Von Karlsruhe nach Kandel und wieder zurück nach Karlsruhe
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Es war eine Tour, wie im Bilderbuch.
Klar, Karlsruhe und Rheinland-Pfalz topfeben eben.
Nicht meins, aber ich wollte unbedingt mal nach Kandel, in der Nähe auf Touren, in Speyer und Germersheim und am Rhein war ich ja schon letztes Jahr und habe hier immer Kandel gelesen.
Speyer war auch so interessant, dass ich gleich mehrere Posts draus gemacht habe.
Beim nächsten Mal habe ich gleich mal eine Radtour von Bruchsal nach Karlsruhe gemacht und habe hier auch noch einiges gesehen.
Und ich habe mir dann die Festung Germersheim noch mit Zug und S-Bahn angeschaut.
Es hat sich gelohnt.
Aber ob ich dort wohnen möchte, eher nicht, für manche Radler mag das ja toll sein, immer alles eben, aber für mich eben nicht.
Aber, ich habe diese Woche noch eine Tour vor, die beträgt von A nach B nur 150 Höhenmeter, aber gut und geht auch hier in die Nähe.
Wenn man eben dahin möchte, dann muß ich das halt in Kauf nehmen.
Ob ich die Tour machen werde, weiß ich noch nicht, das Wetter und komme ich so früh aus dem Bett raus. Morgens ist es noch dunkel, heute hatte es noch Nebel am frühen Morgen. Ich entscheide das ad hoc.
Ich muß so früh los, denn ich fahre schon ca. über eine Stunde mit dem Zug nach Bruchsal. Bruchsal nehme ich, weil ich hier bequem mit dem Rad hinkomme und hier keinen Aufzug brauche.
Ich hoffe, dass in Bietigheim der Aufzug, den ich brauche, um auf das Gleis zu kommen, in Ordnung ist.
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Nun, ich bin vor einiger Zeit vom Karlsruher Bahnhof in Richtung Rheinland-Pfalz gefahren.
Vom Bietigheimer Bahnhof bin ich mit dem Nahverkehrszug, der hält zwar überall, aber er ist nicht voll, nach Karlsruhe gefahren, alles war in Ordnung sogar das WC im Zug.
In Karlsruhe angekommen, bin ich dann gleich losgefahren, in eine ganz andere Richtung, die ich gar nicht kannte. Karlsruhe ist eine Fahrradstadt überall Fahrräder vom Lastenfahrrad angefangen. Aber die meisten Räder sind Bio-Räder. Ist ja auch klar, da fährt es sich ja auch einfach, man hat keine Steigungen. Ich bin die ganze Tour auch ohne Strom gefahren, nur zum Schluß dann auf dem Heimweg, war ich dann doch faul.
Dieses Mal bin ich über die Südweststadt geradelt und siehe da, was sehe ich, was ich nicht wußte.
Die Hirschbrücke, die zur Erschließung der Südweststadt erstellt wurde.
Stadtbaumeister Schick entwarf diese doch sehr repäsentative Brücke, sie gilt heute als Wahrzeigen der Südstadt.
An der Tafel am südlichen Widerlager der Brücke sieht man, dass mit dieser Brücke die gefahrlose Überquerung von gleich mal drei Eisenbahnlinien ermöglicht wurde.
Die Überbauten sind mit Rosetten und an den Ansatzpunkten der Säulen mit Löwenköpfen verziert. Sie tragen zierliche Eisengitter, die über den Pfeilern durch kleine Kanzeln mit steinernen Balustraden unterbrochen sind.
In Kanzelhöhe sind die Pfeiler der Hirschbrücke mit dem Wappen von Karlsruhe versehen.
Die Brücke blieb bestehen, obwohl bereits 1895 die beiden Bahnen nach der Verlegung des Karlsruher Hauptbahnhofs 1913 abgebaut wurden.
Die Hirschbrücke ist den Karlsruhern wohlbekannt weil ihre Auffahrten als beliebter Übungshang für das Anfahren "am Berg" gedient haben.
Ich hatte leider nicht soviel Zeit, sonst hätte ich die Brücke noch mehr "auseinandergenommen". Da gibt es auch noch einen Aufgang mal sehen, vielleicht komme ich mal wieder.
Nun gings in Richtung Wörth am Rhein und über die große Rheinbrücke, über die bin ich ja auch schon mit der S-Bahn gefahren und geradelt.
Es ist die B 9 und hier über die Rheinbrücke donnert der Verkehr. Ich bin schon jedesmal erstaunt, wie diese Brücke das aushält. Soviele Autos, man kommt mit zählen gar nicht nach und vor allem auch Lastwägen. Grausam!
Der Radverkehr über die Brücke ist auch gewaltig und auf dem Heimweg wollte ich ja auf der anderen Seite fahren, aber da wird wieder mal gebaut. Wie ich nach Karlsruhe zurück geradelt bin, das schreibe ich dann weiter unten und das hat sich gelohnt.
In Wörth am Rhein ging es dann über die berühmte blaue Brücke - den Eselsbuckel.
Diese Stabbogenbrücke wurde ab Februar 2006 errichtet und am 22. Dezember 2006 für den Verkehr freigegeben. Die baufällige, Ende der Dreißiger Jahre errichtete Brücke, wurde durch die blaue Brücke ersetzt.
Auch hier ein Verkehr, das ist schon kräftig.
Aus allen Ecken quellen Autos.
So und nun ging es durch den wunderschönen teilweise, auch den Bienwald, manchmal an der Bahnstrecke direkt nach Kandel.
Immer nur schnurgeradeaus und topfeben, da fährt das Rad alleine und ohne Strom.
Warum nach Kandel, weil ich gehört habe, dass es dort sehr schöne Fachwerkhäuser, eine schöne Kirche und auch den Bienwald gibt.
Was ist der Bienwald?
Eine herrliche Landschaft, die ich mir im nächsten Jahr mal erradeln werde. Dieses Jahr wird es wohl nichts mehr werden. Es wird ja auch demnächst früh dunkel usw.
Ich möchte nächstes Jahr nach Weißenburg und da direkt durch den Bienwald radeln.
Allerdings werde ich da 2 Tage dazu brauchen. Ich würde es auch an einem Tag schaffen, aber gerade für Weißenburg möchte ich mir Zeit nehmen.
Nein, Bienwald hat nichts mit Bienen (oder doch, das ist nicht klar) zu tun, sondern kommt wohl vom Keltischen und Wiki meint dazu:
Wie der Name des Bienwalds entstand und was er bedeutet, ist umstritten. Um 670 n. Chr. wurde er als „Biwalt“ bezeichnet, später „Byewalt“, „Biewalt“, „Bewald“ und im 18. Jahrhundert „Böhnwald“. Seit dem frühen 19. Jahrhundert schreibt man wie heute „Bienwald“. Möglicherweise ist das „bi“ eine alte Namenswurzel für die Biene, so dass er „Wald der Bienen“ heißen könnte. Ob der erste Teil des Namens von dem keltischen Wort „behe“ oder „beje“ stammt, das „Wald“ bedeutet, konnte bisher nicht belegt werden.
Quelle: HIER
Auf jeden Fall ist es sicherlich dort sehr schön, ich habe den Wald nur gestreift und habe wieder mal die Kermesbeere gesehen.
Ich mußte lachen, denn ein paar Radler kamen des Wegs und fragten mich, was ich denn hier fotografiere. Die Radler wohnen in der Nähe und kennen die Kermesbeere nicht.
Wichtig ist es, auch zu wissen, dass hier ein ganz agressiver Pilz die Eschen bedroht.
HIER Falsches Weißes Stängelbrecherchen aus Ostasien eingeschleppt.
Viele Herbstzeitlosen gab es auch, ich habe noch nie so viele gesehen.
Unterwegs habe ich mir immer wieder überlegt, ob ich nach Bergzabern fahren soll, denn die Ortschaft ist nur 20 Kilometer von Kandel entfernt, aber dann hätte ich das, was ich noch auf der Tour sehen wollte, nicht machen können.
Aber ich radele noch nach Bergzabern, wenn ich dann nach Weissenburg fahren werde. Nächstes Jahr dann, mal sehen, wenn ich noch lebe, denn durch den Bienwald möchte ich radeln und auch die dortigen Bunker anschauen.
Von einer Bekannten habe ich die Adresse einer günstigen Pension bekommen, die ist einfach, aber ich brauche ja nicht mehr, für eine Nacht reicht mir das.
Warum wollte ich nach Kandel. Ich hatte letztes Jahr, als ich die Tour am Rhein entlang und in Germersheim Station machte, immer wieder Kandel gelesen und mir auch die Tour angeschaut, die auch am Altrhein entlang führt.
Zudem hat Kandel sehr schöne Fachwerkhäuser, ein Grund mir das zu erradeln.
Es ist ja auch nicht besonders kompliziert, einfach nur geradeaus und eben zu radeln.
Von Anspruch keine Spur.
Da kann man locker Strecke machen.
Kandel wird auch das "Tor zum Bienwald" genannt. Am Rand des größten zusammenhängenden Waldgebietes der oberrheinischen Tiefebene gelegen ist die Kleinstadt idealer Ausgangspunkt für viele Aktivitäten.
Naja Radeln, eher weniger, denn wenn ich hier 10 Tage o.ä. Urlaub machen würde, das würde ich aufgrund der Strecken nicht aushalten.
Kandel liegt am Nordrand des Bienwaldes, etwa 12 Kilometer von der französischen Grenze entfernt, 19 km südlich von Landau und 20 km westnordwestlich von Karlsruhe in der Oberrheinischen Tiefebene.
Kandel ist aber auch von der Geschichte her interessant.
Gastlichkeit? Eher nicht, es war in den Gaststätten oder Cafes nichts los. Da bin ich eben zum Türken und habe mir einen vegetarischen Döner gegönnt, der war so groß und gut und mit viel Soße, dass ich ausgesehen habe, wie die Sau.
Ich mußte mich nach dem Essen erst mal mit meinen Taschentüchern reinigen. Aber gut hat er geschmeckt.
Ich habe mich dann in Kandel umgesehen. Es ist dort recht interessant und es hat eine sehr nette Fachwerk-Altstadt.
ABER der Verkehr, warum man hier nichts macht, ich verstehe es nicht.
Die Straßen eng 30er Zone, als Radler ist man total gefährdet. Mich hat einer im SUV fast mitgenommen. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte mich vom Rad geschmissen.
Ich habe ordentlich geschimpft und ihm den Daumen gezeigt. Es schien ihn aber nicht zu stören.
Autonummer GER (für Germersheim) man muß aufpassen. Die kommen gleich nach den Pforzheimern und den Heilbronnern.
Zuerst ging es zum Saubrunnen in Kandel.
Die Brunnenanlage steht am historischen Saumarkt-Platz. Es ist der Ort, an dem früher der Schweinemarkt, ein für den "Viehstrich" (Landstrich nördlich des Bienwaldes von Kandel bis Schweihofen) wirtschaftlich bedeutendes Ereignis abgehalten wurde. Es ist aber wohl auch weniger bekannt, dass in der größten Bienwaldgemeinde auch heute noch ein Schweinemarkt stattfindet.
Man kann tagtäglich dieses wirtschaftlich so bedeutende Ereignis mit den Augen verfolgen. Die Händler wurden sich per Handschlag über Ware und Preis einig.
Der deutsche Bildhauer Erich Sauer hat diese historische Begebenheit in Bronze gegossen und in eine schöne Brunnenlandschaft eingefügt. Es gibt ein Wasserloch für ein kleines Ferkel. Zwei weitere Schweine harren in ihren regalähnlichen Käfigen auf ihr weiters Schicksal, das vor ihnen besiegelt wird. Die beiden Männer sind sich, beieinanderstehend, einig geworden.
Ich finde es eine richtig schöne Sache, was Erich Sauer hier gestaltet hat.
Am Aufgang zur St. Georgs Kirche befindet sich der Löwe von Kandel.
Das als "Der Löwe von Kandel" bekannte Denkmal wurde im Jahr 1927 nach einem Plan des Regierungsbaumeisters Max Schön aus München errichtet. Die Ausführung oblag dem Bildhauer Heinrich Huber aus Kaiserslautern. 72 Entwürfe lagen dem Kandeler Gemeinderat damals vor, nachdem er schon 1921 dem Bau eines Kriegerdenkmals zugestimmt hatte.
Nach dem Historiker Werner Mühl aus Kandl.
Das Rathaus hüben und drüben zugeparkt.
Vor einem Lädchen ein hübscher Blickfang
Wohnhaus
Wohnhaus
Gasthof zum Mohren. Dass sich hier noch keiner aufgeregt hat.
Wohnhaus
Wohnhaus
Wohnhaus Eckpfeiler 1717
Wohnhaus
Wohnhaus
Das Wahrzeichen von Kandel die St. Georgs-Kirche
Ein sehr sehr schöne Kirche
die Information gibt es HIER
Die Kirchenfenster sind HIER beschrieben.
Es ist nicht ganz einfach, das alles zu fotografieren, an manche Dinge kommt man nur schwer ran.
Das Ziegeleimuseum wurde 1996 eingeweiht und erinnert an die Industrialisierung seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Es ist schon interessant, was Herr Ludowici hier erfunden hat.
HIER
Später sollten aus diesen Tongruben eine Müllhalde entstehen, hier hat sich die Bevölkerung gewehrt.
Da brauche ich nicht ins Ausland zu gehen.
Ein paar Straße weiter befindet sich die Ludowici-Kapelle.
Die Ludowici-Kapelle wurde 1937/38 als Grabkapelle für Hannah Ludowici (Ehefrau von Wilhelm Ludowici) errichtet. Sie fand in der Krypta ihre letzte Ruhestätte. Im Kirchenraum erinnert ein Gedenkstein an sie. Heute ist die Kapelle im Besitz der protestantischen Kirchengemeinde. Sie ist einschiffig mit weit nach unten gezogenem spitzwinkligem Dach. Auf der Rückseite des Chorraums befindet sich ein Werk des bekannten Bildhauers Professor Franz Bernhard, der selbst in Jockgrim lebte und arbeitete. Die keilförmige, etwa drei Meter hohe Skulptur aus Stahl und Holz erinnert an einen Körper, vielleicht an eine Christus-Gestalt, der Arme und Beine fehlen.
Ich hätte mir das gerne angesehen, aber leider war die Kapelle geschlossen.
Leider stand hier auch für Fotografen die Sonne nicht gut.
Im Garten eine Skulptur aus Corten-Stahl von 2011 von Professor Franz Bernhard.
Auch ihn kannte ich nicht, inzwischen habe ich mich aber schon mit ihm befasst.
"Großer Mann sitzend"
Schenkung von Frau Lucia Bernhard.
Meine Tour führte mich dann entlang dem Altrhein und auf dem Damm nach Wörth am Rhein.
Immer wieder schön ist es in der Gegend am Altrhein.
Allerdings habe ich mir auch ein paar Mückenstiche geholt.
Ich war auf dieser Strecke mutterseelenalleine, was mir so gut gefallen hat.
Kein Mensch weit und breit.
Schmetterlinge flogen herum, doch leider habe ich nur diese Gammaeule (Autographa gamma) erwischt. So richtig posieren wollte sie nicht.
Und was sich dahinten befindet, weiß ich auch nicht, das habe ich erst auf dem Foto gesehen.
Am Altrhein und seinen Armen entlang.
Das kann man nur in dieser Größe alles mit einem Rad machen.
Es gab auf diesen Altrheinarmen soviele Wasservögel und vor allem Schwäne, die sich hier so wohlgefühlt haben.
In Wörth am Rhein habe ich mir nochmals einen Seitenarm des Rheins angesehen.
Ich mußte nun wieder über die Brücke, es geht nicht anders, aber ich wollte das auf der anderen Seite tun. Hier wird aber gebaut und ich habe noch ein wenig dort gestanden und schon kam ein Schiffchen um die Ecke.
Ich habe mir hier auf dieser Strecke oft gesagt, hättest du dich doch wieder durch den Verkehr gewühlt, denn ich wußte zeitweilig nicht wo ich war und ich mußte schon komische Wege fahren, da dachte ich, ich komme hier nie wieder raus. Doch diese Mal Googelmaps hat mich dann sehr gut weitergeleitet. Ein Hoch auf dieses Programm, da kommt Komoot nicht mehr mit.
Sie steht in der Klotz-Alee, teilweise bin ich sie schon vor einiger Zeit gefahren, als ich verschiedene Ziele um Karlsruhe angeradelt habe.
Radeln und was erleben, finde ich prima.
Sie möchte in ein schönes Hotel im Odenwald mit Spa-Bereich.
Schwung mit einem schweren Fahrrad braucht man am Stuttgarter Hauptbahnhof an diesem Gleis, denn an diesem Gleis ist der Einstieg in den Zug höher als der Bahnsteig.
Es sind ja Radplätze, wenn ein Rad kommt müssen die aufstehen.
Ich habe an dem Post drei Tage geschrieben.
Wer bis hierher gelesen hat, hat ne Menge gelernt.
70 Kilometer
453 Höhenmeter
226 Climb
227 Downhill
3 Stunden Fahrzeit
1.668 Gesamtkalorien KCAL
Wetter: Sonnig 15 Grad
Luftfreuchtigkeit: 81 %
Luftqualität 2
Wie immer kann es sein, dass man noch Fehler findet, die werde ich aber sobald ich sie finde selbst korrigieren.
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