Im Gefängnis und ein Blick in ein grünes Wohnzimmer
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Was ist das für eine Überschrift?
Naja, ich habe mal gelesen, dass eine Postüberschrift aussagekräftig sein soll und das finde ich, ist sie doch.
Ich war tatsächlich im Gefängnis und ich hatte auch ein grünes Wohnzimmer und noch viel mehr.
Aber fangen wir von vorne an:
Am 7.9.2021, einem Dienstag startete ich mit dem Pedelec in Richtung Löwensteiner Berge. Ich wollte ja die Tour, die ich am 5.9.2021 mit meinem Freund geradelt bin und es da über Stock und Stein ging, nochmals etwas einfacher machen. Berichtet habe ich hier:
https://schwabenfrau.blogspot.com/2021/09/schottergluck-in-den-lowensteiner.html
Ich kann nicht ändern und mein Freund weiss auch, was er mir zumuten kann. Aber vor ein paar Tagen durfte ich mir auch mal was wünschen und da sind wir von hier aus nach Bad Wimpfen und wieder zurück auf dem Neckartalradweg geradelt. Da komme ich aber noch drauf zurück, vorher kommen aber noch ein paar andere Touren.
Eine Bekannte aus der Gruppe meinte neulich:
"Ich bin gespannt, wenn Ihr über den Brenner an den Gardasee radelt!"
Nun das machen wir sicherlich nicht. Denn da möche ich gar nicht hin.
Zuerst ging es von hier aus in Richtung Marbach am Neckar und dann auf dem Murrtalradweg in Richtung Steinheim an der Murr und in Richtung Oberstenfeld und auf die Burg Lichtenberg. Diese Burg ist eine Höhburg und gehört zur Gemarkung Oberstenfeld.
Bei der Gelegenheit kommt man auch an den Wasserbüffeln im Bottwartal vorbei.
Wie sie hierher kamen, davon habe ich schon mal erzählt:
https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/10/eine-rundtour-mit-dem-rad-zu-den.html
https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/10/vom-staiger-pyramidenhaus-zur-burg.html
Es geht recht knackig hoch, aber es ist zu bewältigen, zumindest mit einem Pedelec. Ich habe das ja damals auch mit meinem vorherigen Pedelec geschafft.
Aber ein großer Unterschied zu meinen neuen Rad, das sind Welten.
Aber mit diesem ist es wirklich ein Genuß. Klar man muß auch treten, aber lange nicht soviel und vor allem schafft es dieses Rad mit dem Motor im Mountainbikegang mit Schaltung matürlich. Den Turbogang brauche ich tatsächlich nicht mehr oft.
Der Lichtenberg auf dem die Burg steht, ist aber auch eine Weingegend, hier ist die Ernte gerade in vollem Gange. Man hat hier auch ein wunderschöne Aussicht.
Weiter ging es dann oben auf dem Grad ein Stück auf der Straße, die aber auch wenig befahren ist, in Richtung Saiserhof und weiter über einen recht gut geschotterten Waldweg in Richtung der Burgruine Wart und dem Forsthof. Ich habe hier auch über die Ruine und den Forsthof berichtet. Ich wollte dieses schöne Forsthaus fotografieren, aber mir wurde gesagt, dass das verboten ist. Ein Mann wohnt in diesem Haus und möchte das nicht. Dabei war ich ja gar nicht auf seinem Privatgrundstück und ich kann mir nicht vorstellen, warum man nicht en Haus von einem öffentlichen Weg aus fotografieren kann. Aber, egal dafür habe ich ein Nebengebäude fotografiert, den schönen See, der von Libellen und Schmetterlingen gut besucht war.
Mir gefallen immer wieder die Blüten des Odermennigs so gut.
Da ging es über geschotterte Wege weiter nach Nassach, das zur Gemeinde Spiegelberg gehört. Hier mußte ich wieder diesen Singletrail aufwärts benutzen, den wir auf der letzten Tour abwärts gefahren sind und ich im Dreck gelandet bin. Dieses Mal bin ich aber hochgelaufen und habe doch einiges Interessante gesehen.
Zum Beispiel habe ich so erfahren, was ein Erdfall ist und dass es dort auch einen Bergbaulehrpfad gibt.
Vielleicht kann man das auch erradeln oder aber ich glaube, dass man da wandern muß. Werden wir auch mal ins Auge fassen.
Ja, der Trail ging recht knackig nach oben und manch ein Getier muß da sein Leben lassen, ob nun von einem Montainbiker verursacht oder einem Wanderer, keine Ahnung. Übrigens, Blindschleichen sind keine Schlangen, sie gehören zu den Echsen.
Weiter ging es nach Nassach, dies ist ein Ortsteil der Gemeinde Spiegelberg ist und im Rems-Murr-Kreis liegt.
Es ist ein Dorf, es tut mir leid, mag schön sein dort zu wohnen, aber es ist wirklich schlimm. Da sagen sich wirklich Fuchs und Hase "gute Nacht". An diesem Dienstag hat man Niemand gesehen, keiner war unterwegs. NIx! Nur eine Frau, die Wäsche aufgehängt hat, war zu sehen.
Nassach liegt 500 m ü NN und entstand angeblich im 11./12. Jahrhundert.
1357 kam der Ort dann zusammen mit Kurzach, Gronau, Prevorst (eine Waldensergemeinde, die ich auch noch besuchen möchte) und Oberstenfeld aus der Herrschaft Lichtenberg an Württemberg und zu Beilstein. Es ist schon gewaltig, wie das alles so zusammenhängt, was man sich aber auch geschichtlich erarbeiten muß. Ich möchte das schon, schließlich will ich ja wissen, wie das alles zusammenhängt.
Nach Nassach wollte ich unbedingt, denn ich wollte doch ins Gefängnis. Aber, es war ja Keiner da, der mir hätte sagen können, wo das ist.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich dann irgendwo hinstelle und rufe "Halloooooo, wo ist das Gefängnis!" Keine Antwort und ich machte mich auf die Suche, aber dann kam doch einen älteren Herrn, der lachend mir das Gefängnis zeigte.
Der Nassacher Dorfarrest.
Man, ein eigenes Haus, das ein wenig aussieht, wie ein Backhaus, aber das Schild davor verrät schon einiges. Das war ein Gefängnis, das doch eher - wie beschrieben - wenig Furcht einflößte.
Vieles ist natürlich nachgebaut, aber der Ofen und die Türen sind noch von früher.
Ich habe mir natürlich den Schlüssel geholt und mich hier ausgetobt. Natürlich nur fotomäßig.
Weiter ging es dann in Richtung Aspach, denn ich wollte nochmals das Kanapee anschauen, das dort steht. Das war dann für einige Zeit mein "grünes Wohnzimmer". Am nebenstehenden Sommerflieder vergnügten sich die Schmetterlinge, sowas habe ich lange Zeit nicht gesehen.
Admirale, Kaisermantel, Zitronenfalter und Grünadernschmetterlinge. Der Tisch war für sie gedeckt.
Was hat es sich nun mit dem Kanapee (das ist ein Steinsofa) auf sich.
Prinz Friedrich von Württemberg hat sich in diesem Wald nach der Jagd gerne niedergelassen. Deshalb trägt der Wald den Namen Kanapee.
Weil die Landschaft und der Wald so wunderschön ist, hat der Künstler
Gregor Oemann, der in Aspach wohnt, dieses Kunstwerk geschaffen, das 2007 hier aufgestellt wurde.
Ich bin immer wieder begeistert, was sich hier so alles findet.
Wie man sieht, habe ich mich auch gleich niedergelassen und habe mir auch die Schmetterlinge angeschaut. Die Tour hatte ich mit Komoot geplant und ich muß sagen, das hat wider Erwarten total gut geklappt. Ich bin mit Komoot nicht so zufrieden, aber die Tour war klasse.
Es ging dann weiter über Oberstenfeld, hier habe ich mir einen Kaffee mit Kuchen gegönnt,
weiter durch den Ortskern,
der schon einen Besuch wert ist und dieses Winzerhaus hat schon meine Aufmerksamkeit nach sich gezogen.
Wenn ich radele, dann radele ich eben und das nicht nur 25 Kilometer, sondern eine Strecke, auf der ich möglichst viel zu sehen bekomme. Da ging es dann hoch in die Weinberge des Benning, das ist ein Berggipfel, von ihm habe ich auch schon berichtet, als ich die Sonnenuhrtour machte.
Winzerhausen, Ottmarsheim, Hessigheim, Kleiningersheim wurden passiert, bis ich dann - auch geplant - in Pleidelsheim gelandet bin.
Ich hatte ja neulich von meiner Radtour auf den Hoppenlaufriedhof berichtet und dort habe ich einen hochinteressanten Grabstein entdeckt.
Davon dann morgen, denn das wird etwas ausführlicher.
Die Tour mit dem Denkmal findest du dann hier:
https://schwabenfrau.blogspot.com/2021/09/die-gebruder-von-taube.html
Zürück ging es dann über Freiberg, Benningen bis nach Hause. Eine superschöne Tour mit vielen schönen Momenten auch meist am Neckar entlang und mit wenig Leuten auf dem Radweg.
Zusammenfassung
Tour am 7.9.2021
89,62 Kilometer
1.044 Höhenmeter
500 Climb
118 Downhill
Fahrzeit 5 Stunden
Wetter 15 Grad, sonnig
Luffeuchtigkeit: 74 %
Kommentare:
AntwortenLöschenWouw,
AntwortenLöschenda hast du deine Fototasche wieder reich mit Beobachtungen gefüllt, von Wasserbüffeln bis Plumpsklo ist ja fast alles darin enthalten. Spiegelberg ist bei uns kein eigentliches Dorf, aber eine wunderbare alte Burg auf einem Felssporn über den Doubs, nenn sich in den Freibergen auch so.
Weiter so tolle Touren wüsncht dir die Ayka mit ihrer Begleiterin
Weitere Touren haben wir, die nächsten sind schon geplant und dann werden sie herbstlich.
LöschenHeute wollten wir eine größere Tour machen, aber das Wetter entspricht so gar nicht dem, was wir vorhatten.
Macht nix kommt halt Haushalt dran, der hats auch mal wieder nötig.
Habs fein meine schwarze Schöne und liebe Grüße Eva
Uff, was für eine Tour liebe Eva,
AntwortenLöschenda ist von allem was dabei.
Interessante Tiere, ein Gefängnis, leckerer Kuchen,
schön war es, besonders, weil ich nicht radeln musste sondern nur schauen durfte, grins.
Die steinerne Bank finde ich auch große Klasse.
Dir einen schönen Wochenstart, lieben Gruß
Nicole
Na, dann ist das doch prima, so hast diu die 89 Kilometer auich gut hinter dich gebracht.
LöschenMir waren sie nicht zuviel im Gegenteil, ich habe hinterher noch gebügelt.
Aber dann hats auch gereicht und älter als 21 Uhr werde ich eh nicht.
Liebe Grüße Eva
Huhu liebe Eva,
Löschenich war länger als 2 Tage auf Mallorca, habe meine Posts von dort verschickt....lach.
Für zwei Tage wäre mir das dann doch zu stressig.
Und ja, Andalusien kenne ich gut, auch die Alhambra, Granada, Ronda.
Und ja, wir werden unseren Sohn besuchen und dann sehe ich Andalusien mal im Winter.
Viel Spaß beim Haushalt und Grüße
Nicole
Achsooo!
Löschen:-)))))
LG Eva
Hallo Eva,
AntwortenLöschenich sitze staunend da und rolle rauf und runter, was für ein Blog Beitrag!
Ihr seid gut durchtrainiert, sonst könntet ihr wohl so eine Tour nicht schaffen.
Bewundernswert das du dabei deine Kamera mit hast, deine Bilder sind sehr schön und bei dem Text kann man noch einiges dazu lernen.
Für mich sind solche Beiträge immer interessant, weil ich ja Deutschland so nicht kenne.
Liebe Grüße Edith
Hallo Edith,
Löschenbei dir wollte ich schon lange vorbeischauen. Aber ich mache das heute noch.
Vielen Dank für deinen Beitrag. Durchtrainiert?
Mit einem wirklich guten Pedelec kann man das alles wunderbar schaffen.
Für mich ist das wirklich kein Problem, ich bin eben den ganzen Tag unterwegs und nur wegen 25 Kilometer steige ich nicht auf das Rad. Ich schaue vorher, was ich sehen will und mir macht es Spaß "mein" Württemberg zu erkunden, vor allem die Geschichte dazu. Denn die ist total interessant. Demnächst - wenn es Winter ist - werde ich in verschiedene Museen gehen und mir das auch mal hier ansehen.
Für mich ist es nicht verständlich, wie man ins Ausland reisen kann und nicht mal sein Heimatland kennt.
Viele liebe Grüße Eva, die heute ziemlich in schwäbisch narred (böse) ist, ob des vielen Blödsinns was da von sich gegeben wird.
Habs fein und demnächst kommt eine Tour, da habe selbst ich gestaunt.
Grüße Eva
Sehr schön. :-)
AntwortenLöschenna das war ja wieder eine "ansehnliche" Tour
AntwortenLöschenviel geschichtliches war auch dabei ..
in dem Gefängnis war ja wirklich ziemlich komfortabel ..
ich mag ja die alten Häuser ..
liebe Grüße
Rosi