Hans am Wege (cichorea) und Gretchen im Busch (Nigella damascena)
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Die Wegwarte war im Jahr 2020 die Heilpflanze des Jahres, 2005 das Gemüse des Jahres und 2009 Blume des Jahres.
Sie steht sogar direkt neben Straßen. Große Ansprüche hat die Wegwarte nicht und sie mag Wegränder. Die Wegwarte gehört zu den Kobblütlern.
Ich habe gelesen, dass viele Menschen die Pflanze in ihre Blumenbeete gepflanzt haben und im nächsten Jahr staunten sie, dass sich die Pflanze am Gartenweg einen neuen Standort gesucht hat. Daher vermutlich ihr Name "Wegwarte"
.
Mit der Blütezeit hält es die Wegwarte ähnlich wie der Wiesen-Bocksbart: Die einzelne Blüte ist nur einen Vormittag lang geöffnet. Sobald sie wieder geschlossen ist, wird die ganze Pflanze praktisch unsichtbar, trotz der dicken Stängel und ihrer Höhe von bis zu 1,30 Metern. Bestäuber sind Bienen und Schwebfliegen.
Übrigens ist die Wegwarte nicht nur mit dem Chicorée verwandt, sondern auch mit der Endivie und dem Radicchio. Und es steckt noch mehr in dem Gewächs. Schon im Mittelalter wusste man seine Heilkräfte zu schätzen. Berühmte Mediziner wie Paracelsus und Sebastian Kneipp empfahlen es als schweißtreibendes Mittel, das gegen Magen-Darm-Probleme hilft, Erkrankungen der Milz und der Leber heilen kann und auch gut für die Haut ist. Und die Pflanzenfamilie kann noch einiges mehr: Aus den getrockneten und gerösteten Wurzeln kann man Zichorienkaffee herstellen, dessen Geschmack dem „richtigen“ Kaffee sogar ein bisschen ähnelt. Im Krieg dienten sie tatsächlich als Kaffee-Ersatz.
Gelesen habe ich, dass der Wegwarte auch Zauberkräfte nachgesagt werden.
Sie soll der Liebe auf die Sprünge helfen. Deshalb auch die Geschichte:
Kurz gefasst:
Eine reiches Mädchen mochte einen armen Jungen Hans mit Namen. Leider war diese Verbindung der Unterschiede wegen nicht möglich.
Aus Kummer verwandelte sich das Mädchen in das "Gretchen im Busch" oder auch "Jungfer im Grünen", und Hans verwandelte sich in die "Wegwarte", auch
"Hans am Wege" genannt.
Das Gretchen im Busch hat viele Namen, Jungfer im Grünen, oder auch Braut in Haaren. Sie ist ein einjährige Gartenpflanze, die doch recht apart durch ihre geformte blaue Blüte gut in Gartenblumensträuße passt. Als Trockenblume sind ihre wunderbaren runden Samenkapseln geeignet. Eigentlich mehr im Mittelmeergebiet zuhause, war sie in einigen Gärten lange Zeit aus der Mode gekommen.
Als Hahnenfußgewächs gehört sie zur selben Gattung, wie der Schwarzkümmel (Nigella sativa). Die Samenkapseln sollen nach Waldmeister schmecken, sind aber zum Verzehr nicht geeignet und durch das Alkaloid Damascernin sogar in großen Mengen giftig.
Kommentare:
AntwortenLöschenDas ist ja romantisch liebe Eva,
AntwortenLöschenimmer, wenn ich jetzt solch eine Pflanze sehe, muss ich an die beiden jungen Leute denken.
Ich halte mal die Augen auf, denn bewusst wüsste ich jetzt nicht, wo hier welche blühen.
Schön sehen sie jedenfalls aus.
Dir einen guten Wochenanfang, lieben Gruß
Nicole
Schau mal auf deinem Bahndamm, das findest du die Wegwarte sicherlich.
LöschenLiebe Grüße Eva
Guten Morgen,
AntwortenLöschenschön diese "Wildblumen" und die Erzählung dazu.
Jungfer im Grünen säen sich selbst aus, zuerst waren nur blaue Blüten zu sehen, mittlerweile blühen diese bei uns auch rosa und weiß.
Wegwarte habe ich bewusst noch nicht bemerkt.
Schöne Grüße
Hannelore
Die Wegwarte ist sehr bescheiden, ja, sie scheint es sogar zu mögen, wenn man sie tritt. Unbeirrt blüht sie in diesem besonderen Blau. An Nachbars Mauer blüht sie ganz in meiner Nähe. :-) Liebgruss!
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