Jammern – klägliches Anfordern von Huldigung. *Esther Klepgen*
Manche Quasselstrippen sind Menschen, die mit leeren Wortgeschossen verheerender wirken, als alle Armeen der Welt. *Christa Schyboll*
Es gibt Menschen, die mehr Zeit damit verbringen, sich über das selbstgewählte Leben zu beklagen, als dieses einfach nur zu leben. *Elvira Lauscher*

Durch albernes Geheule wird nie was in der Welt gebessert. *Wilhelm Raabe*

Für gewöhnlich handelt es sich bei Traumfrauen um eine optische Täuschung. *Peter Ustinov*
Was wohl Katzen hören, Wenn Caruso singt? *Joachim Ringelnatz *

Im Dreiverband, Da waren wir reich und mächtig. Jetzt sind wir niederträchtig. *Joachim Ringelnatz

Trier, Rom des Nordens 2. Teil

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Vor einer Zeit war ich in Trier und habe auch schon über die Liebfrauenbasilika berichtet. 

HIER

Nun geht es weiter.  

Trier wurde 1945 von Amerikanischen Truppen besetzt. Teile der Stadt sind von Bomben und Granaten bis zu 40 Prozent zerstört oder schwer beschädigt. 

8. Mai 1945 Ende des Zweiten Weltkrieges. Im Sommer übergeben die amerikanischen Truppen die Besatzungsmacht an das französische Militär. 

1946 Gründung des Landes Rheinland-Pfalz, zu dem Trier nun gehört. 

1984 Zweitausendjahr-Feier der Stadt Trier. 

  

Rom des Nordens - nur Trier hat diesen Titel, auch in der Abwandlung "Roma secunda" (zweites Rom) genannt. Tatsächlich erinnert vieles an Rom, wenn man Bilder gesehen hat, die vom Weißhauswald oder Petrisberg Trier zeigen. 

Trier ist ein Blick in eine Vergangenheit deren Größe heute noch zu sehen und vor allem zu spüren ist.  

Es ist unbestritten, nirgendwo sonst nördlich der Alpen gibt es soviel Rom, wie in Trier, selbst nicht in Rom. 

Hier steht ein von den Römern erbautes Stadttor, die Porta Nigra (Schwarzes Tor). Man sieht nirgendwo so eindrucksvolle Reste eindrucksvoller Anlagen. 

Das große Tor: Die Porta Nigra.

Sie ist immer von Menschen umlagert, auch, wenn es wie bei unserem Besuch regnet.  

Hätte es nicht geregnet, wäre es vor Menschen wohl nicht auzuhalten gewesen.  



Das war im September 2009, da haben wir zwei Wochen Urlaub zum Radeln und Wandern in Graach gemacht. 



 

Die Porta Nigra (von den Trierern schlicht "Porta" genannt, dieses große , weltweit einzigartige Tor, war keineswegs "nigra", nicht schwarz, sondern sie strahlte in hellem Sandstein und nahm erst im Laufe der Jahrhunderte die dunkle Farbe an. Zur Römerzeit war sie nur eines von vier Toren im Zuge der massiven, sechs Meter hohen Stadtmauer. Das Westtor stand an der heute so genannten Römerbrücke, auf der Höhe von Heiligkreuz war das Ost-Tor ein weiterer Zugang zur Stadt, das Süd-Tor befand sich etwa an der Kreuzung Saarstraße/Ziegelstraße. 

Die Porta Nigra war also das Nord-Tor. 

 









Währscheinlich wäre die Porta Nigra, wie andere Bauwerke aus der Antike abgerissen worden, hätte nicht Erzbischof Poppo im elften Jahrhundert aus ihr eine Kirche machen lassen - zu Ehren des griechischen Einsiedlers Simeon, der mehrere Jahre in der Porta gelebt hatte.

Um die Mitte ebenfalls im elften Jahrhundert ist auch das an die Porta Nigra angrenzende Simeonstift erbaut worden.

  Das Simeonstift beherbert heute das Stadtmuseum. 

 Napoleon ließ 1804 wie viele andere Klöster auch das Simeonstift auflösen und den Torbau in seiner römischen Form freilegen. Diese Arbeiten zogen sich jedoch bis zum Ende der Napoleon-Ära hin. Dadurch hatte die preußische Bauverwaltung die Möglichkeit, die Ost-Apsis der ehemaligen Simeon-Kirche zu erhalten. 

Der romanische Ostchor ist heute noch zu sehen und zeugt davon, dass sich hier eine Kirche befunden hat. 



 Im Städtischen Museum gab es bis in die letzten Jahrzehnte einen kleinen Fingerring aus der Römerzeit. Ein Ring, wie viele andere auch, eingraviert wurde in diesen Ring aber "Si me amas" = "Wenn du mich liebst". Eine junge Trierin sah ihn zum ersten mal und sagte wohl zu ihrem Begleiter: 
"Diese drei Worte machten den Ring unverwechselbar, schönere können Liebende nicht in einen Ring schreiben." 
Leider gibt es diesen Ring aus dem römischen Erbe, nicht mehr im Trierer Museen. Als das Städtische Museum 1970 neu geordnet wurde, ist er wohl verschwunden. Damals wurde viele Teile aus dem Stadtmuseum - auf Beschluß des Stadtrates - verkauft.
Sicherlich hat jemand das "Sie me amas" zu wörtlich genommen und sich in den Ring verliebt.  

Nun die Römer haben in Trier nicht nur gebaut, residiert und Geschäfte gemacht, sondern sie haben auch ihre Zahlen mitgebracht.  

An Tür-Stützen und anderen Stellen sind sie nicht zu übersehen.

I = 1
II = 2
III = 3
IV = 4
V = 5
VI = 6
VII = 7
VIII = 8 
IX = 9
X = 10
L = 50
C = 100
D = 500
M = 1000

Der Blick geht auf die gradiose Aula Palatina, die Konstantinbasilika, sie ist durch das Umformen durch Säulen und Laternen beschädigt worden. Etwas, was man in Trier - aufgrund der Verkehrsführung - immer wieder sehen kann.  Ich finde es furchtbar und man sollte solche Plätze und Stellen nicht mehr für den Verkehr freigeben. Es ist so schlimm. 



Die Konstantinbasilika, war eine Palastaula. Als Adienzhalle wurde sie für die römischen Kaiser, die in der Stadt residierten, im 3. Jahrhundert erbaut.  

1614 wurden Süd- und Ostwand abgerissen und in die bischöfliche Residenz integriert. 

Quelle und Information HIER  



 

Es ist schon sehr imposant hier im Innenraum zu stehen. 
Leider war die Konstantinbasilka so besucht - es regnete ja auch - dass es fast unmöglich war, zu fotografieren. 

 







 

 

Interessant auch die "Kaupert-Köpfe", die auch ihre Geschichte haben. 
Gustav Kaupert

 



Trier hat ja eine lange Geschichte von der Antike bis heute und ist mit vielen Namen und Titeln verbunden. Mit Kaisern und Kurfürsten (z.B. Balduin und Clemens Wenzeslaus - der letzte, bevor Napoleon kam und das Kurfürstentum Trier auflöste).

Es gab hier einige Berühmtheiten, die ich nicht alle auführen kann. Doch aus der jüngeren Vergangenheit soll wenigstens EINER genannt werden. 

Ob man ihn mag, oder nicht - an ihm kommt man nicht vorbei. 

Karl Marx  "Erfinder" des Marxismus/Sozialismus/Kommunismus. Am 5.Mai 1818 wurde er in Trier geboren und zwar in dem großbürgerlichen Haus in der Brückenstraße 10, in dem später das von Sozialisten aus aller Welt besuchte Karl-Marx- Musem untergebracht worden ware. 
Das Museum habe ich nicht besucht. 

Aber seine Jugend verbrachte Marx in dem Haus Nummer 8 Simeonstraße, direkt gegenüber der Porta Nigra. Der Mann, der "Das Kapital" geschrieben hat, stammt aber nicht aus ärmlichen Verhältnissen. 

Marx hat sich gegen den menschlichverachtenden Kapitalismus des 19. Jahrhunderts empört. Er ist gescheitert, weil er seine Idee von ebenso menschenverachtenden Sozialisten hat missbrauchen lassen und auch, weil er die Menschen falsch eingeschätzt hat. 

Sein Denkmal steht unweit der Porta Nigra, es ist allerdings eine Handyaufnahme, weil es so geregnet hat, dass ich meine Camera nicht mehr herausholen wollte. 

 Egal, wo man steht und geht, jemand tappst immer ins Bild. 

Auch den Platz, an dem das Denkmal steht, finde ich nicht wirklich schön.  

 

Das Wohnhaus von Karl Marx.

Geboren ist er hier, das möchte ich mir bei einem erneuten Besuch auch noch ansehen. 

Das Wohnhaus in der Simeonstraße ist nichts Besonders, unten ist ein Euro-Shop ansässig, das wollte ich nun nicht fotografieren. 

 Es kommt aber noch einiges von Trier, das zeige ich aber kommende Woche, denn in den Weihnachtswochen kommen andere Dinge zum zeigen.  



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