Bolero von Maurice Ravel (1875-1937 )
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Ich hatte heute vor, über den Parsifal von letztem Sonntag zu berichten, da muß ich aber erst nochmals ganz genau das ganze Programmheft durchlesen, weil ich auch über das Bühnenbild, das schon gewöhnungbedürftig - nicht schlecht - war.
Da muß man sich erst mal reinfinden, aber ich gehe ja nicht zu irgendeinem Popkonzert, sondern hier - gerade beim Parsifal, Richard Wagners letzte und anspruchsvollste Oper - muß man schon mitarbeiten.
Ich schreibe deshalb heute über den Bolero von Maurice Ravel, einen Komponisten, der mir auch schon sehr viel Freunde gebracht hat.
Über Ravel habe ich schon mal im Rahmen der Bilder eine Ausstellung von Modest Mussorgski geschrieben.
Ich denke, den Bolero kennen die meisten, Ravel schrieb in ihn 1928 für die Choreographin und Tänzerin Ida Rubinstein.
Diese Komposition gehört in den Kontext spanisch beeinflußter Werke; doch "die Themen sind unpersönlich Volksmelodien der üblichen spanisch-arabischen Art" so Ravel.
Was bleibt, ist das wohl gewaltigste Orchestercrescendo der Musikgeschichte: ein einziges, über einen Trommelrhythmus intoniertes Thema in immer neuen Klangfarben. (darunter so ungewöhnliche Instrumente, wie
Oboe d´amore, Tenor- und Sopransaxophon), ein harmonisches Gerüst das - ohne zu modulieren - bis zur Bi- und Tritonalität erweitert wird; erst im letzten Moment - wenn eine Steigerung kaum mehr möglich scheint - wendet sich die Harmonie überraschend nach E-dur; eine Apotheose des Tanzes.
Die Ballett-Uraufführung fand am 22. November 1928 in der Pariser Oper unter der Leitung von Walther Straram und in der Choreographie von Bronislava Nijinska mit Ida Rubinstein statt.
Sie tanzte damals als einzige Frau in einem Kreis von 20 jungen Tänzern. Mit ihren erotischen, lasziven Bewegungen schockierte und faszinierte sie das Pariser Publikum.
Bekannt ist wohl, dass eine Zuschauerin gerufen haben soll, als sie den Bolero hörte: "Hilfe ein Verrückter", Ravel soll darauf erwidert haben: "Die hats kapiert".
Ich selbst habe einmal bei Eleni, einer orientalisch-spanischen Tänzerin in einer Gruppenchoreo den Bolero erarbeitet. Ich kann ihn heute noch tanzen und es macht mir immer noch Spaß.
Es macht schon Spaß so zu tanzen, die meisten können sich leider nicht gut bewegen, bleiben steif und spulen das Programm ab. Technisch bestimmt perfekt aber keine aber auch gar keine Ausstrahlung.
Ausstrahlung gehört zum Tanz.
Der bayerische Rundfunk hat hier mal einen sehr schönen Artikel über Ida Rubinstein veröffentlicht. Eine gewaltig gute Tänzerin deren einige bekannte Männer zu Füßen lagen.
Chagall, Honegger, Cocteau, der Tänzer Nijinskij,
"Ausstellung Die Welt in Aufruhr"
Ida Rubinstein war Jüdin und die Nazis sind in Paris. Aber das steht alles in diesem Artikel.
Bolero getanzt
Alice Sara Ott und Francesco Tristano,
unglaublich gut.
Heute ist zwar nicht Samstag, aber die "Musik am Samstag" erscheint heute schon.
Wir sind morgen auf einer größeren Radtour, auf die ich mich richtig freue.
Aber am Dienstag kommt noch eine und das wird auch klasse, wenn es so klappt, wie ich es mir vorstelle, die Tour mache ich alleine, denn da gibt es einiges zu fotografieren.
Es gibt aber noch einiges an Posts. Nur sind sie alle noch nicht fertig.
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