Der Rosenkavalier von Richard Strauss
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Meine Oma hat den Rosenkavalier ja mal angesehen und dachte, es erwartet sie eine Walzerkönig Operette. Für sie war Strauss = Walzerkönig, dass es verschiedene "Sträusse" gibt, das wußte sie wohl nicht.
Richard Strauss ist in keinerlei Hinsicht mit den "Walzerkönigen" verwandt.
Nun Oma hat den Rosenkavalier angeschaut, aber ich denke mal, einmal und nie wieder.
Ich habe ihn mal, da war ich noch nicht verheiratet, im Opernhaus mit meinem späteren Mann gesehen, aber gefallen hat er mir auch nicht.
In die Musik von Richard Strauss muß man sich einarbeiten und inzwischen habe ich mich ja auch damit beschäftigt.
Kürzlich habe ich Salome, eine Oper ebenfalls von Richard Strauss, vorgestellt.
Das Stück in Kürze:
Die Feldmarschallin Werdenberg pflegt eine Beziehung zu dem um viele Jahre jüngeren Octavian. Als ihr Vetter Baron Ochs von Lerchenau diesen als Brautwerber in das Haus des neureichen Faninal sendet, verliebt sich Octavian selbst in die Braut Sophie. Der einzig auf den finanziellen Vorteil der Heirat erpichte Baron wird überlistet, die Marschallin leistet Verzicht.
Die Überreichung der silbernen Rose.
"Mir ist die Ehre wiederfahren.."
Sophie bekommt die silberne Rose überreicht. Sie empfindet Freude und ist überrascht über die Ehre und das Geschenk und realisiert ihre tiefe Liebe zu Octavian, die Gefühle überwältigen.
Der Adel wird mit einer nicht in die Zeit passenden Walzer-Ära des 18. Jahrhunderts mit dem Wiener-Walzer-Stil aus dem 19. Jahrhundert wiederbelebt.
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Der Rosenkavalier
Komödie mit Musik in 3 Aufzügen. Text von Hugo von Hofmannsthal,
Musik Richard Strauss
Uraufführung am 26. Janaur 1911 in Dresden an der Hofoper.
Overtüre
Der Rosenkavalier ist eine höchst kunstvolle, stilistisch geschlossene Verbindung verschiedenster Anregungen aus Musik, Literatur und Kunstgeschichte. Die Welt, die Strauss und Hofmannsthal sich daraus bildlich vorgestellt haben, kann durchaus Anspruch auf menschliche, wie historische Gültigkeit erheben.
Walzer in 3. Aufzug
Das von ihnen entworfene Bild eines Wien um 1740 wirkt so authentisch, dass man die Überreichung der silbernen Rose durch die frei erfundene Figur des Rosenkavaliers für einen echten alten Brauch halten möchte. Ob es die Figuren von Mozarts Figaro sind oder die getreuliche Abbildung eines historischen Milieus, wie in den Meistersingern, die italienische Buffo Oper, des Wiener Volkssstücks und die französische Komödie, speziell L'ingénu libertin ou La marquise et le marmiton, das Harry Graf Kessler in Paris gesehen und aus dem er mit Hofmannsthal im Februar 1909 ein Szenarium für eine heitere Oper gefiltert hatte - alles das und noch mehr spielt in den Entstehungsprozess hinein.
Man erkennt Vorfahren des Rosenkavalier-Ensembles auch in Moliéres Monsieur des Pourceaugnac und Les amours du Chevalier des Faublas und weiß, dass beide Autoren die Kupferstichfolge "The Marriage ´a la mode" (1745) von William Hogarth vor Augen stand.
Die Marschallin ist eine junge, schöne Frau von höchstens 32 Jahren, die sich bei schlechter Laune einmal dem 17jährigen Octavian gegenüber als alte Frau vorkommt (Strauss).
Octavian ist nicht ihr erster und nicht ihr letzter Liebhaber. Sophie dagegen ist, nach den Worten von Hofmannthal, ein "recht hübsches gutes Dutzendmädchen" und "der wahre Charme der Ausdrucksweise, ebenso wie der stärkere Charme der Persönlichkeit ist bei der Marschallin zu suchen. Eben dass Quinquin (Kosename für Oktavian) bei diesem verkreuzten Doppelabenteuer an die erste beste Junge gerät, das ist der Witz, der das Ganze zu einer Einheit macht, die beiden Handlungen zusammenhält."
Auch von Ochs hatten beide Autoren genau Vorstellungen:
"Ochs muß eine ländliche Don-Juan-Schönheit von etwa 35 Jahren sein, immerhin Edelmann (wenn auch etwas verbauert), der sich im Salon der Marschallin soweit anständig benehmen kann, innerlich aber ein Schmutzian, aber äußerlich immer noch präsentabel."
Arie Ochs von Lerchenau, "Ohne mich, ohne mich jeder Tag dir so bang."
Mit dem nostalgischen Rückblick auf ein historisches Milieu, das Maria-Theresianische Wien, verbindet Strauss auch eine Musik, aus der die grellen Dissonanzen und die Schwüle von Salome getilgt sind. In der Partitur mischen sich barocke Anklänge (überdeutlich in der Seria-Arie des Sängers)
Der durchgehende Sprechgesang mit seinen ariosen Entfaltungen schmiegt sich ganz der Konversation an und verweist subtil, mit leitmotivischen Fußnoten, auf die raffinierte und geistvolle Komödie Hofmannsthals, die auch ohne Musik auf der Bühne bestanden hat.
Bereits im Mai 1909, ihm lagen noch nicht die Rohfassungen des 2. und 3. Aufzugs vor, der Komponist hatte den 1. Aufzug, aber schon innerhalb von drei Wochen konzipiert, schrieb Strauss die bekannten Zeilen:
"Meine Arbeit fließt wie die Loisach .... ich komponiere alles mit Haut und Haar."
Im Herbst 1909 war der 2. Aufzug beendet, am 26. September 1910 - nach längeren Unterbrechungen - nun auch der 3. Aufzug. Jetzt wurde auch erst der endgültige Titel gewählt. Mit dem Rosenkavalier wurde die Tradition der Dresdner Strauss-Uraufführung unter Ernst von Schuch mit der wahrscheinlich glanzvollsten Premiere fortgesetzt. Max Reinhardt inszenierte und Alfred Roller, mit dem sich Hofmannsthal bereits frühzeitig wegen der Ausstattung besprochen hatte, schuf die lange beispielhaft bleibenden Bühnenbilder.
Quellen, Reclams Opernführer
Rolf Fath
Oper Stuttgart
Wikipedia










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