Radtour nach Gaildorf
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Eine Tour führte mich noch im Juni nach Gaildorf. Ich war da tatsächliclh noch nie, hatte aber eine Kollegin, die dort mal gewohnt hat und jeden Tag die Strecke hin und zurück nach Stuttgart gefahren ist.
Das war vor einigen Jahren noch nicht so gut aber dennoch besser, als heute mit den vielen Zugausfällen.
Gaildorf ist eine Stadt am Kocher, deshalb wollte ich dort hin, auch weil ich auch gelegentlich eine Tour von dort aus am Kocher entlang radeln will.
Das heißt, ich möchte mit dem Zug nach Gaildorf fahren und von dort meine Tour starten.
Der Kocher entspringt bei Oberkochen und mündet bei Bad Friedrichshall in den Neckar.
Ich dachte, dass ich das am Mittwoch machen könnte, aber der Freund will mit mir am Donnerstag in einen Römerpark radeln, das gefällt mir auch und deshalb lass ich das jetzt saußen, das kann ich auch am kommenden Sonntag machen.
Do koschdet des Rad au nix, muß halt sehr früh fahren, dann ist auch nicht soviel los. .
Gaildorf liegt in Baden-Württemberg und zum 1. Oktober 2022 wurde ihr der Namenszusatz Schenkenstadt verliehen.
Die Schenken von Limpurg waren die einzigen reichsfreien Grafen, die
einen Dienst am Hofe des Kaisers ausübten. Gaildorf war Haupt- und
Residenzort ihres Territoriums.
Gaildorf gehört zum Landkreis Schwäbisch-Hall im Regierungsbezirk Stuttgart und ist dort die drittgrößte Stadt mit ca. 12.300 Einwohnern.
Gestartet bin ich allerdings in Backnang, das eine S-Bahn-Station hat, die über Ludwigsburg dorthin fährt und das Gleis ist sehr gut ebenerdig mit dem Rad hin und zurück zu erreichen.
Von Backnang aus bin ich erst mal entlang der Murr (sie entspringt im Keuperbergland bei Murrhardt) und mündet bei Marbach in den Neckar. Die Mündung der Murr in den Neckar zeige ich in einem anderen Post auf einer anderen Tour.
Kurz nachdem ich am Bahnhof in Backnang gestartet bin, habe ich noch schnell die Weissach fotografiert, die dort in die Murr fließt. Die Weissach ist ein ca. 12 Kilometer langer Fluß, der nahe der Backnanger Bucht zusammen mit anderen Flüssen entspringt.
Oppenweiler, ich war da schon öfters, denn dort ist auch das schöne Schlösschen, das sich inmitten des Sees immer gut fotografieren lässt.
Aber dieses Mal habe ich das Schloß nicht fotografiert, dafür aber die Burg Reichenberg, auch hier war ich schon einmal, sogar innen. Man muß Glück haben, damit sie einem geöffnet wird und man kann dann auch die schöne Kapelle sehen.
Hier bin ich auch schon oft am Gasthaus zum Einhorn vorbeigefahren, dieses Mal habe ich dieses wunderschöne alte Fachwerkhaus fotografiert und auch etwas über seine Geschichte erfahren.
Es ist ein schönes Restaurant und auch Hotel, das auch Radler dort übernachten lässt.
Zur Geschichte, es war ganz früher eine Poststation, deshalb auch das Einhorn im Wappen und der Stern ist der sogenannte Braustern, das Zunftzeichen der Brauer, der sogenannte Zoiglausschank.
Vielleicht hat man schon mal unter so einem Aushängschild gestanden und sich überlegt, was hier der Davidstern soll.
Von diesem Aushängeschild habe ich vor einiger Zeit in meinem Post von Miltenberg geschrieben.
Wer den Post nicht lesen möchte, dem habe ich das kopiert.
Ganz interessant finde ich den Braustern, der an diesem Gebäude hängt.
Dieses Sechseck wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderte zum Schutzsymbol der süddeutschen Brauer.
Es ist ja ein Hexagramm, das aus zwei entgegengesetzten, übereinandergelegten
Dreiecken besteht. Das gab es bereits im achten Jahrhundert vor unser
Zeitrechnung – im Hinduismus.
Der Davidstern wurde von Theodor Herzl im Jahr 1897 auf dem ersten jüdischen Weltkongress in Basel auf einer Serviette skizziert und der Davidstern wurde schnell zum Symbol und dann leider in der Nazizeit zum Ausgrenzungssymbol.
Im Stern hängt ein Bierkrug.
Das Mähdesüß hat nix mit Mädle zu tun, sondern kommt davon, dass diese Pflanze nach Honig, Vanille und ein wenig nach Bittermandel riecht.
Die Germanen haben damit ihren Met gesüßt und aromatisiert.
Wenn Bauern eine Wiese geschnitten haben, auf der diese Pflanze wuchs, roch das gemähte Gras danach.
Ich rieche gerne an dieser Pflanze und die Insekten mögen sie auch.
Die Rot ist ein 37 Kilometer langer linker Nebenfluß des Flusses Kocher.
Gaildorf ist erreicht und hier schaue ich zuerst mal nach dem Schloß.,
Man kann nicht hineingehen, weil - wie zur Zeit oft - renoviert wird.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Schloß in einem Vertrag zwischen Schenk Friedrich von Limpurg und der Stadt Hall im Jahre 1399. Die Limpurger waren zu dieser Zeit schon seit über 30 Jahren Grundherren von Gaildorf.
1464 wurde der das Fachwerkgebäude an der Nordost-Ecke errichtet und der Torbau um 1482. Gegen 1500 entstand der Westflügel und der Innenhof erhielt 1600 seine Bemalung.
Die Gaildorfer Linie starb 1590, es gab keine männlichen Nachkommen, aus.
Die Erbtöchter und ihre Nachkommen bewohnen aber das Schloß.
Aber ehrlich, ich kann bald keine Kirchen mehr sehen.
Dann habe ich noch einen kleinen Abstecher zum Kocher gemacht.
Ich mag diesen Fluß, er bringt mir ja auch viele Kindheitserinnerungen.
Neuenstadt am Kocher, ca. 5 Kilometer von Cleversulzbach, das ja inzwischen auch ein Stadtteil von Neuenstadt am Kocher ist. Früher haben wir im Kocher und der Brettach gebadet.
Die Kochtalbahn fuhr früher auch über Gaildorf.
Schon interessant.
In Fichtenberg habe ich noch schnell die Kilianskirche mitgenommen, mir hat der Dachreiter so gut gefallen.
An der Bahnstrecke, Fornsbach, Schwäbisch Hall-Hessental habe ich dieses - ich denke mal - ehemalige Bahnwärterhäuschen gesehen.
Ich war daran schon interessiert und es fällt einem zuerst gar nicht auf, dann habe ich es aber doch angeschaut.
Hier werden wohl immer wieder wüste Feste gefeiert und es gab jede Menge anrüchigen Abfall. Rein ins Haus habe ich mich nicht getraut.
Es war dunkel, o.k. ich habe eine Taschenlampe am Handy aber bei so einem baufälligen Haus habe ich keine Lust mich hier auf die Suche zu machen.
Sicherlich hätte sich jemand gefunden, der das Häuschen beizeiten noch renovieren hätte lassen. Aber, ehrlich, ich wollte nicht so dicht an einer Bahnlinie wohnen.
Kurz noch an diesem alten Schild in Fornsbach vorbei. Fornsbach ist ein Stadtteil von Murrhardt, wo ich auch schon öfters war.
HIER
Da ich Menschenauflauf nicht mag, bin ich gleich weitergezogen.
Berichtet habe ich HIER schon mal davon.
Tour am 16. Juni 2024
91 Kilometer
1.755 Höhenmeter
878 Climb
877 Downhill
Fahrzeit: 4,5 Stunden
2.782 Gesamkalorien
Wetter. 16 Grad
72 % Luftfeuchtigkeit
Ich treffe mich gleich mit einer Bekannten im Schützenhaus in Tamm. Wir wollen dort heute essen. Dann gehts eine Runde ins Leudelsbachtal und mal sehen, was wir dort finden. Alles zusammen mit Rad, die Bekannte kann nicht mehr soviel radeln, aber ein kurzes Stück reicht es schon.
Da mache ich kilometermäßig schon eine Ausnahme.