Aber auch von der Enigma und dem Kryptologendenkmal in Posen. Was die Enigma war oder ist, das erfährst du hier. Immerhin waren das drei Polen, die hier einiges geleistet haben, deshalb auch das Denkmal.
In Polen besuchte ich verschiedene Städte (als nächstes kommt Breslau dran und dann sehen wir weiter) und auch die Friedenskirche in Schweidnitz besucht. Heute trägt die Stadt den Namen Świdnica.
Wenn man die Kirche von außen betrachtet, ahnt man nicht, was einen erwartet. Eine Pracht, die einen fast umhaut, Barock vom feinsten. Leider
konnte ich in der Kirche nicht viele Fotos machen, weil wir ja
nicht alleine waren und die Kirche ist innen sehr dunkel, Blitz ist
nicht erlaubt, was auch einzusehen ist.
Świdnica ist eine Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien und liegt im Südwesten von Polen.
Die Friedenskirche in Schweidnitz ist die größte in Europa.
Hier gehört die evangelische Friedenskirche "Zur Heiligen Dreifaltigkeit" auch zu den bedeutenden und bekannten Sehenswürdigkeiten. Zusammen mit der polnischen Friedenskirche in Jauer (polnisch Jawor) steht diese Friedenskirche seit dem Jahr 2001 auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Erbaut wurde die Friedenskirche in Schweidnitz von 1656 bis1657. Am 24. Juni 1657 wurde sie eingeweiht. Das Datum wurde sorgfältig ausgewählt, denn es war der Johannistag.
Nach dem dreißigjährigen Krieg mußten laut Friedensvertrag alle bisher von den Protestanten genutzten Kirchen den Katholiken zurückgegeben werden. Die Bevölkerung im Fürstentum Schweidnitz war mehrheitlich protestantisch. Der Bau der Schweidnitzer Friedenskirche geht auf ein Zugeständnis des Kaisers Ferdinand II. zurück, das er den schlesischen Protestanten machen mußte, um in den drei Erbfürstentümern Glogau, Jauer und Schweidnitz eine Friedenkirche zu errrichten.
Der
Westfälische Friede im Jahr 1648 sah für die schlesischen Protestanten
drei Friedenskirchen vor und diese durften sie auch bauen. Man sah für diese Friedenskirchen die Städte Glogau, Schweidnitz und Jauer vor. Jedoch bevor man überhaupt zu bauen anfangen durfte, mußten einige Vorgaben geklärt werden.
Zum Bau der Friedenskirchen wurden Ziegel und Steine als Baumaterial verboten. Es war auch nicht gestattet, die Kirchen mit Glocken zu schmücken oder Türme anzubauen. Die Friedenskirchen durften auch nur außerhalb der Stadtmauern aufgebaut werden und was noch schwieriger war, die Bauzeit durfte ein Jahr nicht überschreiten. Auch mußten die Baukosten von der jeweiligen Gemeinde alleine getragen werden und als Baumaterial durfte nur Holz, Lehm und Stroh verwendet werden.
Eine äußerst schwierige Aufgabe, für die dann der Breslauer Architekt Albrecht von Saebisch gewonnen wurde. Dieser nahm als Anregung Stilelemente einer Fachwerkkirche und den Barock-Stil. Er machte sich binnen kurzer Zeit an diese Aufgabe und erstellte einen Entwurf. Am 23. August 1656 war die Grundsteinlegung und bereits zehn Monate später wurde zum ersten Mal ein Gottesdienst in der Kirche von Schweidnitz gefeiert.
Die Friedenskirche wurde als eine Fachwerkkonstruktion erbaut und umfasst eine Fläche von 1.090 qm. Für 7.500 Personen bietet diese Kirche Platz, allerdings können nur 3.000 auf einen Sitzplatz hoffen.
Das innere der Friedenskirche ist wie ich oben schon erwähnt hatte, im Stil des Barock gehalten und die Ausstattung wurde innerhalb der Jahrzehnte von den verschiedensten Personen entworfen und auch erweitert. So wurde das Innere im Laufe der Zeit immer prachtvoller und beeindruckender und die Bevölkerung von Schweidnitz bewunderte ihre Kirche mit Stolz.
Die Altranstädter Konvention von 1707 erlaubte plötzlich nun doch Glocken und Türme zur Friedenskirche hinzuzufügen.
Ein Jahr nach der Aufhebung des Verbotes wurde ein Glockenturm neben der Friedenskirche erbaut. Auch er war im Fachwerkstil gehalten.
Im Jahr 1752 kam es dann zu einer großen 100-Jahr-Feier in der Friedenskirche, hier wurde eine silberne Gedenkmedaille geprägt und was ich ganz interessant finde, die Festschrift verfasste Prorektor Langhans - der Erbauer des Brandenburger Tors in Berlin.
Am 31.März 1915 gab es zum ersten Mal eine elektrische Beleuchtung und leider wurde dann 1917 zwei Kirchenglocken abgenommen.
Erst zum Ende des 20. Jahrhunderts konnte die Kirche erstmals richtig saniert werden, nachdem der politische Umbruch in Polen stattgefunden hatte. Leider mußte dann die Innensanierung aus finanziellen Gründen im Jahr 2002 ausgesetzt werden.
Es gibt auf der ganzen Welt nur sehr wenige Kirchen in dieser Bauweise wie die Friedenskirchen in Schweidnitz und Jauer.
Drei Kirchen gibt es noch in Polen dieser Art die Gnadenkirche von Militsch, die Rezesskirche von Herrnprotsch und die Gnadenkirche von Kriegheide. Dort waren wir nicht, aber es lohnt sich auch diese Kirchen anzuschauen. Alles geht eben nicht.
Bekannte und berühmte Persönlichkeiten gingen in Schweidnitz in die evangelische Schule. Der deutsche Lyriker Johann Christian Günther, sowie Carl Gotthard Langhans, der ja wie oben schon erwähnt, das Brandenburger Tor in Berlin auf Anweisung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. von 1788 bis 1791 erbaute.
Interessant sind auch die Kirchenbücher, die man bis ins Jahr 1652 zurückverfolgen kann. Seit dem Jahr 2000 findet in Schweidnitz das Bach-Festival "Miedzynarodowy Festiwal Bachowski" statt. Dieses Festival ist darauf zurückzuführen, dass Christoph Gottlob Ecker zu den Organisten der Friedenskirche gehörte und er ein Schüler von Johann Sebastian Bach war. Er lebte von 1700 bis 1774. Viele Prominente waren in der Kirche in Schweidnitz schon zu Gast. Das geht von Angela Merkel über Helmut Kohl und dem schwedischen Königspaar.
Gleich neben der Kirche entdeckte ich dieses Lost Places, ob es heute noch hier steht - es ist anzunehmen. In Polen gibt es noch sehr viele von diesen Häusern. Vor allem auch noch vielfach verfallene Gutshöfe. Viele wurden auch von den ehemaligen Besitzern zurückgekauft und saniert auch hier gibt es einiges zu sehen und zu berichten.
Ich hoffe, mein Bericht hat gefallen, mir war es ein Anliegen, denn ich war mehr als beeindruckt von dieser Kirche und es gibt noch mehr zu berichten.
Es war recht kalt an Ostern 2018 und nach dem Besuch der Kirche haben wir uns am warmen Feuer in einem Cafe gewärmt.
Quelle: Buch Die schlesischen Friedenskirchen in Schweidnitz und Jauer: Ein deutsch-polnisches Kulturerbe Potsdamer Bibliothek östliches Europa-Kunst Hans Caspary und Andrzej Tomaszewski 2. September 2005
Hallo Eva, mir hat Dein Bericht über unser Nachbarland Polen sehr gut gefallen. Generell ist jede Kirche in Polen ein Besuch wert, man wird nicht enttäuscht, alles sehr prunkvoll. Viele Grüße, Grit.
da hast Du Dich wieder mächtig ins Zeug gelegt und uns Polen ins Haus geliefert. Mit dieser absolut besonderen und wunderschönen Kirche fliegen einem die Jahrhunderte nur so um die Ohren. Ja, daran sieht man wie kurz das Leben ist. Mit dem Nachlesen Deiner schon gesendeten Postings bin ich noch garnicht fertig geworden. In Millöckers Operette steht mit Recht geschrieben: Der Polin Reiz bleibt unerreicht, Polen hat von allen Reizen die Exquisittesten vereint, womit die anderen einzeln geizen, sie ein Bouque uns überreicht. Schön ! In diesem Sinne ein dankeschön, eine Fachwerkkirche haben wir wahrlich auch noch nicht gesehen. In Polen schlummert noch einiges. 🤔
So ist es Helga, der Polin Reiz bleibt unereicht. Es ist so´, ich hätte mir nie eine bessere Schwiegertochter wünschen können und schon Napoleon wußte den Reiz der Polinnen zu . Maria Walwska lernte er in Warschau kennen und sie folgte ihm viele Jahre lang. Sie wurde von der französischen Armee "seine polnische Gebliebte" genannt. Als dann Maria schwanger war und somit Napoleons Zeugungsfähigkeit erwiesen war, trennte er sich von seiner Frau Josephine. Die Biografie von Maria Walewska ist schon sehr interessant und es lohnt sie zu lesen. Liebe Grüße Eva
Liebe Eva, Seit Jahren verspreche mich die Friedenskirche zu Besuchen ... Bin ich jedes Jahr in Polen , und sogar nicht sehr weit entfernt , und trotz dem noch nie gewesen. Nach deinem Bericht wird sich das aber ändern:-) Darf man dort Problemlos Fotografieren ß Oder muss man sich verstecken Tolle Bilder ! Liebe Grüße czoczo
Es isst meistens so, dass man diese Dinge, in in der Nähe liegen oftmals nicht besucht Es gibt viele Dinge auch bei mir, die in unmittelbarer Nähe liegen und die ich auch besuchen sollte. Liebe Grüße Eva
Es kommt noch mehr Marius. Zum Beispiel, wie ich einen Nato-General kennenlernte und auch seine Familie. ES ist ein tolle Geschichte in diesem kleinen Dorf in Polen. Liebe Grüße Eva
Wow, liebe Eva, ein sehr beeindruckender Post. Eine solche Kirche habe ich noch nie gesehen und so wunderschön noch dazu. Beeindruckend finde ich auch die sehr kurze Bauzeit von nur einem Jahr. Danke, für diesen sehr schönen Post, und ich habe wieder etwas gelernt. Ich wünsche Dir einen wundervollen Sonntag.
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Kommentare:
AntwortenLöschenHallo Eva,
Löschenmir hat Dein Bericht über unser Nachbarland Polen sehr gut gefallen. Generell ist jede Kirche in Polen ein Besuch wert, man wird nicht enttäuscht, alles sehr prunkvoll.
Viele Grüße, Grit.
von Helga:
AntwortenLöschenLiebe Eva,
da hast Du Dich wieder mächtig ins Zeug gelegt und uns Polen ins Haus geliefert. Mit dieser absolut besonderen und wunderschönen Kirche fliegen einem die Jahrhunderte nur so um die Ohren. Ja, daran sieht man wie kurz das Leben ist. Mit dem Nachlesen Deiner schon gesendeten Postings bin ich noch garnicht fertig geworden.
In Millöckers Operette steht mit Recht geschrieben: Der Polin Reiz bleibt unerreicht,
Polen hat von allen Reizen die Exquisittesten vereint, womit die anderen einzeln geizen, sie ein Bouque uns überreicht. Schön ! In diesem Sinne ein dankeschön, eine Fachwerkkirche haben wir wahrlich auch noch nicht gesehen. In Polen schlummert noch einiges. 🤔
Herzliche Grüße gesendet von Helga und Kerstin
So ist es Helga, der Polin Reiz bleibt unereicht.
LöschenEs ist so´, ich hätte mir nie eine bessere Schwiegertochter wünschen können und schon Napoleon wußte den Reiz der Polinnen zu .
Maria Walwska lernte er in Warschau kennen und sie folgte ihm viele Jahre lang.
Sie wurde von der französischen Armee "seine polnische Gebliebte" genannt.
Als dann Maria schwanger war und somit Napoleons Zeugungsfähigkeit erwiesen war,
trennte er sich von seiner Frau Josephine.
Die Biografie von Maria Walewska ist schon sehr interessant und es lohnt sie zu lesen.
Liebe Grüße Eva
Liebe Eva,
AntwortenLöschenSeit Jahren verspreche mich die Friedenskirche zu Besuchen ...
Bin ich jedes Jahr in Polen , und sogar nicht sehr weit entfernt , und trotz dem noch nie gewesen.
Nach deinem Bericht wird sich das aber ändern:-)
Darf man dort Problemlos Fotografieren ß Oder muss man sich verstecken
Tolle Bilder !
Liebe Grüße czoczo
Es isst meistens so, dass man diese Dinge, in in der Nähe liegen oftmals nicht besucht
LöschenEs gibt viele Dinge auch bei mir, die in unmittelbarer Nähe liegen und die ich auch besuchen sollte.
Liebe Grüße Eva
Es kommt noch mehr Marius.
LöschenZum Beispiel, wie ich einen Nato-General kennenlernte und auch seine Familie. ES ist ein tolle Geschichte in diesem kleinen Dorf in Polen.
Liebe Grüße Eva
Wow, liebe Eva,
AntwortenLöschenein sehr beeindruckender Post. Eine solche Kirche habe ich noch nie gesehen und so wunderschön noch dazu. Beeindruckend finde ich auch die sehr kurze Bauzeit von nur einem Jahr. Danke, für diesen sehr schönen Post, und ich habe wieder etwas gelernt.
Ich wünsche Dir einen wundervollen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Ja, ´die Kirche ist schon wunderbar.
LöschenLiebe Grüße Eva
Sehr interessant. Wir waren auch in Schleseien, kurz bevor ... Schönen Sonntag!
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