Mozarts Bäsle Briefe, Musik am Samstag
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Eine wichtige Facette Mozarts war eine, die bis ins späte zwanzigste Jahrhundert hinein verschwiegen, umschrieben oder als peinliches Seitengebiet bagatellisiert wurde.
Nämlich Mozarts Fäkal- und Analsprache
Es steht niemand zu, Mozarts verbale Äußerungen moralisch zu werten.
Die Bäslebriefe habe ich mal als Taschenbuch von meinem Schwager geschenkt bekommen und sie sind interessant zu lesen und man kommt um ein Schmunzeln nicht herum.
Mozarts Bäsle,
Maria Anna Thekla Mozart, wurde 1759 als Tochter von Leopold Mozarts Bruder Franz Aloys in Augsburg geboren.
Es wird immer wieder darüber gerätselt, ob es eine intime Freundschaft war, wenn man die Bäsle Briefe liest, kommt man sicherlich zu dieser Annahme.
Dabei versicherte Mozart in einem Brief an seinen Vater am 15. Dezember 1781,
"dahero kann ich auch schwören dass ich noch mit keiner frauens-Person auf diese art etwas zu thun gehabt habe.- aber wenn es geschehen wäre, so würde ich es ihnen auch nicht verheelen...."
Diese Freundschaft begann mit einem Aufenthalt in Augsburg vom
11. bis 26. Oktober 1777.
Mozart war zusammen mit seiner Mutter aus Salzburg unterwegs um an einem Fürstenhof eine Anstellung zu finden.
In München hatten sie kein Glück und so fuhr man nach Augsburg und machte dort Stadion.
Eine Weiterreise über Mannheim bis nach Paris waren genauso erfolglos. Mozarts Mutter starb - laut Angaben von Mozart,
am 3.Juli 1778 um 22.21 Uhr - und wurde auf dem Friedhof der
Kirche Saint-Eustache in Paris beigesetzt. Das Grab ist heute nicht mehr
bekannt.
In den Bäsle Briefen tauchen diese Kümmernisse und Schwierigkeiten nicht auf.
Der heftige Stil der Bäsle Briefe, die Anhäufung der Bilder und das schwelgerische Verweilen auf der Analsphäre mögen sehr wohl eine Art der Ersatzbefriedigung darstellen.
Mozarts Biographen hatte lange Zeit Probleme mit der derben und drastischen Sprache der Briefe.
Der 21jährige Mozart erscheint durch die Bäsle Briefe wegen anstößiger, unanständiger und sogar erotisch und falsch interpretierter Wendungen geradezu fragwürdig.
Es kann sein, dass die Wiener Tratscherei dazu beigetragen hat.
Hier wußte die Witwe von Mozart Constanze besser Bescheid, als sie schmunzelnd die Briefe an das Bäsle las.
Der Schalk tobte hier seinen Übermut aus, fast kindlich naiv, aber nicht ohne Selbstironie, befreite sich Mozart hier von der Bürde des ihm wie von einem innern Zwang auferlegten Schaffens.
Mozarts überschäumende Fantasie, die zeitweilig auch in Übertreibungen übergehen, mit Witz, Spaß, Ausgelassenheit, Spitzbüberei sind köstlich zu lesen. Man kann allerdings vieles auch nicht ernst nehmen.
Mozart tobte sich in diesen Briefen nur aus.
Obwohl Constanze es wußte, schreibt sie 1799 an Breitkopf & Härtel, die Unterlagen für eine Biographie sammelten:
"die freilich geschmacklosen, aber doch sehr wizigen briefe an seine Base verdienen auch wohl eine Erwähnung, aber freilich nicht ganz gedukt zu werden."
Ein Teil dieser Briefe gelange später in den Besitz von Carl Thomas Mozart in Mailand, der sogar daran dachte, die Briefe des Vaters, wegen der darin enthaltenen derben Späße zu vernichten.
Er äußerte sich dazu gegenüber dem Frankfurter Komponisten Speyer, mit dem
Carl Thomas in der Folgezeit freundschaftlich verbunden blieb.
Ihm ist es wohl zu verdanken, dass die Briefe erhalten geblieben sind.
Im Jahr 1784 brachte Maria Anna Thekla eine uneheliche Tochter zur Welt, man nimmt an, dass diese von einem Augsburger Chorherrn. Ihre Briefe an Mozart sind leider nicht erhalten.
1814 zog sie nach Bayreuth, wo sie 1841 starb.
Ein letzter Brief von Mozart an sein Bäsle zeigt einen völlig veränderten Ton und läßt eine Entfremdung spüren.
Psychologen haben nun wohl herausgefunden, dass Mozart an dem Tourette Syndrom gelitten haben soll.
Aber so ist es nicht, Tics sind ungewollt, sie kommen bei dieser Krankheit plötzlich.
Mozart spielte gerne mit Geräuschen und Zahlen und Tics würden auch nicht in schriftlicher Form, wie in den Bäsle Briefen vorkommen.
Manchmal habe ich auch den Eindruck, ob die Welt nicht besser wäre, wenn es keine Psychologen geben würde. Ich denke immer, die müssen doch selbst was haben, wenn man tagtäglich manche Patienten erleben muß. Finden tun sie immer was, dabei wäre es wohl besser, wenn sie mal bei sich selbst suchen würden.
Ganz furchbar sind die Hobby-Psychologen.
Mozarts Verhaltensweisen waren etwas merkwürdig, was man auch in diesem blöden Film von Milos Forman sieht. Er wird hier als infantil und als Neurotiker dargestellt. Ich habe den Film gesehen und fand ihn unmöglich.
Mozart wird alles mögliche unterstellt. Ich meine, er hatte keine Kindheit, sein Vater schleppte dieses musikalische Wunderkind in der Gegend herum und zeigte das Kind vor. Seine Mutter starb früh, er kämpfte um Anstellung und ließ sich nicht den Mund verbieten. Er gab sein Geld aus, wie es hereinkam und sparte wenig. Arm war er in dieser Hinsicht absolut nicht.
Constanzes Kuren (sie war ja ständig krank) kosteten auch jede Menge Geld.
Am 13.Oktober 1762, um 15.00 Uhr erklingt im Spiegelsaal von Schloß Schönbrunn bei Wien Musik. Ein Sechsjähriger Knabe spielt ein Konzert des Hofkomponisten Georg Christoph Wagenseil und begeistert durch Improvisationen. Dieser Knabe war ein Wunderkind und Graf Pálffy, der den Knaben bereits schon gehört hatte, verbreitete seinen Namen Wolfgang Amadeus Mozart.
Mozart hatte schon als Kind die Melodie, die er dann niederschrieb, im Kopf.
Eine Genialität, die eben dann auch mal ausufert, hier in den Bäsle Briefen und in manchen Kanons.
Mozart schrieb im Alter von 12 Jahren seine erste Oper.
Bastien und Bastienne.
Was bleibt sind die Bäsle Briefe und einige seiner "netten" Kanons.
Ich mag diesen Komponisten und er hat mir schon so viel Freunde bereitet.
Noch was:
Man meint immer, dass Mozart sooo lustig und vergnügt war, siehe die Zauberflöte. Das ist aber nicht so, wer die Zauberflöte versteht, weiß, dass hier doch einen ganz tiefer Sinn dahinter steckt.
Ich denke immer noch an die Rede des Freimaurers bei der Beerdigung meines Schwagers.
Mozart war kränklich und hatte den Tod immer vor Augen.
Ich weiß auch nicht, warum man manche Dinge nicht so lassen kann, wie sie sind und eines der größten Komponisten gedenkt, die es gab und was man nicht vergessen darf.
Johann Sebastian Bach war Mozarts Zeit vergessen, aber Mozart hat dazu beigetragen, dass Bach wieder zum Leben erweckt wurde.
Mozarts Brief an seinen todkranken Vater am 4. April 1787, war für meinen Schwager immer ein bewußt gelesener Text, der hier bei der Trauerfeier auch von einem Logenbruder, der auch sehr bewegt war, vorgelesen wurde.
"... wie sehnlich ich einer tröstenden Nachricht von Ihnen selbst entgegen sehe, brauche ich Ihnen doch wohl nicht zu sagen .... Da der Tod,genau zu nehmen, der wahre Endzweck unsers Lebens ist, so habe ich mir seit ein paar Jahren mit diesem wahren, besten Freunde des Menschen so bekannt gemacht, daß sein Bild nicht allein nichts Schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel Beruhigendes und Tröstendes! und ich danke meinem Gott, daß er mir das Glück gegönnt hat mir die Gelegenheit, Sie verstehen mich,zu verschaffen, ihn als Schlüssel zu unserer wahren Glückseeligkeit kennen zu lernen. Ich lege mich nie zu Bette ohne zu bedenken, daß ich vielleicht, so jung als ich bin, den andern Tag nicht mehr seyn werde. Und es wird wohl kein Mensch von allen die mich kennen sagn können daß ich im Umgang mürrisch oder traurig wäre ..."
Eines sei noch hinzuzufügen, Mozart hatte schon auch Angst vor dem Tod, das beweist für mich sein Requiem.
Hier sind Passagen zu hören, wo man einem schon Angst und Bange wird und wie er sich das Jüngste Gericht vorgestellt hat.
"Mozart auf der Reise nach Prag" beschreibt einen Tag im Leben von Mozart auf dieser Reise. Hier stelle er seinen Don Giovanni fertig und die Uraufführung fand am 29. Oktober 1787 im Ständetheater in Prag statt. Ich war schon dort und habe dort den Don Giovanni gesehen. Wie oft ich diese Oper schon gesehen und gehört habe, weiß ich tatsächlich nicht mehr.
Aber sie ist so genial.
Es gibt viele Biographien über Mozart. Am besten ist aber die von Wolfgang Hildesheimer, schon etwas älter, aber sehr sehr gut.
Ich habe einige Biographien über Mozart gelesen und fand diese besonders gut.
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Mozart Kanons
Der Originaltext lautet: Bona nox! bist a rechta Ox! bona Notte, liebe lotte, bonne nuit, pfui, pfui, good Night, good Night, heut muß ma no weit, gute Nacht, gute Nacht, scheiß ins Bett, daß' kracht, gute Nacht, schlaff fei g'sund und reck den Arsch zum Mund.
O du martinischer Esel!
Du bist so faul
als wie ein Gaul,
der weder Kopf noch Haxen hat.
Mit dir ist gar nichts anzufangen.
Ich seh' dich noch am Galgen hangen.
Du dummer Paul,
halt du nur's Maul!
Ich scheiß dir auf's Maul,
so hoff' ich, wirst doch erwachen!
O lieber Liperl, ich bitte dich recht schön,
o leck mich doch geschwind im Arsch!
O lieber Freund, verzeihe mir,
den Arsch, den Arsch petschier' ich dir!
Liperl! Martin! Liperl! Verzeihe mir!
1991 wiederentdeckter mutmaßlicher Originaltext:
Leck mir den Arsch fein sauber:.....
Leck mire den A… recht schon,
fein sauber lecke ihn,
fein sauber lecke, leck mire den A…
Das ist ein fettigs Begehren,
nur gut mit Butter geschmiert,
den das Lecken der Braten mein tagliches Thun.
Drei lecken mehr als Zweie,
nur her, machet die Prob’
und leckt, leckt, leckt.
Jeder leckt sein A… fur sich.
Hiervon war früher nur der Textanfang bekannt, in der Lesart Leck mir den Arsch fein recht schön sauber. In den ersten Druckausgaben der Mozartwerke von Breitkopf & Härtel wurde der ursprüngliche Text durch einen unverfänglichen ersetzt:
Nichts labt mich mehr als Wein
er schleicht so sacht hinein
er schleicht so sacht, er schleicht sacht hinein!
Er netzt, wenn alles gleich lechzet, die trockenen Kehlen allein;
läßt wenn Murrkopf auch ächzet, stets fröhlich mich sein.
Drum schwingt mit mir die Gläser! Stoßt an!
Laßt alle Sorgen sein! Stoßt an!
Wir ersäufen sie im Wein!
Text der Druckfassung bei Breitkopf & Härtel
Lasst uns froh sein!
Murren ist vergebens!
Knurren, Brummen ist vergebens,
Ist das wahre Kreuz des Lebens.
Drum lasst uns froh und fröhlich sein!
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Leck mich im Arsch g’schwindi, g’schwindi!
Leck im Arsch mich g’schwindi! Leck mich, leck mich, leck mich, leck mich, leck mich.
Leck mich, leck mich, leck – g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi!
G’schwindi, g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi!
Leck mich im Arsch g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi!
G’schwindi, g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi!
Leck mich im Arsch g’schwindi, g’schwindi! Leck im Arsch mich.
Leck mich im Arsch g’schwindi!
Leck mich.
Naja, die Sache mit dem Leck mich am oder im Arsch passierte ja doch wohl schon früher.
Hier noch etwas recht nettes.
Dieser Sommer wird keiner werden, da bin ich mir sicher.
Am Pfingstmontag machen wir eine geniale Radtour nach, nun, ich bin selbst gespannt.
Zum Essen gibt es heute Seitlinge mit Pasta. Mmmmm!
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