Die Dreigroschenoper von Kurt Weill und Bertolt Brecht
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Kurt Weill
geb. 2. März 1900 in Dessau
gest. 3. April 1950 in New York
Nachdem Kurt Weill in Berlin Schüler u.a. von Engelbert Humperdinck gewesen war, wurde Kurt Weill, Sohn eines Kantors, zunächst Korrepetitior in Weimar und 1920 Kapellmeister in Lüdenscheid. 1921-1924 setzte er sein Studium bei Ferruccio Busoni fort und gehörte fortan schon mit den ersten Opernwerken zu den Propagandisten eines neuen Musiktheaters.
In Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht enstand aus dem Songspiel Mahagonny (Baden-Baden 1927) die Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" 1930, als eine der folgenreichsten Auseinandersetzungen mit den Formen der konventionellen Oper (die indessen zur Entzweiung der Autoren führte). In der zuvor komponierten Dreigroschenoper (1928) und in Happy End (Berlin 1929) überwiegen noch die kulinarisch-dekorativen Züge. In den Jahren eines herben Stilwandels, führte Weill in die Oper die Themen und die Musik des Alltags ein, rüttelte durch die soziale Thematik wach und ließ durch eine vitale, handwerklich virtuose Verschmelzung modernster Musikstile mit traditionellen Formen aufhorchen. Seine Songs zu den zuckend, knappen Texten Brechts, bilden wahrscheinlich den einzigen Beitrag der Oper in den 1920er Jahren, die Volkstümlichkeit errang.
Zu den faszinierenden, stilistisch avancierten (zum Euvre Weills für die Musikbühnen gehörten Pantomimen, Ballette, Schulstücke, musikalische Komödien und kabarettistische Szenen) später Versuche um das Musical und, in Zusammenarbeit mit dem Dramatiker Maxwell Anderson (1938), verschiedene Volksopern.
Kurt Weill seit 1926 mit Lotte Lenya der ingeniösen Interpretin seiner Songs, verheiratet, emigrierte 1933 und kam über Paris und London 1935 nach New York. In den USA wandelte sich der sozialkritische, aufklärerische Komponist zu einem Gebrauchsmusiker, der jedoch nie seinen Theaterinstinkt verlor und sich seinen unverkennbaren musikalischen Duktus bewahrte.
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Ich schreibe heute die Entstehung der Dreigroschenoper.
Die Handlung der Dreigroschenoper kann man HIER lesen.
Es ist ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und 3 Akten (8 Bilder) nach John Gays
"The Beggar´s Opera" (1728)
Deutsche Bearbeitung von Bertold Brecht.
Uraufführung am 31. August 1928 in Berliner, Theater am Schiffbauerdamm.
Im Sommer 1928 wurde Brecht von seiner Mitarbeiterin Elisabeth Hauptmann auf den großen Erfolg hingewiesen, den 1927 in London die wieder ausgegrabene, zweihundert Jahre alte "Beggar´s Opera" von Gay und Pepusch errungen hatte. Die unter Bettlern, Zuhältern, Dirnen und Banditen spielende Satire auf die italienische Oper der Operschicht, entsprach Brechts eigener kritisch distanzierter Auffassung der Oper als bürgerlicher Kunstform. Elisabeth Hauptmann übersetzte das englische Original. Brecht schuf eine eigene Fassung unter dem Titel "Gesindel" und der Berliner Schauspieler Ernst Josef Aufricht fand sich bereit, mit diesem Stück sein neues Theater am Schiffbauerdamm im Herbst 1928 zu eröffnen.
Die Zeit drängte. Während eines achtwöchigen Aufenthalts an der Riviera vollendeten Weill und Brecht, das Stück.
Brecht nahm dazu auch noch Texte von Francois Villon und Rudyard Kipling hinzu.Von Pepuschs Musik übernahm Weil nur den "Morgenchoral".
Auf Vorschlag von Lion Feuchtwanger erhielt das am 31.8.1928 mit sensationellem Erfolg aufgeführt Stück den Titel "Die Dreigroschenoper".
Unter der Leitung von Theo Mackeben sangen und spielten Rosa Valetti und Erich Ponto die Peachums, Roma Bahn die Polly, Harald Paulsen den Macheath und Lotte Lenya die Jenny.
Der Seeräubersong,
Lotte Lenya
und der Kanonensong wurden zu Schlagern.
Louis Armstrong, Bobby Darin und Ella Fitzgerald.
Und der Haifisch, der hat Zähne
Und der trägt er im Gesicht
Und Macheath, der hat ein Messer
Doch das Messer sieht man nicht.
An 'nem schönen blauen Sonntag
Liegt ein toter Mann am Strand
Und ein Mensch geht um die Ecke
Den man Mackie Messer nennt.
Und Schmul Meier bleibt verschwunden
Wie so mancher reiche Mann
Und sein Geld hat Mackie Messer
Dem man nichts beweisen kann.
Jenny Towler ward gefunden
Mit 'nem Messer in der Brust
Und am Kai geht Mackie Messer
Der von allem nichts gewußt.
Und das große Feuer in Soho
Sieben Kinder und ein Greis -
In der Menge Mackie Messer, den
Man nicht fragt und der nichts weiß.
Und die minderjährige Witwe
Derer Namen jeder weiß
Wachte auf und war geschändet -
Mackie, welches war dein Preis?
Denn die einen sind im Dunkeln
Und die andern sind im Licht
Und man siehet die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht.









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