Es gibt keine häßlichen Frauen; es gibt nur gleichgültige. *Helena Rubinstein*

Erst das Lazarett zeigt, was Krieg ist. *Erich Maria Remarque* Im Westen nichts Neues
Die Welt ist voller Menschen, die nicht allein sein können und für die ein noch so uninteressantes Gespräch besser ist, als gar keines. *Stendhal*
"In Zeiten der universellen Täuschung wird das Aussprechen der Wahrheit zur revolutionären Tat." *George Orwell*
Erst wenn man genau weiß, wie die Enkel ausgefallen sind, kann man beurteilen, ob man seine Kinder gut erzogen hat. *Erich Maria Remarque*

Man erkennt den Irrtum daran, dass alle Welt ihn teilt.Jean Giraudoux

Samson und Dalila von Camille Saint-Saëns

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Heute setze ich meine Reihe 

"Musik am Samstag"

fort.  

 

Bild Quelle


 Ich habe heute einen Komponisten herausgesucht, den ich sehr schätze, vor allem auch weil er viele Orgelwerke 

3. Sinfonie (Orgelsinfonie)


geschrieben hat und u.a. den Karneval der Tiere


 

 und 
Dance Macabre 


Wunderschöne Musikstücke. 

Aber es gibt noch viel mehr. 


Am 9. Oktober 1835 wird in Paris Camille Saint-Saëns geboren. Mit ihm wird aber auch Camille, der Pianist, der Organist, der Dirigent, der Dichter und Dramatiker, der Astronom, der Archäologe, Ethnologe, Naturwissenschaftler, Zeichner und Karikaturist geboren. 

Sein Leben ist erfolgreich, auch mit manchen Niederlagen und mit Erkenntissen und großen Würfen.  

Nicht weniger als 700 Kompositionen verfasst Saint-Saëns in 86 Lebensjahren und dazu noch in fast allen Genres. Er zeigt mit seiner ersten Komposition kurz nach dem 3. Lebensjahr alle Anzeichen eines Wunderkindes.  Er erhält Klavier- und Kompositionsunterricht und gibt als 10jähriger Pianist sein offiziellen Debüt in der Pariser Salle Pleyel.

Seine Werke sind nicht autobiographisch und in keinem verarbeitet er Freude oder Leid. Nicht einmal der Tod seiner beiden Söhne, innerhalb von sieben Wochen - er bleibt eingeschlossen in seinem Herzen. Er verschließt sein Herz unzugänglich für jeden Außenstehenden. Viele  können das im Zeitalter der Emphase nicht verstehen. 

Die Musik Richard Wagners und Claude Debussy lehnt er ab. 

Er feiert die Objektivität, das Kunstwerk als jenes und bringt es auf den Punkt:

"Ich habe es schon gesagt und zögere nicht, es als die Wahrheit zu wiederholen, dass die Musik, ebenso wie Malerei und Bildhauerei, aus sich selbst heraus und unabhängig jeder Emotion existiert; sie ist nichts als nur Miusik. Je weiter sich die Senibilität entwickelt, desto weiter entfernen sich die Musik und die anderen Künste vom Status der Reinheit; wenn man nur nach Gefühlen verlangt, verschwindet die Kunst. 

Am Conservatoire war er u.a. Schüler Halévys.
Er gewann die Bewunderung der Sängerin Pauline Viardot (eine höchst interessante Frau), auch Liszts, und war zwischen 1853 und 1877 ein gefeierter Organist. 

 Konzertreisen führten ihn u.a. nach Skandinavien, Rußland und Ägypten, vor allem in England und in den USA feierte man ihn als den bedeutendsten Repräsentanten der französischen Musik. Saint-Saëns, der mit einer nahezu beispiellosen Leichtigkeit Musik aller Gattungen schrieb, war auf dem Gebiet der Oper, mit Ausnahme von Samson und Dalila 1877 relativ wenig Erfolg beschieden. 

Die Handlung der Oper geht auf das Alte Testament zurück, der Text ist von Ferdinand Lemaire. 

Die Handlung findet man HIER  

 Saint-Saëns schon 1859 schon gefasster und ursprünglicher Entschluß, ein Oratorium nach der Legende von Samson und Dalila zu schreiben, hatte mit seiner Bewunderung für Händel und Mendelssohn-Bartholdy zu tun, sowie der aus England herüberschwappenden Welle der Begeisterung für den geistlichen Chorgesang. Es war Lemaire, der ihn davon abbrachte und ihn zur Oper überredete. Der Eingangschor entstand noch 1859; 

 


danach nahm Saint-Saëns die Komposition erst 1867 mit Dalilas Arie 

"Mon coeur s'ouvre à ta voix"


 wieder auf.  

1874 kam es zu einer privaten Aufführung des 2. Aktes mit der von ihm so sehr bewunderten Pauline Viardot als Dalila. 1875 erlebte der Akt eine konzertante Aufführung und 1876 war die Partitur vollendet. 

 Bereits 1870 hatte sich Liszt an dem Werk interessiert gezeigt: er vermittelte die Uraufführung in Weimar, in der deutschen Übersetzung von Richard Pohl. Die Oper fand in Deutschland eine ausgezeichnete Resonanz. Sie erlebte 1890 in Rouen ihre erste Aufführung in französischer Sprache und gelangte erst 1892 ins Repertoire der Pariser Opéra. 

Stilistisch ist dem Werk an den weitläufigen Chroszenen und der dramaturgisch nicht sehr spannend entwickelten Handlung seine oratorische Konzeption anzumerken, nur im Mittelakt tritt das Persönliche Liebesdrama opernhaft in den Vordergrund.

Der lyrische Melodiker Saint-Saëns  entlockte dem Orchester feinste Valeurs und stimmungsprächtige Reize, um es, wie er selbst formulierte,

"aus seiner einfachen Rolle als Begleitung, auf die man es ehemals beschränkt hatte"  

zu lösen. 

Dabei achtete er auf die Transparenz des Klanges,. Er baute das Drama innerhalb großer Szenen auf und verwendete melodische Leitmotive. Die Figur des Samson besitzt in der Verbindung von priesterhafter Strenge und nobler Deklamation heldentenorales Parthos, während Dalila in einer Aura von sinnlich-lasziver Klangmagie zu einer der großen Verführerinen auf der französichen Opernbühne des 19. Jahrhunderts wurde.

Ihre 3 Arien zählen zum unabdingbaren Repertoire der großen Mezzosopranistinnen. 

"Printemps qui commence"


"Amour viens aider ma faiblesse"

 
 

 Das Bachanale bei dem Samson vorgeführt und verspottet wird. 

 

Es ist sowas von schön. 




Es gibt auch noch ein Film mit Hedy Lamarr und Victor Mature aus dem
Jahr 1949. 

Geschmackssache 


Quelle: Knaurs Opernführer Wolf Fath


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