Salome von Richard Strauss
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Richard Strauss
Geboren 11. Juni 1864 in München, gestorben 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen.
Der Sohn des Solohornisten im Münchner Hoforchester Franz Strauss und seine Frau Josephine aus dem Brauereigeschlecht Pschorr, erhielt bereits mit 4 Jahren Klavier- und mit 8 Jahren Geigenunterricht. Ab seinem 11. Lebensjahr unterwies ihn der Hofkapellmeister Friedrich Wilhelm Meyer, Assistent des Dirigenten Hermann Levi in Musiktheorie. Bereits während seiner Gymnasialzeit wurde sein Streichquartett aufgeführt und 1881 dirigierte Hermann Levi die Sinfonie in d von Richard Strauss.
Einen prägenden Eindruck bei Richard Strauss hinterließen die Aufführungen der Opern von Richard Wagner und so war es folgerichtig, dass sich der junge Dirigent 1889 erfolgreich um eine Assistentenstelle in Bayreuth bewarb.
Hier trat er in engen Kontakt mit Cosima Wagner. Die erste Oper von Richard Strauss, der ohne Erfolg 1894 in Weimar uraufgeführten Guntram, steht dann auch uneingeschänkt in der Wagner Tradition. Doch davor hatte sich der Dirigent seine ersten Sporen als Stellvertreter Hans von Bülows in Meiningen (1885/86) und als 3. Kapellmeister in München verdient und und war seit 1889 Hofkapellmeister in Weimar, wo er die Uraufführung von Humperdincks Hänsel und Gretel dirigierte.
In Guntram sang Pauline des Ahna, die 1894 seine Gattin wurde.
Kerstin de Ahna, eine bekannte Schauspielerin ist die Enkelin von
Pauline de Ahna.
1894 kehrte Strauss nochmals an die Münchner Hofoper zurück, wechselte 1898 an die Berliner Hofoper, wo er 1908 zum Generalmusikdirektor und Leiter der Konzerte der Hofkapelle ernannt wurde. Strauss hatte sich bereits einen ausgezeichneten Ruf als Dirigent des klassischen Repertoires, wie seiner eigenen Werke geschaffen und gastierte häufig im Ausland. In den Münchner Jahren entstanden die meisten seiner Lieder und Sinfonischen Dichtungen:
Till Eulenspiegels lustige Streiche
Also sprach Zarathustra
Don Quixote
und
Ein Heldenleben.
1901 kam dann seine zweite Oper, Feuersnot, heraus, doch erst mit Salome (1909) wurde er zum gefeierten Enfant Terrible der Opernszene. Die beiden schockierenden Einakter gingen innerhalb weniger Jahre über alle Bühnen.
Die mit dem österreichischen Dichter Hugo von Hofmannsthal mit Elektra begonnene Zusammenarbeit, setzte sich als eine der ergiebigsten und glücklichsten Kooperationen zwischen einem bedeutenden Komponisten und einem nicht geringeren Literaten mit Der Rosenkavalier (1911) Ariadne auf Naxos (1916), die Frau ohne Schatten (1919), die ägyptische Helena (1933) und Arabella (1933) fort.
Mit dem Rosenkavalier
gewann der souveräne Erfolgsmusiker eine Breitenwirkung wie kaum ein Musiker seiner Zeit sonst. Richard Strauss blieb der Berliner Hofoper (heute Staatsoper unter den Linden), bis 1919, zuletzt als interimistische Leiter, verbunden. Gemeinsam mit Franz Schalk leitete er 1919-1924 die Wiener Staatsoper. Nach dem Tod Hofmannsthals fand Strauß in Stefan Zweig nochmals seinen literarischen Partner.
1933-1935 hatte Strauss als Präsident der Reichsmusikkammer fungiert. Nach der Uraufführung der mit Zweig geschaffenen Schweigsamen Frau kam es 1935 zum Bruch mit dem Nazi-Regime. Den von Zweig noch initiierten Friedenstag (1938) schrieb Richard Strauss, wie Daphne (1938) und die Liebe der Danae (1952), auf Libretti von Joseph Gregor. Zu einer hochbefriedirgenden Zusammenarbeit kam es anlässlich von Capriccio (1942) mit dem Dirigenten Clemens Krauss als Librettisten.
Nach dem Salome-Erfolg hatte sich Strauss in Garmisch niedergelassen, daneben besaß er seit 1924 ein Palais in Wien. 1944 - die Stätten seiner Triumphe, die Theater in München, Desden und Wien, lagen in Asche und Strauss selbst war dem Regime supekt geworden - feierte ihn Wien anlässlich seines 80 Geburtstages mit Aufführung seiner Werke. 1945 entstanden als Reflexion über das zerstörte Deutschland die Metamorphosen für Orchester und 1948 die postum veröffentlichten Vier letzten Lieder für Sopran und Orchester.
Am 8. September 1949, gegen 14.00 Uhr starb Richard Strauss im Alter von 85 Jahren in seiner Villa in Garmisch-Partenkirchen.
Seine Villa steht unter Denkmalschutz. Begraben ist Richard Strauss auf dem Friedhof in Garmisch-Partenkirchen.
Fall ich nächstes Jahr wieder nach Murnau in Urlaub fahre, werde ich das Grab und die Villa besuchen. Das wollte ich schon dieses Jahr, habe es aber zeitlilch nicht mehr geschafft.
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Salome ist die Geschichte aus der Bibel, die so denke ich, Jeder kennt.
Salome war die, die für einen Tanz der sieben Schleier von Herodes den Kopf des Johannes auf einer Silberschüssel serviert, forderte.
Die genaue Handlung der Oper, kann man HIER lesen, ich schreibe heute wieder die Entstehungsgeschichte.
Die Oper habe ich schon mal in Stuttgart gesehen, aber das ist schon sehr lange her und ich kann mich auch nicht mehr so recht daran erinnern.
Vielleicht auch deshalb, weil mir Strauss damals so recht nicht lag.
Mich hat man damals in diese Oper praktisch "hineingeworfen", das ist nicht gut, man sollte sich, bevor man sie sich ansieht, erst mal genau anhören und sich auch ein wenig mit Richard Strauss befassen.
Salome ist die brillanteste und avantgardistisch kühnste Partitur von Richard Strauss. Seine Musik treibt die grauenhafte Perversion der Handlung noch schärfer hervor, als Oscar Wildes Stück. Strauss selbst setzte aber den von ihm in Salome eingeschlagenen Weg einer teilweise aufgehobenen Tonalität nicht fort.
"Ich hatte schon lange an den Orient- und Judenopern auszusetzen, dass ihnen wirklich östliches Kolorit und blühende Sonne fehlt. Das Bedürfnis gab mir wirklich exotische Harmonik ein, die besonders in fremdartigen Kadenzen schillert, wie Changeant-Seide. Der Wunsch nach schärfster Personencharakteristik brachte mich auf die Bitonalität. Man kann es als ein einmaliges Experiment an einem besonderen Stoff gelten lassen, aber zur Nachahmung nicht empfehlen."
Von Strauss soll auch die griffige Kennzeichnung des Werks als "ein Scherzo mit tödlichem Ausgang" stammen. Dabei war sich Richard Strauss der ungeheuerlichen Neuartigkeit seiner Musik durchaus bewußt.
"Nur mein so fein differenziertes Orchester mit seiner subtilen Nervenkontrapunktik konnte in der Schlußsszene der Salome sich in Gebiete vorwagen, die nur der Musik zu erschließen vergönnt waren."
Neben der genannten Bionalität sind Leitmotivtechnik und eine Orchestrierung, die alle Farbmöglichkeiten des 106-Mann-Orchesters ausreizt. Kennzeichen dieser stimmungsmächtig leuchtenden, von schwülem Kolorit erfüllten Partitur, dank seiner souveränen Beherrschung der künstlerischen Mittel gelangen Strauss in der Tat.
Momente von atemloser Spannung, rein aus der Musik, mittels tonmalerischer Raffinesse und harmonischer Reibungen, entschlüsselte er auf das Intimste die psychische Verfassung der Personen.
Im September 1904 war die im Jahr zuvor begonnene Kompostition, im Jahr 1905 die Instrumentation abgeschlossen. Strauss hatte den Text um etwa ein Drittel gekürzt. Die Uraufführung in Dresden dirigierte Ernst von Schuch, Marie Wittich war Salome. Karl Burian der Herodes.
Innerhalb von 2 Jahren spielten 50 Bühnen das Stück. In Berlin mußte aber 1907 als Triumph des Christentums der Stern von Bethlehem leuchten. In Wien konnte Salome erst 1918 nach dem Ende der Monarchie, aufgeführt werden. Die von Strauss selbst erstellte französische Fassung, auf Oscar Wildes Original bessierend, wurde 1906 veröffentlicht, sie geriet in Vergessenheit und wurde erst 1989 in Montpellier (konzertant) und 1990 in Lyon (szenisch) neuerlich erprobt.
Wie schön ist Prinzessin Salome wurde zum Leitmotiv der Oper
Nach mir wird einer kommen, der stärker ist als ich.
Dieser Ausdruck stammt von Johannes dem Täufer und wird im Neuen Testament der Bibel zitiert, um die Bedeutung des kommenden Jesus von Nazareth hervorzuheben. ....
Wo ist er, dessen Südenbecher jetzt voll ist.
Johannes und Salome
Es ist kein Laut zu vernehmen.