Oberhofenkirche in Göppingen
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Bei meinem Besuch vor einiger Zeit war ich auch in der Oberhofenkirche in Göppingen.
Von Göppingen habe ich ja schon einiges berichtet und bin hier noch lange nicht am Ende.
In dieser Kirche gibt es einiges zu sehen und sie ist auch zu bestimmten Zeiten geöffnet.
Zu Fragen steht immer Jemand bereit und dieses Mal hatte ich Glück. Eine sehr nette Frau hat mir zu dieser Kirche einiges erzählt.
Die Oberhofenkirche gehört zu den ältesten Bauwerken in der Kernstadt von Göppingen. Der Grundstein wurde 1438 außerhalb der schützenden Stadtmauer gelegt. Um 1490 wurde die spätgotische Hallenkirche vollendet.
In der Kirche befindet sich ein Fresko von 1438, das im Stile eines Stifterbildes edle Frauen darstellt. Dieses zeigt das Modell der 1490 vollendeten Hallenkirche und im Hintergrund ist mit größter Wahrscheinlichkeit die älteste Ansicht der Stauferburg (der Hohenstaufen) zu sehen.
Ganz hinten im Bild.
Die Burg wurde im Bauernkrieg am 25. April 1525 von aufständischen Bauern zerstört und nicht mehr aufgebaut. Sehenswert ist außerdem ein Holzkruzifix von 1510 sowie im Chor eine Wandmalerei des 15. Jahrhunderts. Diese nimmt Bezug auf den militärischen Erfolg Graf Ulrichs V. des Patrons der Oberhofenkirche, im Schwäbischen Städtetag. Dargestellt sind gefallene Ritter in der Schlacht beim Mutzenreis (Esslingen) imm Jahr 1449.
Ganz beeindruckt war ich von den Fenstern von Walter Kohler und seines Sohnes Wolf-Dieter Kohler.
Die sehr nette Frau (Kirchengemeinderat) war so beeindruckt, dass ich Walter Kohler kenne, warum auch nicht, schließlich habe ich schon einige Kirchen mit Glasmalerei von ihm besucht.
Sogar die Michaeliskirche in Stuttgart-Degerloch hat Fenster von Walter Kohler.
Das Chorgestühl wird der Spätgotik zugeordnet. In dieser Kirche begegnen sich Alt und Neu und ich finde das richtig spannend.
Es gibt in der Göppinger Gegend sehr viele Adelgeschlechter.
Die Frau vom Kirchengemeinderat hat mir so viel erzählt und sich für mich Zeit genommen. Ich hätte alles aufschreiben sollen.
Da gibt es die Degenfelder und hier auf dem Epitaph sieht man Anna von Degenfeld.
Der Vater Christoph war Obervogt in Göppingen. Anna war Äbtissin an einem adeligen Damenstif. Verstorben ist sie wohl in Göppingen.
Interessant auch das Wappen an der Decke der Kirche.
Wunderschöne Kreuzgewölbe mit einem Epitaph
Die Fenster sind Meisterwerke, wer die einzelnen Darstellungen wissen möchte, der schaue bei Wikipedia.
Mit einem Abstand von 45 Jahren haben Vater und Sohn Kohler die drei Chorfenster geschaffen.
Die Fenster zeigen in diesen Zeitabstand den künstlerischen Höhepunkt des Schaffens von Vater und Sohn.
Das Holzkreuz stammt von 1510
Das Chormittelfenster von Walter Kohler, (Einbau 1938, Ausbau 1940, 1947 Sicherung und Wiedereinbau) zeigen den Leidenweg Christi im Kampf gegen das Böse.
Das drückte Walter Kohler im Jahr 1938 in diesem Bild aus und das war sehr mutig, denn sein Expressionismus wurde von den Nazis als entartete Kunst betrachtet und seine Familie war in Gefahr.
Sein Sohn ging seinen Weg weiter und so kann man hier die Bilder in aller Ruhe betrachten, was schon ganz gewaltig ist.
Es lohnt sich, diese Kirche zu besichtigen.
Beinahe hätte ich vergessen, dass Heinrich Dolmetsch, den ich schon oft in meinen Posts erwähnt habe, hier um 1900 die Innenausstattung in einer Renovierung gestaltet hat.
Schaut man die Bilder an, kann man vieles entdecken.
Um die Kirche herum kann man auch sehr vieles sehen. Sie umgibt ein wunderschöner Park (Mörikepark) mit einem wunderbaren Baumbestand und mit alten Gräbern, in denen bekannte Göppinger begraben sind.
Gleich nehmen der Kirche steht eine kleine Kapelle.
Es ist die Heilig-Kreuz-Kapelle neben der Oberhofenkirche.
Die Kapelle ist das älteste kirchliche Denkmal in Göppingen und in einer Urkunde von 1431 wird sie erwähnt. Sie ist zwar eine kleine Kapelle und war auch Friedshofskapelle aber auch hier wurden Messen gelesen.
Der Chor der Kapelle ist noch erhalten und dort finden immer Ausstellungen statt.
Die Kapelle ist geschlossen, aber durch die Glastüre konnte ich verspiegelte Ansichten fotografieren.
Zu erwähnen wäre auch noch der Trinkbrunnen bzw. das Brunnenhäusle liebevoll von den Göppingern genannt.
Es entspringt der Christophsquelle beim Christophsbad über der Fils,
sowie beim Freibad. Die Christophsquelle wurde als im Handel bekannt als
“Göppinger Sprudel”. Quellfrisch getrunken war er nicht jedermanns
Geschmack, da leicht schwefelhaltig.
Das Brunnenhäusle ist ein Oktagon und mit Cannstatter Travertin verkleidet.
Quelle: Stadt Göppingen
Was ich hier noch gefunden habe ist der Liebesperlenstrauch Callicarpa giraldi), schon oft gesehen, habe nicht drauf geachtet.
Ich hoffe, dass ich bis zum Jahreende alle meine Aktivitäten, Bastel- und Backereien erledigt haben.
Neues Jahr, neues Glück, was dann kommt weiß ich noch nicht.
Inzwischen geben viele die Bloggerei auf und machen in anderer Weise weiter.
Der Post erscheint heute schon, denn morgen bin ich unterwegs.
Es ist recht frisch draußen und als ich vorhin in mein Auto gestiegen bin, waren es 1,5 Grad und mein Autole hatte eine leichte Eisschicht auf den Fenstern.
A guads Nächtle bis am Dienstag, da kommt etwas selbst gemachtes.
Charles Marie Widor
Toccata
Orgelsymphonie Nr. 5
Auch eines meiner Lieblingsstücke.
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