Niedere Geister sind abhängig vom öffentlichen Wohlwollen. * Esther Klepgen*

Das Dumme ist, dass Dumme nicht wissen, was Dummheit ist. *unbekannt*

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Die Planeten

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Heute gibt es wieder einen Musikpost, da ich ein Fan klassischer Musik bin, stelle ich heute die Planeten von Gustav Holst vor. 

Sicherlich nicht so bekannt, deshalb auch heute dieser Post. Ich weiß nicht, wann ich ´"Die Planeten" zum ersten Male gehört habe, aber ich war von Anfang an davon begeistert. 

Interessant ist auch, dass Gustav Holst im Satz "Jupiter" das Gedicht
"I Vow to Thee, My Country" von Sir Cecil Spring-Rice, vertont hat. Es erhielt 1918 seine heutige Form und die Vertonung durch Gustav Holst erfolgte im Jahr 1921.

I Vow to Thee, My Country ist ein patriotisches britisches Lied und auch eine Hymne der Gemeinschaft der anglikanischen Kirchen. 


 Man hat dieses Lied auch bei der Trauerfeier von Prinzessin Diana gespielt. 


Im September 1918, kurz bevor Gustav Holst nach Saloniki abreiste, um dort die Konzerte des YMCA (des anglo-amerikanischen CVJM, genau das ist der, von dem Village People einen Song gesungen haben ) zu leiten, finanzierte sein Freund und Gönner Henry Balfour Gardiner, die erste Einstudierung und Privataufführung der "Planeten", die in der verdunkelten Queens Hall unter der Leitung des jungen Adrian Bould stattfand. 

Man erzählte sich auch, dass die Putzfrauen in den Gängen ihre Mops und Eimer stehen ließen, um nach den Klängen von "Jupiter" zu tanzen. Die Geschichte berichtet aber nicht, was sie von den anderen Sätzen gehalten haben und was sie tanzten, als das kurze Aufflackern der Tanzmusik im weiteren Verlauf der formalen Entwicklung von "Jupiter" immer wieder plötzlich erstickt wurde. 

Holst und seine "Planeten" scheinen reich an Widersprüchen. SeineTochter Imogen, die sich dessen wohl bewußt war, gab zu bedenken, dass man es nach zwei technischen Kriegen leicht für eine Selbstverständlichkeit halten könnte, dass Mars als Hintergrundmusik zu einem Dokumentarfilm über eine Panzerschlacht in Auftrag gegeben wurde. Doch als er diesen Satz schrieb, hatte Holst noch nie ein Maschinengewehr gehört, und der Panzer war noch gar nicht erfunden. Den Einwurf für Mars hatte er nämlich bereits vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges beendet. 

Die großangelegte Melodie im Dreivierteltakt aus "Jupiter" verkörpert heute den Patriotismus englischer Privatschüler, doch Holst kam aus einer Familie mit nicht prilviligierter Provinzmusiker osteuropäischer Abstammung. Er war ein kontaktscheuer Gymnasiast, der allem Anschein nach wenig Ansporn aus seinem sozialen Umfeld oder von Seiten seiner Lehrer erhielt. Er ging seinen Weg, spielte bei Gelegenheit Posaune im Theaterorchester und lernte Sanskrit in Volkshochschulenkursen. 

Was man in der Rückschau und auch bezüglich der "Planeten" begreifen muß, ist, wie erschreckend schmal der Grat war, der in den ungefähr zwanzig Jahren vor 1914 Triumph und Untergang eines Künstlers voneinander trennte, vor allem im Musikleben Englands. 

Aufgrund der Anlage könnte man die "Planeten" für ein Produkt endzeitlicher Selbstzufriedenheit aus der unmittelbaren Vorkriegszeit halten und in ihrem Komponisten ein weiteres Opfer jener Epoche sehen.

Zu nennen wären hier Bantock, Holbrooke, Cyril Scott und Rutland Bougthon. Ihre Kompositionen mit den riesigen Orchestern voller ausgefallener Instrumente, den Rückungen ausgefallener Akkorde, den hinkenden Rhythmen, simplen Ostinati und den episodenhaften, locker geführten Formen, hielten den kritischen Blicken der Modernisten nicht stand. 

Wie wir wissen, war Holst der einzige Überlebende dieses dem Untergang geweihten musikalischen Milieus, genau wie Yeats als einziger Dichter die 90er Jahre üerstanden hat Man muß sich überlegen, was an diesem Werk und dem Komponisten unverwechselbar ist. 

Ein neues Instrument kam konnte in den Vordergrund treten, wie die Orgel oder die Celesta oder der Chor in "Neptun" oder das thematische Material kann seinen Aggregatszustand ändern, wie am Ende von "Jupiter" und "Uranus".

Wenn man genau hinhört, kann man im Merkur Klänge hören, die Rimski-Kosakoff in seiner Sherezade verwendet hat. Allerdings sehr viel früher nämlich 1888.

Das war damals auch ein sehr interessanter Post und ich wurde wieder mal an die Kollegen bei der Forstdirektion Stuttgart erinnert.
War auch eine schöne Zeit. Mein damaliger Chef, Dr. Gert Beisel, ist leider kurz nachdem er in den Ruhestand versetzt wurde, verstorben.
Auf dem Friedhof in Ludwigsburg ist sein Grab.
Er war hochintelligent, gebildet und ein Opernfreund. Da konnte man diskutieren.
Herrlich!

HIER

Holst zeigt den Mut, einen zu Reaktionen zu führen, die außerhalb unserer Denkkategorien liegen, hin auf einer anderen Ebene, von der wir alle wissen, dass sie existiert, über die wir aber nur selten nachzudenken wagen, und weil "Neptun"  - so vertraut er uns auch mit seiner freien Form und als offenes Ende, der ganzen Suite ist - nie den Reiz einer verstörenden Authentizität verliert, wird Holst zu unserem Guru. 

Im übrigen kann man auch noch sagen, dass Gustav Holst der Wegbereiter mancher Filmmusik war. 

Der Imperial March aus Star Wars klingt schon sehr nach dem Mars aus den Planeten von Holst, immerhin 64 Jahrevorher,  bevor Star Wars aufgeführt wurden. 


 

Wen interessiert es, mich schon!

Nun aber zu der Musik der Planeten 

 

Die Sätze sind

1. Mars, the Bringer of War
2. Venus, the Bringer of Peace
3. Mercury, the Winged Messenger
4. Jupiter, the Bringer of Jollity
5 Saturn, the Bringer of Old Age
6, Uranus, the Magician
7. Neptun, the Mystic

Zu erwähnen wäre auch, ob Holst wohl geahnt hat, dass Pluto kein Planet ist.
2006 wurde er in die Liste der Zwergplaneten aufgenommen.
Pluto braucht immerhin 248 Jahre, um die Sonne einmal zu umrunden.

Nein, natürlich nicht Pluto wurde ja erst 1930 von 
Clyde W. Tombaugh entdeckt und somit kannte man diesen Planeten noch gar nicht, als das Werk entstanden ist.

Warum die Erde fehlt, hat folgenden Grund.
Holst orientierte sich an den römischen Himmelsgöttern, nach denen die Planeten benannt sind.

Nach seiner Entdeckung im Jahr 1930 wurde Pluto in die Liste der Planeten aufgenommen.

Die Entscheidung, dass Pluto kein Planet ist, fällte die Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union IAU, die auch gleich definierte, was ein Planet ist. Am 24. August 2006 war es soweit.

Nach dieser Definition fällt Pluto aus der Liste der Planeten heraus.
Ein Planet muß groß genug sein, um einen Stern kreisen und darf dabei kein Stern sein. Er muß auch groß genug sein, dass die eigene Schwerkraft ihn in eine Kugelform zieht. Ausserdem muß er genug Masse haben, um seine Umlaufbahn von anderen Objekten freigeräumt zu haben. Letzteres triftt aber auf Pluto nicht zu. 

Mit in der Liste der Zwergplaneten sind Ceres, Xena und Charon.

Wir haben hier einen sogenannten Planetenweg, den ich 

HIER 

schon mal beschrieben habe, es ist immer wieder interessant, ihn zu gehen.
Planetenwege gibt es hier im Umkreis aber auch noch andere, ich muß mal meine Touren so legen, dass ich sie auch mal erradeln kann.

 Sodele, ich bin morgen früh unterwegs und schicke den Post gleich mal los.
Die Hörnchen haben Hunger und es gibt wohl Nebel, sehr schön.
Da gibt es was zu laufen. 


Quelle:
Stephan Barfield,
Konzertführer

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