Bedeutung des Waldes hin. Kleine Nummerntafeln aus Holz entlang der Waldwege bieten Ihnen Orientierung.
Dieser FriedWald-Standort steht für 99 Jahre nach Eröffnung als Friedhof zur Verfügung. Das bedeutet bis zum 31. Dezember 2104.
Grabpflege gibt es nicht im FriedWald. Die Natur übernimmt diese Pflege und Grabschmuck ist im FriedWald nicht erlaubt. Gestecke, Kerzen und Grabsteine passen nicht in die natürliche Umgebung des Waldes. An diese von Blumen usw,. treten Moose, Farne, Wildblumen, buntes Laub und Schnee, die die Baumgräber zu jeder Jahreszeit schmücken und sie so zu individuellen Orten des Erinnerns und Gedenkens machen.
Ich finde das schön, hier im Wald begraben zu sein, wenn man so durchradelt und hier so umherschaut, überall an diesen Bäume liegt die Urne von Verstorbenen. Es ist ein so wunderbarer Wald.
Ich habe an den Trauben mal ein wenig probiert, sie schmeckten recht gut.
Wein vom Heuchelberg, das ist echter Württemberger Wein, ich verstehe nichts davon, trinke keinen Wein. Habe aber bei der Oma, wenn ich in den Ferien in Cleversulzbach war, ordentlich mitarbeiten dürfen.
Da hatte man aber auch außerhalb der Weinlese sehr viel am Weinberg zu tun. Oma hatte einige Morgen Weinberge, alles am Steilhang.
Ich habe soviele Bilder von der Oma und meiner Mutter zur Weinlese.
Eines habe ich schon mal gezeigt.
Meine Mutter links sitzen mit Schneckennudelhaaren, so sagte meine Oma dazu.
Das Bild muß so um 1915 oder etwas später entstanden sein.
Es ging dann an der Heuchelberger Warte vorbei. Da wollte ich nicht rauffahren, denn da war ich auch schon so oft.
Bei Gelegenheit mache ich hier noch eine Tour her, ich denke, dass es im Herbst mit den Weinbergen sehr schön sein wird.
Über Lauffen am Neckar bin ich dann auch meinen gehassten (ich mag das Stück Neckartalradweg nicht muß es halt fahren, geht auch anders, aber ich hatte auf Steigungen keine Lust mehr) Neckartalradweg bis Besigheim geradelt.
Ich wollte noch nach Mundelsheim, "vielleicht erwische ich den Russischen Bären noch", dachte ich.
Das Wetter verdunkelte sich aber immer mehr und der Russische Bär war nicht zu finden.
Dafür habe ich aber eine Wespenspinne und einen Hauhechelbläuling (lustig, der Hauhechelbläuling heisst auf lateinisch Polyommatus icarus) so heisst ja die Skulptur in Eppingen) gefunden.
Teichfrösche haben sich fotografieren lassen.
Dabei bin ich fast in den Teich hineingefallen.
Igittt!
Heimwärts habe ich noch die Störche auf dem Dach des Heutingsheimer Schlosses gesehen.
Diese Störche beobachte ich schon lange. Jetzt weiß ich nur nicht, wo sie ihre Jungen gelassen haben. Es waren vier Stück.
und dann noch Schafe über Schafe.
Määäähhhh!
Tour am 17.08.2025
88 Kilometer
1.313 Höhenmeter
696 Climb
617 Downhill
4,00 Stunden Fahrzeit
2.300 Gesamtkalorien KCAL
Temperatur 17 Grad
Luftfeuchtigkeit 77 %
Luftqualität 2
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