Meinen Lesern und Leserinnen wünsche ich eine besinnliche Adventszeit.
Der sittliche Wert eines Menschen beginnt erst dort, wo man bereit ist, für seine Überzeugung sein Leben hinzugeben. *Henning von Tresckow*
Der Traum mancher Frau ist es, dass ihr Mann sie ins Bett wirft und während sie schläft, das ganze Haus putzt. *Unbekannt*

Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt. *Arthur Schopenhauer*

Für gewöhnlich handelt es sich bei Traumfrauen um eine optische Täuschung. *Peter Ustinov*
Was wohl Katzen hören, Wenn Caruso singt? *Joachim Ringelnatz *

"Ich bin ein großer Jäger, ich jage wilde Vögel, Opernlibretti und schöne Frauen." *Giacomo Puccini*

Von Herrenberg über Bebenhausen und Stuttgart nach Bietigheim

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Es ist ein langer Post mit viel Text, aber wenn ich eine Tourenbeschreibung mache, dann ist es eben viel Text, weil wir auch viel gesehen haben.

 

 Am 16.05. einem Sonntag radelte ich mit Brigitte eine Tour im Schönbuch. Pünktlich kam sie in Bietigheim-Bissingen an, wo ich schon auf sie wartete und wir von dort gemeinsam in die S-Bahn nach Herrenberg eingestiegen sind. 

Wir hatten, da Sonntag mit mehr Publikum gerechnet, aber es hielt sich in Grenzen, vielleicht lag es auch am Wetter, das war aber gar nicht mal soo schlimm. Im Gegenteil, gerade richtig zum Radeln, dass es unterwegs etwas getröpfelt hatte, hat uns nichts ausgemacht. Wir sind ja wetterfest. 

Als wir dann in Herrenberg angekommen sind, sind wir gleich in die mittelalterliche Innenstadt gefahren, die wirklich sehr sehenswert ist und es gibt dort soviel zu sehen, es ist schon gewaltig. Da muß man dann aber ohne Rad hinfahren, denn schon alleine der Skulpturenpfad, der sich ausschließlich mit Jerg Ratgeb befasst.
Zu Jerg Ratgeb komme ich dann im Laufe der Zeilen noch. 

Gleich zu Beginn haben wir uns diese Skulptur von Martin Kirstein angesehen, die der Luftballonverkäufer heisst. Leider findet man hier auch nichts im Netz und erst nach Auskunft bei der Stadtverwaltung sagte man mir auch, dass das keine Skulptur ist, die die Stadt erstellt hat, sondern die Kreissparkasse. 

Eine nette Skulptur auf jeden Fall, aber leider keinen gescheiten Hintergrund, aber trotzdem zeige ich das Bild. 

Die mittelalterliche Marktplatz ist immer wieder ein Höhepunkt und ich denke, dass er sich auch wieder beleben wird. Wir haben uns leider zu lange in diesem hübschen Städtchen aufgehalten, deshalb haben wir so lange gebraucht, bis wird wieder zuhause waren, aber das ist bei uns ja normal, dass uns


Radeln und fotografieren glücklich macht. 

Wr sind nach jeder Tour, schon etwas mitgenommen, aber auch glücklich. 





Es gibt in Herrenberg interessante Fachwerkhäuser, die reich verzierte Schwellen haben. Das war im 17. und frühen 18, Jahrhundert üblich. Sehr beliebt waren 


 

sogenannte "Eselsrücken", das sind Kerbschnitzverzierungen an den unteren Schwellenkanten zwischen den Köpfen der Deckenbalken.

Dann ging es nach oben aufden Schloßberg zur Stifskirche. Die Stiftskirche ist das Wahrzueichen von Herrenberg und  ist weithin im Tal sichtbar. Sie wird oft auch scherzhaft "Glucke" genannt,  Denn sie wacht ja über ihre Kücken im Tale. Die Stiftskirche liegt 442 m ü. NN. Die Kirche rutscht, durch das, dass sie instabil, ist im Jahr 1mm ím Jahr den Berg hinter. 

 











Die Kirche finde ich kunstgeschichtlich sehr interessant vor allem stand hier der Herrenberger Altar von Jerg Ratgeb. Dieser Altar ist weit über die Grenzen bekannt und steht in der Staatsgalerie in Stutgart.
Der Herrenberger Altar mit den acht Tafelbildern von Jerg Ratgeb entstand in den Jahren 1518 - 1921 als Hochaltar. 

Eine Kopie dieses Altars ist in kleiner Form an der Seite des Kirchenschiffes zu betrachten.

Falls du dich für diesen Altar interessierst, dann schau den Link zum Herrenberger Altar oben an. Das Licht in der Kirche war nicht das Beste und der Altar ist sehr schlecht zu fotografieren.

 Es lohnt sich aber auf jeden Fall, wenn man mal nach Stuttgart kommt, diesen wunderbaren Altar in Stuttgart zu besichtigen. Ich habe ihn schon mal gesehen und war schwer beeindruckt, denn Kunstgeschichte interessiert mich schon sehr. 

Jerg Ratgeb war ein süddeutscher Maler und ein Bauernführer im Deutschen Bauernkrieg. Über sein Leben ist wenig bekannt, 1526 wurde er in Pforzheim gevierteilt. 

Im Skulpturenpfad, auf den ich vorher hingewiesen habe und der sich ausschließlich mit Jerg Ratgeb befasst, ist auch eine Skulptur von Peter Lenk zu sehen. Diesen Skupturenpfad werde ich mir sicherlich einmal ohne Rad ansehen. 

https://www.herrenberg.de/de/Stadtleben/Erlebnis-Herrenberg/Staunen-Erleben/Stadtfuehrungen

In der Stiftskirche kann man vieles sehen, was mir besonders gefallen hat, ist dieser Taufstein mit Flieder, an dem kurz vorher ein Kind getauft wurde. 

Man kann auch noch ein Glockenmuseum anschauen und die größte Glocke, die Maxima siehst du hier. 



 

Dann ging es hoch weiter zum Schloßberg über das Hagtor und hinauf zu Aussichtspunkt, von dem man eine gigantische Aussicht hat. 




 

Eigentlich wollten wir noch zum Schönbuchturm, der ein Zwillingsturm zum Killesbergturm ist, aber da wir ja so spät dran waren, haben wir das dann gelassen. 

Ich war schon dort und habe hier einen Post geschrieben. 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/09/eine-radtour-durch-sieben-taler.html

Weiter ging es dann in Richtung Kloster und Schloß Bebenhausen über den Schönbuch. Am Birkensee, der auf dem höchsten Punkt des Schönbuchs gelegen ist, machten wir auch einen kurzen Stopp. Er gehört zu den pflanzenkundlich interessanten Gebieten des Naturkparkes. Man kann Wollgras, Moosbeere, Heidenelke, verschiedene Torfmoose, Sonnentau und auch Bärlapp finden. Einige Pflanzen sind aber leider schon verschwunden. 







Im Kloster bzw. im Schloß Bebenhausen angekommen, haben wir erst mal etwas gegessen und danach das Schloß und Kloster erkundet. Das Schloß Bebenhausen war die letzte Wohnstätte von Wilhelm II. und seiner Frau nach seiner Abdankung im Jahr 1918. Er hat den Stuttgarter nie verziehen, dass sie ihn zur Abdankung gezwungen haben und hat auch testamentarisch bestimmt, dass er auf dem Alten Friedhof in Ludwigsburg beerdigt werden möchte. Sein Trauerzug sollte aber um Stuttgart herum gehen. Er wollte mit den Stuttgartern nichts mehr zu tun haben.

Hier habe ich auch mal einen Post geschrieben.

https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/12/der-alte-friedhof-in-ludwigsburg.html

Die mittelalterliche Klosteranlage von Bebenhausen ist fast vollständig erhalten. Die württembergischen Herrscher bauten einen Teil des Klosters zum Jagdschloss aus.
Hier befindet sich auch meine frühere Dienststelle, die Forstdirektion Tübingen, bzw. Stuttgart. 



 



  Ein schöner Kräutergarten gehört auch zur Anlage.


 
 
Das ist ein Katsurabaum, noch nie gehört und auch nicht gesehen.

.






 

Nun wollten wir ja von Bebenhausen in das Siebenmühlental, aber das hat dann nicht geklappt und wir sind einen größeren Umweg gefahren, was solls, dabei sind wir dann doch noch am Hochwasserrückhaltebecken Sulzbachsee vorbeigekommen, das sehr idyllisch liegt. 


Wenn man sich verfährt, sieht man viele Dinge, die man nicht sieht, wenn man sich nicht verfährt, aber blöd ist es schon, wenn man so im Kreis herumfährt. Wir hätten einiges an Weg sparen können, aber egal, wir sind dann doch ins Siebenmühlental gekommen und von dort aus über Leinfelden-Echterdingen, Möhringen, Degerloch, hinunter in die Innenstadt gefahren. 

Dann habe ich Brigitte noch den Schwäbischen Laokoon von Peter Lenk gezeigt, über ihn habe ich auch schon mal berichtet. Ist halt Peter Lenk und immer wieder genial. Da freue ich mich auf den Bodensee, wenn ich die Skulpturen von Peter Lenk abradeln kann, ich hoffe, dass das klappen wird. Klickt man diesen Link an, dann kann man einiges über den Laokoon erfahren. 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2020/11/der-schwabische-laokoon.html




 Ganz bescheiden, wie er war, steht er hier vor seinem ehemaligen Wohnsitz, dem Wilhelmspalais, das im Krieg zerstört und wieder im alten Stil aufgebaut wurde. Früher war die Stadtbibliothek darin untergebracht, heute finden Ausstellungen statt.
Seine Wolfspitze Ali und Ruby begleiten ihn. Wilhelm II. war ein Bürgerkönig und wenn er mit seinen Hunden die Königstraße rauf und runter ging, grüßen die Menschen mit "Griaß Gott Herr Kenig"!  Aber wie ich schrieb, meidete er nach seine Abdankung 1918 Stuttgart. 




Dann sind wir weiter an der Stuttgarter Oper vorbeigeradelt in Richtung Rosensteinpark und von dort über die Prag hinunter weiter über Stammheim und die Solitudeallee zurück nach Bietigheim. 

Es war schon dunkel, als ich Brigitte zum Bahnhof gebracht habe und es hatte angefangen zu regnen und ich war froh, als ich dann zuhause war. 

Aber, es war eine geniale Tour, wie wir sie letzten Sonntag wieder gemacht haben. Die Tour zeigen wir dann gelegentlich. Uns hat es Spaß gemacht und das nächste Mal werden wir in Brigittes Heimat radeln. 

Brigittes Bericht kannst du hier lesen.
https://www.fotowelt-brigitte.de/_blog/2021/06/03/359-von-Herrenberg-nach-Bebenhausen--%C3%BCber-Stuttgart-zur%C3%BCck/

Und ich liebe meine Stadt und kenne sie auch. Schließlich habe ich 12 Jahre mit und in ihr gearbeitet. 

 

Da freue ich mich drauf. 

Selbstverständlich gibt es wieder eine Zusammenfassung.
Tour am 16.Mai 2021
95 Kilometer
952 Höhenmeter
Wetter: 13 Grad
Luiftfeuchtigkeit: 60%
6,5 Stunden



Mein Freund und ich sind gestern auf der Schwäbischen Alb geradelt und hatten so einen wundervollen Ausblick und ich frage mich immer wieder warum die Menschen ins Ausland reisen und hier noch niemals waren. Es gibt soviel Schönes hier im Ländle, leider merken das so viele erst jetzt. Es war auch kein Flugzeug am Himmel, was ich besonders genossen habe und ich hoffe, dass die Vielfliegerei auch aufhört und das Fliegen einfach viel teurer wird. Mich hat es immer gewundert, warum ein Urlaub in Deutschland teurer ist, als ein Urlaub im Ausland, das kann nicht sein. Schon auch aus Klimagründen nicht. 

Heute radele ich zu meinen Kindern und ab dort radeln für dann zusammen. Mein Enkel schafft jetzt mit einem neuen Fahrrad schon 15 Kilometer am Stück. 


Kommentare

  1. Guten Morgen Eva,
    sehr interessant und jetzt muss ich mal in meinen Fotoalben abtauchen.
    Das Bild mit den Brunnen kommt mir sehr bekannt vor, das habe ich als Kind erpuzzelt.
    Dann wünsche ich dir heute viel Spaß.
    L.G.
    Hannelore

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  2. Also Eva, das muss ich jetzt loswerden: da habe ich zwei Fotos gesehen und ausgerechnet vor diesen Puzzle muss jemand stehen, so dass ich nur ein bisschen erkennen kann und jetzt genauso schlau wie vorher bin. Nun dabei habe ich auch noch gedacht, ach ich kann doch versuchen das näher ranzuzoomen und dann 😀, geht doch nicht.
    Nun aber genug.
    Nächste Woche dann mehr, der Stuttgarter Teil wäre doch schon interessant, da verlasse ich mich ganz auf dich.

    Ja, Deutschland hat sehr schöne Ecken, es gibt ja welche die Thailand kennen und dann noch nicht mal wissen wo z. B. der Schwarzwald ist.

    Bis dann
    Hannelore

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    1. Hallo Hannelore,
      ich bin pünktlich da, wo ich sein soll und hoffe, dass der Zug auch pünktlich ist.
      Zweckst Stuttgart machst du dir am besten Notizen, was du sehen willst.
      Da gibt es einiges. Wir können auch auf den Killeberg fahren und die Weißenhofsiedlung ansehen, das ist eine feine architektonische Sache. Hier haben ganz berühmte Architekten sich verewigt.
      Findest du bei mir unter Bauhaus auf dem Blog.
      Liebe Grüße Eva und ich freue mich sehr, dich kennenzulernen.

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  3. Liebe Eva,
    es ist immer wieder schön in Gedanken die Tour nach zu fahren und auch nochmals die vielen Details die Du dazu weißt, zu lesen. Entschuldige mich, dass ich dieses Mal nicht pünktlich fertig wurde, aber nun ist's vollbracht :-) Vielen lieben Dank für die schöne Tour und dass ich von Dir immer viele Details dazu erfahre. Wir haben hier wirklich sehr viel schönes und noch manches zu entdecken.
    Viele liebe Grüße, Brigitte

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    1. Guten Morgen Brigitte,
      alles gut und es war auch eine schöne Tour, es sind immer schöne Turen, die wir machen und sie sind absolut nicht langweilig.
      Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen, alles gut.
      Nun kommen ja noch viele andere Touren, ich freue mich drauf.
      Liebe Grüße Eva

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  4. Also 95 km ist eine ordentliche Leistung ! Danke für die tollen Fotos unserer Schwäbischen Heimat !!

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  5. Uiiii..., das war jetzt aber wieder eine ganz reiche Tour. Am meisten hat uns die rutschende/wandernde Kirche beeindruckt. Wir hoffen, dass sie sich noch lange hält.
    Liebe Sonntagsgrüsse vom Jurasüdfuss

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  6. Ohhhh, liebe Eva, ganz wundervolle Fotos hast du von der tollen Tour mitgebracht. Das Wolkenspiel am Himmel macht die Bilder noch interessanter, als sie ohnehin schon sind. Und vielen Dank auch für deine wie immer fundierten Beschreibungen. Sehr lesenswert. Ich finde Herrenberg auch sehr hübsch und die Stadt ist mehr als einen Besuch wert. Die Kirche ist ganz besonders toll, ich war vor einigen Jahren mal dort und habe den Kirchturm besteigen können, von dem man einen tollen Blick hat. Letztes Jahr sind wir auch von Herrenberg aus durch den Schönbuch geradelt und letzte Woche waren wir einen Ticken südlicher am Schönbuchtrauf zum Wandern - es ist eine wunderschöne Gegend dort überall. ♥

    Herzensgrüße
    Anni

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