Tour nach Schluchtern und über Schwaigern wieder zurück
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Da habe ich nicht schlecht gestaunt, dass meine Regentour nach Lauffen am Neckar soviele Klicks bekommen hat.
Da möchte ich mich schon für das Interesse herzlich bedanken.
Ich packe in meine Touren eben immer viel rein und bin auch einige Kilometer unterwegs, da sieht man eben auch vieles und wer mich kennt, weiß, dass ich mit 20 oder 30 Kilometer nicht zufrieden bin, es sei denn es kommt etwas dazwischen.
An was lag das, dass ich meine Tour zum ersten mal so nicht durchführen konnte? Keine Ahnung und wer jetzt meint, dass es an dem Hell- und Dunkelbereich lag, dass mein Smartphone nicht funktioniert hat, der täuscht sich. Aber jetzt ist alles wieder in Ordnung, erfahrene Hände haben das iPhone 13 in Ordnung gebracht.
Aber gut jetzt, ich habe die Tour drei Tage später nochmals gemacht und dieses Mal wie geplant.
Auch wieder auf dem Neckartalradweg bis Lauffen am Neckar und da war das Wetter schon ein wenig besser und der Neckar lag satt und breit vor mir.
Obwohl ich diesen Weg immer wieder fahre, bietet dieses Teilstück, an dem ich oft halte, immer wieder einen so wunderschönen Ausblick.
Ein Fotograf mit Stativ und Camera und einem Objektiv, dass ich nur staunte, war auch vor Ort und er schaute wohl nach einem Eisvogel. Hätte ich auch gerne mal, aber mir ist die Zeit zu kostbar, da stundenlang zu warten, bis sich was tut, zudem habe ich auch nicht so ein gewaltiges Objektiv, für was auch, kanns eh nicht auf dem Rad mitnehmen.
Warten, ohne mich, ich habe ja auch etwas zu Radeln und das ist mir dann oft viel wichtiger.
Warum ich nach Schluchtern wollte, obwohl ich da vor einiger Zeit auf der Durchreise war, schreibe ich noch.
Als Kind erzählte mir die Oma immer von Schuchtern und seiner Geschichte und auch davon, dass sie dort eine Bekannte hatte, die sie oft besuchte, allerdings ohne mich und ich weiß auch nicht, wie sie von Cleversulzbach nach Schluchtern gekommen ist.
Das muß ja eine Tagesreise gewesen sein. Das sind ja einfache Luftlinie immerhin fast 20 Kilometer.
Damals mit Sicherheit schwieriger, als heute. Aber wie auch immer, sie hat es wohl geschaft.
Mein Weg führte mich wieder nach Nordheim, wo ich einen kleinen Halt einlegte, denn ich wollte den Glockenstupferbrunnen von Karl-Henning Seemann nochmals fotografieren.
Über diesen den Glockenstupferbrunnen und seine Geschichte habe ich schon mal auf einer Radtour zur Hohen Warte berichtet, da möchte ich dieses Jahr unbedingt auch nochmals hin.
Glockenstupfer ist der Neckname für die Nordheimer. Die Figur zeigt einen Mann, der nach einer Glocke "stupft". Sie wurde wohl im Neckar versenkt. Die Geschichte ist historisch und geht bis ins 17. Jahrhundert zurück.
Nach der Zerstörung der Kirche und dem Verlust der Glocken im Jahre 1693 während des Pfälzischen Erbfolgekrieges, drohte im Polnischen Erfolgekrieg erneut Gefahr durch die französischen Truppen.
Die Nordheimer versuchten in ihrer Not dieses Mal die Kirchenglocken zu retten und versenkten sie vermutlich im Neckar. Nach Abzug des Feindes mußten die Nordheimer im Fluss nach ihren Glocken suchen.
Sie stocherten und "stupften" mit Stöcken im Wasser, was ihnen den Spott und den Necknamen "Glockenstupfer eingebracht hat.
Wer sich für Nordheim interessiert, der schaut mal
HIER, ich finde diese Gemeinde schon auch interessant.
Und immer wieder Zerstörungen und Krieg, immer und immer wieder, es wird wohl nie aufhören.
Aber, wenn es im Kleinen nicht funktioniert, kann es im dann im Großen auch nicht.
Mir gefällt immer wieder das schöne Rathaus und um dieses gab es an diesem Samstag wieder mal Markt.
Allerdings nur mit zwei Ständen, die aber allerhand gute Sachen angeboten haben, z.B. schönen Rosenkohl für das Kilo 5,50 Euro.
Ich mag keinen Rosenkohl!!!
Das Alte Rathaus in der Ortsmitte von Nordheim hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Man kann hier schon einiges sehen und auch fündig werden, Zeichen von Handwerker- und Steinmetzbetrieben und auch einen Gedenkstein wichtiger Nordheimer Personen.
1593 wurde das Rathaus erbaut und hier hatte Nordheim etwa 480 Einwohner.
Ich habe mir mal die Geschichte von Nordheim zukommen lassen und war erstaunt, was es an diesem Rathaus alles zu sehen bekommt. Nun, ein anderes Mal werde ich mir das noch genauer ansehen, denn es ist schon interessant.
Aber so hat jede Stadt und auch jedes Gebäude eine Geschichte. Aber ich möchte das alles auch für rmich wissen und es auch schreiben.
Während ich so fotografieren wollte, ging auf einmal meine Camera nicht mehr, sie blinkte und blinkte und alles war merkwürdig. Also Akku raus und wieder rein usw. einen neuen Akku in die Camera getan. Nichts, bis ich dann draufgekommen bin, dass die SD Karte eine Macke hat. Ich habe dann eine andere in die Camera geschoben und schon gings wieder. Aber ich dachte schon, meine Camera wäre kaputt. Aber ich habe da ja auch nicht nur eine, allerdings nur eine mit dabei.
Unterwegs auf dem Weg, sah ich diese wunderhübschen Hühner, leider wußte der Nachbar, der gerade vor seinem Haus stand, nicht, was das für Hühner sind.
Ich habe mal geschaut, was das für Puschelhühner sind und war erstaunt, was es alles für Hühnerrassen gibt.
Inzwischen meine ich, dass es Seidenhühner sind, aber ich habe keine Ahnung.
Puschelhühner gefällt mir sowieso besser, sie waren schon nett anzusehen.
Aber ich würde mich schwer tun, so ein Huhn in die Hände zu nehmen.
Sodele, dann habe ich mein Ziel Schluchtern erreicht.
Schluchtern ist ein Ortsteil der Stadt Leingarten im Landkreis Heilbronn und wurde im Zuge der Gemeindereform am 1. Januar 1970 mit den selbständigen Gemeinden Großgartach und Schluchtern zur Gemeinde Leingarten. Zu Schluchtern gehört auch noch der Ortsteil Riedhöfe.
Was ich total interessant finde, dass Schluchtern mitten in Württemberg eine badische Enklave war.
Schluchtern wurde 767 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch als "Sluhtra" erstmals genannt.
Mit dem Oberamt Mosbach kam Schluchtern durch den Reichsdeputationshauptschluß (was für ein Wort) 1802/03 an das Fürstentum Leiningen und mit diesem 1806 durch die Mediatisierung an das Herzogtum Baden.
Und jetzt kommt es:
Da die umliegenden Gebiete württembergisch waren, war Schluchtern eine badische Enklave in Württemberg, somit kam Schluchtern zum Bezirksamt Eppingen.
Die amerikanische Militärregierung verfügte am 25. Juni 1945 in Heilbronn die Einführung der badischen Gemeinde in den Württembergischen Landkreis Heilbronn.
Als ich nun in Schluchtern war, habe ich festgestellt, dass ich dort tatsächlich schon mal auf einer Tour vorbeigekommen bin und damals die Martin-Luther-Kirche angeschaut habe.
Aber da habe ich von dieser badischen Enklave noch nichts gewußt.
Wer sich nun für das Alte Rathaus und die Martin-Luther-Kirche interessiert, den verweise ich auf den o.g. Post anschauen, alles schreibe ich nun nicht mehr.
Was ich mir in Schluchtern angeschaut habe, ist die Pankratiuskirche, auf dem Berg und auch nochmals die Martin-Luther-Kirche. Die konnte ich an diesem Samstag auch innen anschauen, weil hier gerade der Aufbau für ein Pop-Konzert am Abend stattgefunden hat.
Der Ortsheilige von Schluchtern ist der Heilige Pankratius.
Er verwaiste früh und reiste mit seinem Onkel in die Hauptstadt der damaligen Welt und das war Rom. In Rom schloß er sich früh den christlichen Gemeinden an.
Als es Kaiser Diokletian nicht gelang, ihn vom christlichen Glauben abzubringen, übergab er den standhaften Knaben dem Henker, der ihn enthauptete.
Das Schwert ist heute das Symbol des Heiligen.
Die Grenzsteine zwischen Schluchtern und Großgartach tragen ein einfaches Kreuz oder ein einfaches Schwert.
Über die Pankratiuskirche, die leider geschlossen war.
13. Jh. | Fakten liegen vor, dass der Bau der Kirche mindestens in diesem Jahrhundert erfolgte. | |
1305 | Erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Schluchtern. Das Haus Neipperg war am Bau beteiligt. | |
1371 | Erste Urkunde aus der sich der heutige Standort der Kirche nachweisen lässt. | |
1496 | Der Kern der heutigen Kirche wird unter dem Patronat derer von Neipperg im spätgotischen Stil erbaut. | |
1556-1823 | Die Nutzung durch die unterschiedlichen Konfessionen – Katholiken, evangelisch-lutherisch und evangelisch-reformiert – oder auch gemeinsam, erfolgt je nach der Einstellung der Fürsten der Kurpfalz zu Glaubensfragen. | |
1823 | Die katholische Gemeinde erwirbt die Kirche von der evangelisch-reformierten Gemeinde. | |
1912/1913 | Grundlegender Umbau mit dem charakteristischen Zwiebelturm. | |
1914/1915 | Neuer Hochaltar unter Verwendung der noch brauchbaren Teile des alten Altares. |
Das Kruzifix, das sich außerhalb der Kirche befindet, stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Im Garten der Pankratiuskirche kann man schon die Kastanienknospen sehen.
Nochmals die Martin-Luther-Kirche

Man sieht ihn fast nicht diesen Gedenkstein an der Kirche.
Inschrift
Dieser Gedenkstein wurde im Rahmen des Ökumenischen Jugendprojektes Mahnmal zur Erinnerung an die deportierten Juden aus Baden am 22. Oktober 1940 in das Lager Gurs Frankreich errichtet.
Viele starben dort oder wurden in Auschwitz ermordet.
Wenn man so durch den Ort geht, da erfährt man einiges. Es mag viele Leute nicht interessieren, aber ich mache dies und entdecke immer wieder neue Dinge.
Achsoo, wo ich auch hinwollte, das ist das Schulzentrum in Schluchtern,
Dort kann man die Grenzsteine und eine Tafel zur Geschichte und zur badischen Enklave besichtigen.
Schluchten – ehemals Badisches Land
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es durch die napoleonischen Kriege zu großen politischen Veränderungen.
Im
Frieden zu Luneville verloren die deutschen Fürsten ihre
linksrheinischen Besitzungen und wurden entschädigt durch
rechtsrheinische geistliche Gebiete.
Baden erhielt als Ersatz Teile der Pfalz und das Bistum Speyer.
Schluchtern
fiel an das Fürstentum Leiningen. Im Jahre 1806 wurde das Fürstentum
Leiningen aufgehoben und Schluchtern dem Großherzogtum Baden
zugesprochen. Schluchtern war, auf Grund der Inselsituation, für alle
umliegenden Orte Ausland. Deshalb wurden Waren von und nach Schluchtern
mit Zoll belegt. Erst 1833 wurden diese Beschwernisse durch die Gründung
des deutschen Zollvereins beseitigt.
Durch Zusammenschluss der beiden Länder Baden und Württemberg am 25.04.1952 wurde die Sonderstellung von Schluchtern bereinigt.
Nach dem Zusammenschluss beider Ortsteile zur Gemeinde Leingarten im Jahre 1970 wurden auch die Wappen der Ortsteile vereint.
Nach Odenheim werde ich gelegentlich auch noch radeln.
Ich war nicht alleine, diese so wunderhübsche Katze leistete mir Gesellschaft.
Ich hätte mich am liebsten dazugelegt.
Weiter ging es dann am Fluß Lein entlang zum Leintalzoo. Ich mag absolut keine Tierzoos, habe aber erfahren, dass dieser Zoo Tiere aufnimmt, die keiner mehr haben möchte. Allerdings habe ich die Bewertungen gelesen und enthalte mich hier einer Meinung. Ich war nicht in diesem Zoo und werde es auch nicht tun.
Selbst in die Stuttgarter Wilhelma gehe ich nur wegen des botanischen Gartens und dieses Jahr möchte ich da gerne wieder zur Magnolienblüte wie vor vielen Jahren auch. Der Magnolienhain in der Wilhelma ist schon etwas Besonderes.
Meine Tour ging dann weiter bis nach Schwaigern, ich war hier schon öfters, aber, wie ich schon geschrieben habe, erfährt man immer wieder andere Dinge,
So z.B. die Fritz-Halle, Ernst Fritz einen Wohltäter der Stadt Schwaigern. Die Halle ist nach ihm benannt. Die Halle ist heute ein Veranstaltungszentrum und die Räume kann man für Festlichkeiten mieten.
Weiter gings dann in Richtung Neipperg und dort kam ich an diesem schönen See vorbei. Da muß ich noch mal hin, wenn es so richtig warm ist, ich denke, da ist schon was los mit Schmetterlingen, Fröschen usw. Eigentlich ist es ja ein Regenrückhaltebecken.
Ein Stück den Berg hoch und schon gehts am Neipperg vorbei, wer sich dafür interessiert, schaut HIER
Manche Strecken fährt man halt immer wieder.
Was ich auch nicht wußte, dass hier die zum Stuttgarter Dichterin
Wilhelmine Müller geb. Maisch wohnte.
Wahrscheinlich bin ich schon öfters an diesem Schild vorbeigefahren und habs nicht gesehen. Aber ich muß mich mal mit dieser Frau beschäftigen, denn sie kannte wohl auch einen meiner Lieblingsdichter Friedrich Hölderlin.
Wie ich schon oft geschrieben habe, es findet sich auch auf Touren, die man schon öfters gefahren ist, Dinge, die man erst auf den 2. oder 3. Blick sieht.
Im Garten der Evangelischen Katharinenkirche habe ich diese schönen Christrosen gesehen. Von der Katharinenkirche habe ich nur ein Foto gemacht, man kommt sehr schlecht heran, aber ich denke, dass diese Kirche im Innern sehr interessant ist.
Sie war abgeschlossen, aber nein, es ist nicht die Kirche, die ich innen mit Schlüssel habe fotografieren dürfen.

Über Bönnigheim und das Schloß ging es dann in Richtung Löchgau, wo ich mir an der dortigen Peterskirche eine Kreuzigungsgruppe von Karl-Henning Seemann anschauen konnte. Karl-Henning Seemann wohnte und arbeitete ja in Löchgau, am
14. Januar 2023 ist er leider dort auch gestorben. Seine Skulpturen kann man überall sehen. Er gehört zu meinen Lieblingsbildhauern.
Ich war von dieser Kreuzigungsgruppe sehr angetan. Diese Kreuzigungsgruppe ist ein Zweiguss und ein Geschenk des Künstlers an die Gemeinde Löchgau.
Gegossen von der Kunstgießerei Strassacker.
Der Erstguss befindet sich in der St. Petrus-Kirche in Aachen.
Die Beschreibung
Über Besigheim ging es dann auf dem Enztalradweg nach Hause, wo mich schöne Sonnenuntergänge begleiteten.
So das war meine Tour am 27.01.2024 nach Schluchtern.
Zur Zeit mache ich nur Fotostopps und kehre nirgends mehr ein.
Es ist auch kaum im Moment etwas geöffnet. Ich habe ja immer meine Trinkblase im Rucksack und falls ich Hunger bekomme habe ich meine Riegel dabei.
Die kann ich nur empfehlen und so ein großes Vesper ist mir dann zuviel auch von der Zeit her. Denn es wird ja schon immer noch früh dunkel und ich hoffe, dass es nun von Tag zu Tag heller wird.
Es ist viel geworden, aber es war meine Tour und es gab auch recht viel zu sehen.
Zusammenfassung
Tour am 27.01.2024
80 Kilometer
1.856 Höhenmeter
928 Climb
928 Downhill
4,45 Stunden Fahrzeit
Gesamtkalorienverbrauch 2.500 KCAL
Wetter: 0 Grad
Luftfeuchtigkeit 92 %
Ich hoffe, dass ich morgen eine Tour zumindest in den Pomeranzengarten oder auf den Killesberg machen kann. Das Wetter ist zwar nicht so prickelnd, aber ich muß einfach raus. Basta!
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